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DBU-Konflikt mit Fußball-Frauen: EM-Revanche abgesagt

DBU-Konflikt mit Fußball-Frauen: EM-Revanche abgesagt

DBU-Konflikt mit Fußball-Frauen: EM-Revanche abgesagt

Horsens
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Foto: Scanpix

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Zunächst blieben die Fußballerinnen dem ersten Training des Lehrgangs vor dem Spiel gegen die Niederlande fern. Jetzt ist das Spiel abgesagt.

Die Wellen zwischen dem dänischen Fußball-Verband (DBU) und den Nationalspielern haben sich gerade erst gelegt, da zieht der nächste Sturm auf den Verband zu. Die Verhandlungen um die Modalitäten für das Auftreten für Dänemark sind bei den Fußballerinnen und U21-Fußballern zusammen gebrochen.

Das hat die Konsequenz, dass die geplante EM-Revanche zwischen Dänemark und Europameister Holland am Freitag i Horsens nun abgesagt wurde.

„Wir haben uns so auf die EM-Revanche vor so vielen Fans gefreut und sind ärgerlich über die Entscheidung, die DBU getroffen hat“, sagt Nationalmannschafts-Kapitänin Pernille Harder; „Es gab massenhaft Zeit, eine Lösung zu finden, aber DBU ist seit Sonntagabend nicht mehr bereit gewesen zu verhandeln.“

Der Hauptgrund für die Differenzen zwischen Verband und der für die Spielerinnen und U21-Spieler  federführenden Spielervereinigung ist die Weigerung des Verbandes die Spielerinnen und U21-Spieler  während der Nationalmannschafts-Lehrgänge als Angestellte zu führen. Ein Umstand, den DBU-Kommunikationschef Jakob Høyer für nicht tragbar hält.

„Nationalspieler sind bei ihren Vereinen angestellt und nirgends anders. Das gilt für den Fußball aber auch für alle anderen Sportarten“, so Høyer, der mit dem Verhandlungsgebaren der Spielervereinigung nicht einverstanden ist.

„Wir haben immer die Intention gehabt, die bestmöglichen  Bedingungen für die Nationalspieler zu schaffen und werden dann mit unrealistischen Forderungen konfrontiert.  Die Krönung dabei ist, dass die Spielervereinigung in der Folge noch nicht einmal wünscht, darüber zu verhandeln“, sagt der DBU-Kommunikationschef.

Auf der Gegenseite ist man entsprechend anderer Meinung. So sieht Leistungsträgerin Pernille Harder den Ball klar beim Fußball-Verband.

„Wir haben in den vergangenen neun Monaten versucht, den Fußball-Verband an den Verhandlungstisch zu bekommen. Ende des vergangenen Monats war es dann erst so weit. Wir fordern nichts Unmenschliches, sondern wollen nur unsere Bedingungen optimieren. So wie es war, geht es in jedem Fall nicht weiter“, sagt Harder bestimmt.

Der Imageschaden durch das abgesagte Länderspiel ist enorm, doch auch sportlich kann der Konflikt teuer zu stehen kommen, denn bereits in einer Woche, am 19. September, wartet das erste WM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn. Die UEFA hat bereits mit Sanktionen gedroht, wenn Dänemark nicht seine besten Fußballerinnen spielen lässt.

Auch die U21-Nationalmannschaft sitzt bei den Verhandlungen mit im Boot, wird doch eine Einigung für beide Mannschaften angestrebt. Ein Umstand, der ebenfalls vonseiten des Verbandes in der Kritik steht.

Immerhin sitzen beide Parteien wieder gemeinsam am Verhandlungstisch, nachdem die Gespräche kurzzeitig beendet waren.

Während das Frauen-Länderspiel abgesagt worden ist, haben die U21-Fußballer noch etwas länger Zeit, geht es doch erst am 6. Oktober in der Qualifikation zur Europameisterschaft gegen Georgien in Aalborg weiter. 

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