Deutsche Minderheit

Ein gewinnbringendes Jahr an der Buhrkaller Schule

Ein gewinnbringendes Jahr an der Buhrkaller Schule

Ein gewinnbringendes Jahr an der Buhrkaller Schule

Buhrkall/Burkal
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Generalversammlung der Deutschen Schule Buhrkall in der Turnhalle Foto: kjt

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Ein sattes Plus dank Energiesparen, mehr Kindern an der Schule und auch Zuwachs in der Schulfreizeitordnung: An der Deutschen Schule Buhrkall gab es auf der Generalversammlung Positives zu berichten. Im vergangenen Jahr traten zwischenzeitig aber auch einige Turbulenzen auf.

Ein Lob an die Hausmeisterei, an die Kinder und an die Lehrkräfte verteilten Schulvereinsvorsitzende Nina Hjul Christensen und Schulleiterin Ute Eigenmann kürzlich auf der Generalversammlung der Deutschen Schule Buhrkall, die aus Platzgründen in der Turnhalle stattfand.

Alle hatten sich während der sich zuspitzenden Energiekrise vorbildlich am Strom- und Heizkostensparen beteiligt.

Da die Strom- und Gaspreise zudem weniger anstiegen als befürchtet, „ist ein schönes Plus in unserem Haushalt herausgekommen“, so Nina Hjul Christensen.

133.000 Kronen stehen auf der Habenseite, die an den DSSV (Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig) abgeführt werden.

„Das sieht die deutsche Buchführung so vor. Alle Schulen und Einrichtungen der Minderheit sind eine Solidargemeinschaft. Wir können diesmal Geld zurückgeben. Davor hatten wir ein Minus von 119.000 Kronen und konnten von anderen profitieren“, so Ute Eigenmann zum Prinzip des Rechnungswesens in der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig.

Aufwärtstrend hält an

Vorteilhaft für den eigenen Haushalt ist stets die Anzahl der Schülerinnen und Schüler. Auch hierbei kann sich die Schule über einen Gewinn freuen, wie Ute Eigenmann betonte.

Die Zahl der Kinder sei von 44 auf mittlerweile 53 kontinuierlich angewachsen, was auch in Buhrkall unter anderem zugezogenen Familien zu verdanken sei. In der Schulfreizeitordnung gebe es ebenfalls einen Aufwärtstrend.

Die positive Ausgangslage stelle die Schule allerdings auch vor Herausforderungen. „Wir haben an unseren Aufnahmekriterien gearbeitet unter Berücksichtigung der Prinzipien des DSSV“, merkte Nina Hjul Christensen in ihrem Bericht an.

Schulvereinsvorsitzende Nina Hjul Christensen Foto: kjt
Hatten alles im Griff: (v. l.) Versammlungsleiter Dirk Grøndahl, Protokollant Matthias Bartelsen und Schulleiterin Ute Eigenmann. Foto: kjt

Eine gut laufende Schulfreizeitordnung mit einem einfallsreichen Mitarbeiter Christian Flader, die erneute Zuteilung der grünen Flagge als Beweis für eine naturnahe Ausrichtung und die Einführung einer (gesunden) Ernährungspolitik hob die Vorsitzende des Weiteren hervor.

Corona-Nachwirkungen

Ute Eigenmann zeigte sich rückblickend erleichtert, dass die Corona-Krise und die damit verbundenen Vorschriften wegfielen und der Schulbetrieb endlich wieder normal laufen konnte.  

„Es war merkwürdig, dass man plötzlich nicht mehr auf so vieles achten musste. Es war für alle ein Segen. Endlich konnte man wieder in großen Gruppen zusammen sein und gemeinsamen Aktivitäten nachgehen. Besonders erfreulich war es für die neuen Familien. Sie konnten die Schule endlich ohne Corona-Regeln kennenlernen“, so Eigenmann.

Nachwirkungen der Pandemie sowie Veränderungen und krankheitsbedingte Ausfälle im Kollegium hatten für Unruhe gesorgt und eine Änderung des Stundenplans nach sich gezogen. „Ich muss zugeben, dass es etwas turbulent war. Es ist aber wieder Ruhe eingekehrt“, so Eigenmann.

Endlich konnte man wieder in großen Gruppen zusammen sein und gemeinsamen Aktivitäten nachgehen. Besonders erfreulich war es für die neuen Familien. Sie konnten die Schule endlich ohne Corona-Regeln kennenlernen.

Ute Eigenmann

Der Schulvorstand geht mit einer Änderung ins neue Amtsjahr. Für Kira Nielsen, die aus persönlichen Gründen im Januar ausschied und deren Posten zur Generalversammlung turnusgemäß zur Wahl stand, ist Volksgruppen-Urgestein Freddy Hansen gewählt worden.

Bekanntes Gesicht neu im Vorstand

Für ihn könnte es eine lange Dienstzeit werden, wenn gewollt. Der in Renz (Rens) aufgewachsene Nordschleswiger hat ein sechsjähriges Kind an der Buhrkaller Schule, „und zwei Kinder im deutschen Kindergarten“, so Hansen am Rande der Versammlung zum „Nordschleswiger“.

Neu im Vorstand der Deutschen Schule Buhrkall: Freddy Hansen Foto: kjt

Wiederwahl gab es für Vorstandsmitglied Mai Grøndahl Lauridsen und Vertreterin Heidi Thomsen.

Eine Kuriosität zur geplanten Klassenfahrt der gesamten Schule hatte Ute Eigenmann auf der Generalversammlung zu ergänzen: „Geplant war im Mai ein gemeinsamer Aufenthalt im Tydal-Lager bei Tarp, einer Einrichtung der dänischen Minderheit. Die Kastanien (die älteren Jahrgänge, red. Anm.) sind aber so gut im Völkerball gewesen, dass sie sich für das Dänemarkfinale in Viborg qualifizierten. Das Finale lag ausgerechnet in der Tydal-Woche, und so hatten die Kastanien dann ihre eigene Klassenfahrt. Sie holten einen guten sechsten Platz.“

Spontane Verlegung

Kurios wurde es auch bei der Weihnachtsfeier, so Ute Eigenmann in ihrem Rückblick. Mit einem Schmunzeln rief sie in Erinnerung, dass es just zur Feier viel geschneit hatte und die Weihnachtsfeier wegen der Schneemassen verlegt werden musste. „Es standen schlicht und ergreifend nicht genug Parkplätze zur Verfügung.“

In diesem Jahr werde das ja wohl nicht wieder passieren, so die Schulleiterin mit einem Augenzwinkern.

Den Eltern wurde über das vergangene Jahr an der Deutschen Schule Buhrkall berichtet. Foto: kjt

Bevor Versammlungsleiter und Lokalmatador Dirk Grøndahl, der die Buhrkaller Schule einst selbst besuchte und vor über 50 Jahren eingeschult worden war, der Vorsitzenden das Schlusswort überließ, informierte Betty Weinschenck aus Tingleff vertretungsweise für den BDN-Vereinsbund Saxburg-Bülderup (Bund Deutscher Nordschleswig) über die Verbands- und Vereinsstruktur der Minderheit.

Weinschenck warb für eine Mitgliedschaft. Es werde im BDN viel geboten, und eine Mitgliedschaft stärke Vereine, Verbände und eben auch die Schulen, so die Botschaft, die mit einem mitgebrachten Info-Faltblatt untermauert wurde.

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