Leichtathletik

Mathilde Kramer hat Olympische Spiele in Paris fest im Visier

Mathilde Kramer hat Olympia in Paris fest im Visier

Mathilde Kramer hat Olympia in Paris fest im Visier

Aarhus
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Mathilde Uldall Kramer hat noch große Ziele. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Dänemarks beste Sprinterin der vergangenen Jahre hat in der vergangenen Woche ihren 30. Geburtstag gefeiert. Für eine von der Schnelligkeit abhängige Spitzensportlerin schon ein reifes Alter, doch ans Aufhören denkt sie noch nicht. Drei große Ziele stehen in den kommenden 16 Monaten für die Leichtathletin aus Loitkirkeby im Mittelpunkt.

Die vorolympische Saison hat für Mathilde Uldall Kramer mit einer kleinen Enttäuschung begonnen, die Augen sind aber bereits fest auf die Olympischen Spiele im Sommer 2024 in Paris gerichtet. 

Für die aus Loitkirkeby (Løjt Kirkeby) stammende Leichtathletin wäre es bereits die zweite Olympia-Teilnahme nach 2021, als die dänische 4x100-Meter-Staffel sich zum ersten Mal seit 1948 für die Olympischen Spiele qualifizierte und im Vorlauf einen dänischen Rekord aufstellte, aber das Finale verpasste.

Was nach Paris 2024 passiert, ist noch offen. Die 30-Jährige kann sich aber durchaus vorstellen, dass auch danach noch nicht Schluss ist.

Mathilde Uldall Kramer gehört seit Jahren zu den besten Sprinterinnen Dänemarks. Foto: Lars Møller

„Gedanken macht man sich immer, aber ich blicke eigentlich immer von Saison zu Saison und sehe dann, wie es um die Lust und Motivation aussieht. Ich habe meine Augen jetzt erst einmal fest auf die Olympischen Spiele 2024 gerichtet. Danach werde ich dann sehen, was passiert. Es ist nicht unrealistisch, dass da noch nicht Schluss ist. Ich denke nicht, dass ich bereit bin, die Spikes an den Nagel zu hängen“, sagt Mathilde Uldall Kramer zum „Nordschleswiger“.

Mit 30 gehört man noch lange nicht zum alten Eisen. Sprint-Ikone Merlene Ottey holte mit 40 Jahren ihre letzte Olympia-Medaille. 

Nicht nur Staffel

„Wenn man bei der WM aufs Podium blickt, sind die Medaillengewinner meistens zwischen 30 und 35. Alles ist möglich“, so die Sprinterin. 

Eine Medaille wäre schon ein wenig zu hoch gegriffen, aber für die nächsten Höhepunkte hat sie sich höhere Ziele gesteckt. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war sie nur mit der Staffel qualifiziert. Für die Europameisterschaften im Juni 2024 in Rom und für die Olympischen Spiele im August 2024 in Paris strebt sie auch die individuelle Qualifikation an.

 

 

Mathilde Uldall Hansen trainiert seit zwei Jahren in Aarhus. Foto: Lars M⁄øller

„Ich hoffe, dass beides möglich ist“, sagt Kramer, die für die Olympischen Spiele zu den Top 48 der Weltrangliste und für die EM zu den Top 36 Europas gehören muss. Schnelle Zeiten und gute Ergebnisse bei Meetings zählen.

„Es wird eine lange Saison, die sich bis zu den Olympischen Spielen im nächsten Sommer streckt. Die Olympia-Qualifikation beginnt am 1. Juli. Da gilt es viel Geduld zu haben und fleißig Punkte zu sammeln“, meint die 30-Jährige, die sich in den nächsten Monaten mit der dänischen Sprintstaffel für die Weltmeisterschaften im August in Budapest qualifizieren will.

Neuer Trainer

„Leider dürfen wir nicht bei der Staffel-WM im Mai in China starten. So ist der Weg zur Qualifikation ein wenig schwerer geworden. Leider zählt unsere Zeit von der WM nicht. Die Top 16 sind dabei, und hoffentlich schaffen wir es, beim gleichen Meeting fit und schnell zu sein“, so Kramer.

Für einen Schub in die richtige Richtung hat der neue Nationaltrainer gesorgt. Der Brite Tony Lester, der als Trainer bereits bei fünf Olympischen Spielen war und britische Leichtathleten zu Medaillengewinnen geführt hat, ist seit Jahresbeginn für die dänischen Sprinter und Sprinterinnen verantwortlich.

 

Mathilde Uldall Kramer will sich mit der Staffel für die WM im August qualifizieren. Foto: DN-Archiv

„Sein Training in Aarhus ist super und motivierend“, sagt die Sprinterin, die seit zwei Jahren montags bis donnerstags in Aarhus ist und an den übrigen Tagen ihren Wohnort in Kopenhagen hat.

EM-Absage

Nach einer nicht reibungslos verlaufenen Saison 2022 hatte Mathilde Uldall Kramer auf einen guten Start in die neue Saison gehofft, doch verletzungsbedingt musste sie ihren Start bei den Hallen-Europameisterschaften absagen.

„Das war für mich schon sehr ärgerlich. Obwohl die Saison im Freien sicherlich wichtiger ist als die Hallen-Saison, war die Hallen-EM schon ein wichtiges Ziel für mich. Ich hatte bei der Hallen-EM vor vier Jahren das Halbfinale erreicht und war vor zwei Jahren nach einem Frühstart rausgeflogen. Ich hatte gehofft, hier wieder etwas zu reißen, aber ich hatte mich beim Trainingslager im Januar auf Teneriffa verletzt und das Risiko war mir zu groß“, so die 30-Jährige aus Loitkirkeby (Løjt Kirkeby).

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