Urlaub

Mit dem Wohnmobil durch Dänemark

Mit dem Wohnmobil durch Dänemark

Mit dem Wohnmobil durch Dänemark

Kim Malin Bethke, Denise Dörries, Kerrin Jens
Apenrade/Aabenraa
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Das Ehepaar Schmaljohann mit Hund Ellie vor ihrem Wohnmobil Foto: Denise Dörries

Das Reisen mit dem Wohnmobil bietet nicht nur Touristen spannende Abwechslung, sondern auch ein wachsendes Potenzial für die Tourismusbranche in Dänemark.

Die Zahl der Wohnmobilnutzer nimmt immer weiter zu, dies geht aus einer Analyse der dänischen und ausländischen Wohnmobilnutzer hervor, wie die Webseite altomautocamperen.dk berichtet.

In Europa sind über zwei Millionen Wohnmobile zugelassen. Das bedeutet, dass diese Art zu reisen einen wachsenden Markt für den Tourismus in Dänemark bietet.

Wachsende Zielgruppe

„Die Wohnmobilnutzer sind eine wachsende Zielgruppe, die wir sehr gerne in Dänemark hätten. Wir sollten daher die Möglichkeiten prüfen, die Entwicklung von Unterkunftsangeboten zu unterstützen, die der Nachfrage der Zielgruppe entsprechen. Wir sehen hier sehr großes Entwicklungspotenzial“, sagt Jacob R. Kirkegaard Larsen, Manager für die Entwicklung von Reisezielen bei der Organisation Dansk Kyst- og Naturturisme.

Die Umfrage zeigt, dass die Befragten in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich 59 bis 77 Nächte mit dem Wohnmobil verbracht haben. Gleichzeitig wird aus der Analyse deutlich, dass die Natur im Vordergrund der Reisenden steht.

Potenzial für Nordschleswig

Auch Karsten Justesen, Direktor bei Destination Sønderjylland, sieht Potenzial im Wohnmobiltourismus: „Die Verkäufe von Wohnwagen steigen an. Es ist eine starke Kundengruppe, die definitiv für unsere Region interessant ist.“

Der Direktor berichtet, dass viele Touristen mit dem Wohnmobil durch Dänemark reisen, um nach Norwegen oder Schweden zu fahren. „Aber es gibt auch viele, die diese Urlaubsform in Südjütland nutzen.“

Mit einigen von ihnen hat der „Nordschleswiger“ in Apenrade gesprochen und sie gefragt, was das Reisen mit dem Wohnmobil besonders macht.

Auch in Apenrade gibt es einen Stellplatz 

Auf dem Wohnmobilstellplatz in Apenrade, Aabenraa Sejl Club, tummeln sich viele Camper. Nummernschilder aus Norwegen, Deutschland und Dänemark haben hier die Oberhand.

 

Der Wohnmobilstellplatz Aabenraa Seil Club in Apenrade Foto: Denise Dörries

Mit Blick auf Strand, Hafen und Meer können auf dem Stellplatz ein paar schöne Stunden verbracht werden. Da ein solcher Stellplatz meist nur als Zwischenstopp dient, schreibt dieser eine maximale Aufenthaltsdauer von 48 Stunden vor. Die meisten Wohnmobilbesitzer bevorzugen diese Art von Urlaub, weil sie viele Orte entdecken und durch die Mobilität eine flexible Reiseroute planen können.

Auch das Ehepaar Schmaljohann, das seit sechs Jahren mit dem Wohnmobil unterwegs ist, bevorzugt diese Art von Unabhängigkeit. „Vor allem jetzt zur Corona-Zeit bringt ein Wohnmobilurlaub eine gewisse Unabhängigkeit mit sich, da wir mit niemandem in Berührung oder Kontakt kommen müssen“, erzählt Frau Schmaljohann. Dass in Dänemark alles unkomplizierter sei als in Deutschland, ist für die beiden ein weiterer Punkt, der für einen Aufenthalt in Dänemark spricht.

Vor allem jetzt zur Corona-Zeit bringt ein Wohnmobilurlaub eine gewisse Unabhängigkeit mit sich, da wir mit niemandem in Berührung oder Kontakt kommen müssen.

Frau Schmaljohann, Wohnmobilbesitzerin

Die Tatsache, dass sie ihren Hund Ellie ganz ohne Probleme mitnehmen können, ist für das Ehepaar ebenfalls ein positiver Aspekt des Wohnmobilurlaubs. „Wir sind immer nur ein paar Tage unterwegs, wenn zum Wochenende der große Ansturm kommt, sind wir meistens schon wieder zu Hause“, fügt Herr Schmaljohann hinzu. Dieses Mal besuchten sie auf ihrer Tour Flensburg, Broacker/Broager und Sonderburg/Sønderborg, bis es sie nach Apenrade verschlug.

Günther Hansen mit seinem ganzen Stolz – sein Wohnmobil Foto: Denise Dörries

Der reisebegeisterte Günther Hansen ist seit 40 Jahren immer wieder mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs. „Dänemark ist ein sauberes und nettes Land, deswegen bin ich gerne hier“, erzählt er. Auch die Nähe zu seinem Wohnort Schleswig-Holstein spricht immer wieder für eine Reise nach Dänemark. Er war eine Woche im Wohnmobil unterwegs, unter anderem auch mit einem Stopp in Hvide Sande.

Bei einer Reise mit dem Wohnmobil gibt es in Dänemark einiges zu beachten.

Regeln für den Urlaub im Wohnmobil 

In öffentlichen Räumen ist das Campen oder Übernachten nicht gestattet. Das betrifft Straßen, Parkplätze und auch den Strand. An vielen Ortseingängen befinden sich Schilder, auf denen das Campen untersagt wird. Dieses Verbot gilt dann üblicherweise für den gesamten öffentlichen Raum in diesem Ort – frei stehen oder sogenanntes „Wildcamping“ sind nicht erlaubt.

Es stellt kein Problem dar, den Tag über auf Park- oder Rastplätzen oder an einem „Autostrand“ zu verweilen, sofern zur Übernachtung weitergefahren und ein richtiger Stellplatz angesteuert wird. Gerade an den „Autostränden“ wird in den Sommermonaten regelmäßig kontrolliert.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile ähneln denen in Deutschland. Innerorts sind maximal 50 km/h, außerorts maximal 80 km/h erlaubt, und auf den Autobahnen gilt ein Tempolimit von 130 km/h, wobei für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h gilt.

In Dänemark gibt es ca. 500 Stellplätze für Wohnmobile. In den meisten Fällen liegen diese nie mehr als 20 Kilometer auseinander, und alle sind mit Sanitäranlagen und Strom ausgestattet, sowie mit der Möglichkeit, sauberes Wasser aufzufüllen und Schmutzwasser zu entleeren. Je nach Stellplatz kann pro Stunde oder pro Nacht bezahlt werden. Eine Auswahl von Stellplätzen gibt es auf der Internetseite www.daenischecampingplaetze.de.

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