Statistik

Deutsche zogen 2021 vor allem nach Süddänemark

Deutsche zogen 2021 vor allem nach Süddänemark

Deutsche zogen 2021 vor allem nach Süddänemark

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Danmarks Statistik liefert die Zahlen zu den Geschichten der Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland. Foto: Goumbik/Pixabay

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im „Nordschleswiger“ berichten Familien aus Deutschland, warum sie Dänemark als neue Heimat gewählt haben. Danmarks Statistik liefert interessante Zahlen zur Migration aus Deutschland.

Dänemark ist bei Menschen aus Deutschland beliebt, nicht nur als Ferienziel, sondern auch als neue Heimat. „Der Nordschleswiger“ hat in den vergangenen Monaten immer wieder Familien aus Deutschland gefragt, warum sie ihre alte Heimat verlassen und nach Dänemark, nach Nordschleswig, gezogen sind. Auch andere Medien griffen das Thema auf.

Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik belegen ein „Mehr“ an Auswanderinnen und Auswanderern aus Deutschland. Nach einem starken Einwanderungsjahr 2008 ging die Zahl in den darauffolgenden Jahren zurück auf unter 5.000 Personen im Jahr, um dann ab 2017 die 5.000er Marke zu überschreiten. Im vergangenen Jahr, 2021, waren es 6.339 Personen, die aus Deutschland nach Dänemark kamen – ein Plus von knapp 28 Prozent im Vergleich zu 2015.
 

Allerdings: Zugewanderte aus Deutschland – mit oder ohne deutsche Staatsbürgerschaft – machen nicht die stärkste Gruppe der Zuzüglerinnen und Zuzügler aus. Im vergangenen Jahr waren es vor allem Personen aus Rumänien, die nach Dänemark zogen, gefolgt von Menschen aus Polen. Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland belegen Platz 3.

Die geringere Zahl (4.645 zu 6.339) als in Abbildung 1 kann damit erklärt werden, dass dänische Staatsbürgerinnen und -bürger, die nach Dänemark zurückkehren, in dieser Statistik nicht gezählt werden. In Abbildung 1 hingegen ist die Staatsbürgerschaft nicht relevant. Beschrieben wird dort die Zahl der Einwandernden aus Deutschland ohne Rücksicht auf deren Staatsbürgerschaft; die Zahl ist daher höher.

Schaut man auf die Regionen, ergibt sich bei der Zuwanderung aus Deutschland folgendes Bild: In den vergangenen Jahren konnte die Hauptstadtregion die meisten Zuwanderinnen und Zuwanderer aus Deutschland anziehen, gefolgt von der Region Süddänemark – mit einigem Abstand, bis 2020 die Region Süddänemark aufholte und 2021 die Hauptstadtregion überflügelte. Das heißt: Im vergangenen Jahr zog es mehr Personen aus Deutschland nach Süddänemark als nach Kopenhagen, wenn auch der Abstand eher klein ausfällt. Es deutet sich an, dass auch 2022 die Region Süddänemark attraktiver werden könnte als alle anderen Regionen für Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland.

In Nordschleswig lag die Zahl der Zugezogenen aus Deutschland im vergangenen Jahr deutlich höher als in den Jahren zuvor. Und es sieht so aus, als ob dies im Jahr 2022 ebenfalls der Fall sein könnte.

Bislang war die Kommune Apenrade bei Neubürgerinnen und Neubürgern aus Deutschland am beliebtesten, gefolgt von Sonderburg (Sønderborg), Tondern (Tønder) und Hadersleben (Haderslev). Interessanterweise liegen die Kommunen Sonderburg und Apenrade im 1. Halbjahr 2022 fast gleichauf. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Zahl der Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland im Jahr 2021 von 581 auf 1.352 insgesamt mehr als verdoppelt. Hoch war die Zahl noch 2008, als 1.082 Personen aus Deutschland nach Nordschleswig kamen.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“