Eishockey

Mehr als ein Traumstart war nicht drin

Mehr als ein Traumstart war nicht drin

Mehr als ein Traumstart war nicht drin

München
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Warmmachen der beiden Mannschaften im Olympia-Eisstadion. Foto: DN

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Die Eishockeyspieler von SønderjyskE haben in der Champions Hockey League wieder einmal Lehrgeld gezahlt. Red Bull München war auch im Rückspiel eine Nummer zu groß.

Die olympische Geschichte ist überwältigend, wenn man einen Spaziergang über das große Olympiagelände in München macht, durch das olympische Dorf geht, am Olympiastadion vorbei, an der Olympiahalle, an der Olympia-Schwimmhalle, am Olympiaturm, bis hin zum Olympia-Eissportzentrum. Das Eisstadion wurde bei den Olympischen Sommerspielen 1972 für die Box-Wettkämpfte genutzt, doch die Zeit ist dem Bauwerk davongelaufen.

An der Stelle des ehemaligen Olympia-Radstadions entsteht mit dem SAP Garden eine multifunktionale Sportarena mit einem Fassungsvermögen von bis zu 11.500 Zuschauern, wo die Eishockeyspieler von Red Bull München und die Basketballer vom FC Bayern München voraussichtlich Ende 2022 einziehen werden.

Frühe Führung

Eine tolle Geschichte wäre es auch gewesen, wenn der krasse Außenseiter aus Dänemark zum Auftakt der letzten kompletten Saison im alten Eisstadion eine faustdicke Überraschung hätte hinlegen können, doch für mehr als einen Traumstart und ein kurzes Ärgern des hohen Favoriten reichte es nicht. Red Bull München zeigte große Spielfreude und konnte in der Champions Hockey League einen 6:2-Heimsieg feiern.

Die Hellblauen waren anfangs bemüht, sich nach dem Debakel gegen den EV Zug zu rehabilitieren und konnten mit großer Lauf- und Einsatzbereitschaft in den ersten zehn Minuten das Spiel geschickt in die gegnerische Zone verlagern.

Mike Szmatula erwischte bereits nach zwei Minuten den Gastgeber kalt, als er in Überzahl zum 0:1 traf. Der Jubel war im Gäste-Block groß. Rund 50 SønderjyskE-Fans hatten sich nach der Absage eines Fanbusses in die Autos gesetzt und die Fahrt nach München auf sich genommen.

 

 

Eine kleine Gruppe der rund 50 mitgereisten SønderjyskE-Fans war schon lange vor Spielbeginn im Olympia-Eisstadion. Foto: DN

Die frühe Führung beflügelte die Gäste, doch als die Hausherren in der zweiten Hälfte des ersten Drittels den Ernst der Lage erkannten und das Tempo erhöhten, wurden die Leistungsverhältnisse schnell wieder zurechtgerückt.

Eineinhalb Jahre nach dem letzten Heimspiel vor Zuschauern auf den Rängen wollten die Roten Bullen ihre Fans nicht enttäuschen. Die meisten der 1.015 Zuschauer (mehr durften nicht rein) konnten sich über ein Überzahl-Tor und einen Treffer freuen, der mächtig nach einem Schlittschuh-Tor roch, aber nach Videobeweis dennoch von den deutschen Schiedsrichtern gegeben wurde. 

Das Tor zur Münchner 2:1-Führung hatte den SønderjyskE-Spielern schon im Hinspiel einen Knacks gegeben, diesmal fiel das 2:1 aber viel früher.

Die Gegenwehr hielt sich zu Beginn des Mitteldrittels in Grenzen, und als Red Bull München einen Doppelpack im Laufe von zwei Minuten zur 4:1-Führung hinlegte, bahnte sich eine weitere Klatsche an. Torwart Patrick Galbraith ging vom Eis und wurde durch Nicolaj Henriksen ersetzt.

Gute Moral im Schlussdrittel

SønderjyskE konnte sich aber wieder fangen und die Torflut des Gegners zumindest bremsen. Die Gäste waren seltene Gäste in der gegnerischen Zone, hatten aber einige Male in Überzahl die Chance, das Ergebnis erträglicher zu gestalten. Dies gelang allerdings erst, als Sebastian Cimmermann brutal gegen Mikkel Jensen einstieg und unter die Dusche geschickt wurde. 

Der Ehrentreffer durch Mike Szmatula in der fünfminütigen Überzahl war die Belohnung für die gute Moral und eine starke Leistung im Schlussdrittel.

Für die Hellblauen wird es keineswegs leichter. SønderjyskE muss sich wieder warm anziehen, wenn es am Sonnabend ab 17 Uhr in Zug zum Rückspiel gegen den Schweizer Meister kommt.

 

Red Bull München - SønderjyskE (2:1,3:0,1:1) 6:2

0:1 Mike Szmatula (2:04/Ass.: Anton Öhman/5 gegen 4), 1:1 Ben Street (13:35/5 gegen 4), 2:1 Maximilian Kastner (17:23), 3:1 Ben Street (20:58), 4:1 Philip Gogulla (23:01), 5:1 Yasin Ehliz (27:59/5 gegen 4), 6:1 Jonathon Blum (44:00), 6:2 Mike Szmatula (52:07/Ass.: Martin Eskildsen/5 gegen 4).

Spieldauer Disziplinarstrafe: Sebastian Cimmermann (51:52). Zeitstrafen: RBM 1x5 und 5x2 – SE 3x2 Minuten. Schiedsrichter: Marian Rohatsch/Lukas Kohlmüller (Deutschland). Zuschauer: 1.015 (ausverkauft).

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