Leichtathletik

Stolz über Erfüllung des olympischen Traums

Stolz über Erfüllung des olympischen Traums

Stolz über Erfüllung des olympischen Traums

Apenrade/Aabenraa
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Mathilde Uldall Kramer jubelt mit Teamkollegin Mette Graversgaard. Foto: Ulrik Pedersen/Ritzau Scanpix

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Mathilde Uldall Kramer aus Loitkirkeby spricht über einen großen Augenblick in ihrem Leben und ihrer Karriere, als sie am Wochenende das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio buchte. Die 28-Jährige hat aber nach dem absoluten Höhepunkt noch vieles vor.

Vier dänische Sprinterinnen mussten erst eine emotionale Achterbahnfahrt durchstehen, bevor sie Gewissheit hatten. Mathilde Uldall Kramer, Ida Karstoft, Astrid Glenner-Frandsen und Mette Graversgaard haben sich am Wochenende bei den World Athletics Relays in Polen über 4x100 Meter für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Zum ersten Mal seit London 1948 ist eine dänische Sprintstaffel bei den Olympischen Spielen vertreten.

„Das ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Das war ein großer Augenblick in meinem Leben und in meiner Karriere. Davon hatte ich nur zu träumen gewagt“, sagt Mathilde Uldall Kramer zum „Nordschleswiger“.

Die 28-Jährige aus Loitkirkeby war bei der Olympia-Ausscheidung in Chorzow Startläuferin der dänischen Sprintstaffel und richtete in den Sekunden nach dem Zieleinlauf von Ida Karstoft einen bangen Blick in Richtung Anzeigetafel, denn die Zeit von 44,25 Sekunden war nicht berauschend.

„Ich stand mit einem leeren Gefühl im Zielbereich. Wir hatten zwei Wechsel nicht gut hinbekommen. Die Zeit war nicht direkt langsam, aber nicht das, was wir können, und 3/10 Sekunden von unserem dänischen Rekord entfernt. Wir hatten keine Ahnung, ob es reichen würde, und mit Blick auf die Zeit dachte ich eigentlich schon, dass es wohl nicht reichen würde. Als das Ergebnis dann nach langem Warten auf die Anzeigetafel erschien, wurde ich von Gefühlen überwältigt. Ich hatte Angst, dass wir die Möglichkeit vergeben hatten, und spürte dann nur noch ein pures Glücksgefühl“, beschreibt Mathilde Uldall Kramer die bangen Sekunden, bevor es feststand, dass sich die dänische Sprintstaffel das letzte Olympia-Ticket gesichert hatte.

 

Ida Karstoft, Mathilde Uldall Kramer, Astrid Glenner-Frandsen und Mette Graversgaard qualifizierten sich für Tokio. Foto: Kazuhiro Nogi/Ritzau Scanpix

Die besten Acht der World Athletics Relays lösten nicht nur das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August), sondern sind auch direkt für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene (USA) qualifiziert.

„Ich bin einfach stolz und glücklich, dass ich zu den Olympischen Spielen nach Tokio darf“, so die Sprinterin, die aber bei Meetings in den kommenden Monaten versuchen wird, sich auch im 100-Meter-Sprint zu qualifizieren. Ein kompliziertes System, wo die fünf besten Zeiten die Sprinterinnen auf einer Rangliste platzieren, entscheidet über die Vergabe der Olympia-Tickets.

„Ich werde meine Chance suchen, mich auch individuell zu qualifizieren, aber ob das realistisch ist, ist im Moment schwer einzuschätzen. Ich fange ein wenig bei null an, nachdem ich 2019 viel verletzt war und 2020 keine geltenden Zeiten vorweisen kann, obwohl ich da schnell unterwegs war. Wenn es nicht klappt, nehme ich einen neuen Anlauf für die Olympischen Spiele 2024“, kündigt die 28-Jährige an.

Mathilde Uldall Kramer ist schon im fortgeschrittenen Sprinter-Alter, sieht aber weiter Entwicklungspotenzial.

„Ich habe erst spät angefangen. Ich war schon 18, als ich zum Sprint gekommen bin. Ich denke nicht, dass ich meine Grenze schon erreicht habe, und die nächsten Olympischen Spiele sind nur drei Jahre weg“, meint die Sprinterin, die lange für Aabenraa IG startete, aber mittlerweile in Kopenhagen lebt und trainiert.

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