Archäologische Funde

Vier Lösungsansätze zum Erhalt von Tonderns Hafenflair

Vier Lösungsansätze zum Erhalt von Tonderns Hafenflair

Vier Lösungsansätze zum Erhalt von Tonderns Hafenflair

Tondern/Tønder
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Das östliche Ende der Kaimauer soll auch weiterhin sichtbar sein. Der Ausschuss für den Stadtkern bevorzugt die Lösung mit einem Tunnel unter der neuen Straße. Foto: Monika Thomsen

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Zuschütten, eine Glasverdeckung, eine Art Sitzrondell oder ein Tunnel unter der neuen Straße. Der Ausschuss für den Stadtkern ist über seinen Favoriten nicht im Zweifel.

Vier verschiedene Modelle, wie die archäologischen Funde des Hafens in Tondern für die Nachwelt erhalten werden können, hat das verantwortliche Architekturbüro dem für den Stadtkern in Tondern zuständigen Ausschuss präsentiert.

Drei sichtbare Lösungen

Bei dem einen Vorschlag handelt es sich quasi um eine Nulllösung, wie von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) zu erfahren ist. Demnach würden die freigelegten Überreste wieder zugeschüttet.

Es sei dokumentiert, dass die Funde im Erdboden gut erhalten blieben.

Der von der Schloss- und Kulturbehörde erwartete Bescheid für die Unterschutzstellung steht weiterhin aus. Museumsinspektorin Tenna Rejnholt Kristensen hat bereits früher erläutert, dass eine unterirdische Schutzmaßnahme eine Möglichkeit sein könnte.

Zum Erhalt der Relikte aus Tonderns Zeit als Hafenstadt liegen vier Vorschläge vor. Foto: Monika Thomsen

Kein berauschendes Erlebnis mit Glasplatte

Der zweite Vorschlag auf dem Reißbrett sieht eine Überdeckung mit einer Glasplatte im Belag vor.

„Da die Funde aber so weit in der Tiefe liegen, gibt diese Visualisierung ein etwas komisches und nicht gerade gutes Erlebnis“, so Popp Petersen.

Eine Rolle bei der abneigenden Haltung würde es dabei auch spielen, dass die geplante Straße einen Bogen um die Funde machen müsste. Dies würde sich nachteilig auswirken, da es dann eine neue Zufahrt zu den zwei Nachbarhäusern zum Kino geben muss.

Eine Art Amphitheater

Der dritte Vorschlag sieht eine Lösung in Form eines Sitzrondells vor, wo eine Treppe zu den Relikten führt. „Dabei ist es eigentlich begrenzt, wie viel man sieht. Zudem muss die Straße auch in diesem Fall außen herum laufen“, erläutert Popp Petersen.

Der vierte Ansatz sieht den Verbleib der geplanten Straße vor.

Knapp 90 Jahre nachdem der Hafen zugeschüttet wurde, stießen die Fachleute zu den Relikten vor. Foto: Monika Thomsen

Hereinspaziert in einen Tunnel

„Dann führt vom Bürgersteig bei Skibbroen eine breite Treppe runter in einen Tunnel unter die neue Straße, wo man sich das Ganze anschauen kann. Damit wird auch die kleine Treppe in der Nähe von Tønderhus sichtbar“, so Popp Petersen.
Für den Lichteinfall ist eine Glasplatte angedacht.

Die letzte Lösung mutet am vorteilhaftesten an und bringt das beste Erlebnis.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister

Zudem sei angedacht, dass ein Blick in den freigelegten Tunnel aus Ziegelsteinen, durch den der Kanal früher lief, geworfen werden kann. Für dieses Modell spreche auch, dass es mit der angestrebten Markierung des Verlaufs des Hafenkais im Belag harmoniert.

Das Gremium ist sich einig

„Die letzte Lösung mutet am vorteilhaftesten an und bringt das beste Erlebnis. Der Ausschuss spricht sich geschlossen dafür aus, dass mit diesen Plänen weitergearbeitet wird“, so Popp, der Vorsitzender des Gremiums ist.

Es sei zwar auch die teuerste Lösung, aber die Unterschiede seien nicht immens, da zum Beispiel bei dem Rondell hohe Kosten für den geänderten Verlauf der Straße entstehen würden.

Die Thematik und die Empfehlung des Gremiums landen im Februar im Finanzausschuss.

Auf dieser Sitzung spielt auch das liebe Geld eine Rolle. Dann kommen außerdem die Preisvorstellungen, die noch unter Verschluss sind, auf den Tisch.

An der Schiffbrücke, die für den Klimawandel fit gemacht werden soll, stoßen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Foto: Monika Thomsen

Finanzierung ist eine kommunale Angelegenheit

„Ich hoffe, dass wir das Projekt finanziell stemmen können. Das ist jedoch auch eine Frage des Priorisierens“, sagt der Bürgermeister.

Er könnte sich vorstellen, dass bewilligte Investitionsprojekte, die zeitlich aber noch nicht so weit gediehen sind, etwas zurückgestellt würden, sodass die Reihenfolge geändert wird. Aus seiner Sicht ist die Finanzierung eine rein kommunale Angelegenheit, und es soll in diesem Fall nicht bei Stiftungen angeklopft werden.

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