Mehr als nur drei Punkte stehen auf dem Spiel, wenn die SønderjyskE-Fußballer den Superliga-Tabellenführer FC København empfangen. 

Mit welchem Gefühl gehen die Hellblauen in die Winterpause?

Ein Gefühl, das in den Gesprächen über die sportliche Zukunft von Trainer Claus Nørgaard den Ausschlag geben kann. Der Vertrag läuft im Sommer aus, doch mit einer Entscheidung  über Verlängerung oder Trennung hat sich SønderjyskE viel Zeit gelassen. Mehr Zeit als in der Branche üblich, wenn man hundertprozentig davon überzeugt ist, dass der richtige Mann am Ruder steht.

Nur Siege helfen Claus Nørgaard weiter, war an dieser Stelle zu lesen, als es Ende Oktober den Wirbel über das angeblich zerrüttete Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer gab. Doch die Siege sind größtenteils ausgeblieben.  Aus den letzten sieben Spielen gab es nur einen Sieg, und nach zuletzt vier Begegnungen ohne Dreier hat Nørgaard schlechte Karten in der Hand. 

Das Klima zwischen Mannschaft und Trainer mag vielleicht lauwarm sein, ist aber  mit Sicherheit nicht so angespannt, dass eine Zusammenarbeit unmöglich ist. Siege sind hier die beste Medizin. Der Druck aus dem Umfeld wächst aber weiter. Nørgaards ohnehin niedrigen Popularitätswerte bei den Fans sind durch die fehlenden Siege nicht gerade gestiegen, auch weil es dem unbestritten sehr kompetenten Trainer nicht gelungen ist, sich in der Öffentlichkeit besser zu verkaufen.  

Sein Vorgänger, der lebhafte Jakob Michelsen, kam besser an und hat mit seinen Erfolgen auch die Messlatte nach oben geschraubt. Ein schweres Erbe für Nørgaard, der nach dem Aderlass im Spielerkader einen Neuaufbau meistern musste und dennoch mit den Platzierungen im grünen Bereich blieb. Graues Mittelmaß reicht aber vielen nicht mehr. Die Erwartungshaltung ist eine andere geworden. Es muss beim einstigen Abstiegskandidaten Nummer eins schon mehr sein. Viele SønderjyskE-Fans haben mit Nørgaard die Geduld verloren. 

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob er auch in Zukunft das Vertrauen der SønderjyskE-Verantwortlichen hat. Wenn nicht, stellt sich die Frage, ob  man den Vertrag im Sommer einfach auslaufen lässt oder ob es mehr Sinn macht, bereits in der Winterpause den Trainer zu wechseln.