Gesundheitswesen

Seniorenratsvorsitzender zur Ärztelücke: Da muss etwas passieren

Seniorenratsvorsitzender zur Ärztelücke: Es muss etwas passieren

Seniorenratsvorsitzender zur Ärztelücke: Lösung muss her

Tingleff/Tinglev
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Der ärztliche Bereitschaftsdienst (lægevagten) hilft bei akut aufgetretenen oder verschlechterten Krankheiten, bei denen die Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann. Foto: DN

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Wegen der angekündigten Schließung des Ärztehauses am Centerplatz in Tingleff müssen Patientinnen und Patienten notgedrungen Alternativen in anderen Orten suchen, da die zweite Praxis in Tingleff keine Kapazitäten mehr hat. Vor allem für ältere Menschen, die nicht mobil sind, ist das ein Problem. Der Seniorenrat der Kommune Apenrade will auf eine annehmbare Lösung drängen.

Nun gibt es also auch einen Aufnahmestopp in der Praxis am Tingleffer Bahnhof. Für Patientinnen und Patienten, die dem anderen Ärztehaus am Centerplatz angeschlossen waren, ist zurzeit guter Rat teuer, denn die Bahnhofspraxis kommt wegen „Überfüllung“ als Alternative nicht infrage.

Die Centerplatz-Praxis wird aus Altersgründen zum Jahreswechsel nicht weitergeführt. Nachfolgerinnen oder Nachfolger waren nicht zu finden. Den landesweiten Mangel an Ärztinnen und Ärzten bekommt Tingleff in hohem Maße zu spüren.

Die Region Süddänemark verweist die mehr als 2.000 Patientinnen und Patienten der Centerplatzpraxis an umliegende Ärztehäuser, etwa in Pattburg (Padborg), Rothenkrug (Rødekro), Apenrade (Aabenraa) oder Bülderup-Bau (Bylderup-Bau).

Der (lange) Weg zum Arzt

Das stellt Menschen, die nicht mobil sind, vor Herausforderungen. Insbesondere ältere Patientinnen und Patienten der Centerplatz-Einrichtung sind betroffen. Das hat den Seniorenrat der Kommune Apenrade auf den Plan gerufen.

„Es ist eine vertrackte Situation, denn es fehlen nun einmal Ärzte. Nichtsdestotrotz muss eine bessere Lösung her. Da muss etwas passieren“, sagt Seniorenratsvorsitzender Dieter Johannsen.

Dieter Johannsen, Vorsitzender des Seniorenrates der Kommune Apenrade, hofft, dass es der Region gelingt, zeitnah ausreichend Kapazitäten für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Tingleff zu finden (Archivfoto). Foto: kjt

Man habe Mitte Oktober eine Seniorenratssitzung, bei der das Problem erörtert und das weitere Vorgehen besprochen wird, so Johannsen. Naheliegend sei, sich an die Kommunalpolitikerinnen und -politiker zu wenden und sie als Fürsprecherinnen und Fürsprecher zu gewinnen. „Wir wollen sie natürlich einbeziehen“, sagt der Vorsitzende.

Seniorenrat der Region als Trumpf

Man erhoffe sich aber vor allem über den Regionalseniorenrat, in dem Apenrade vertreten ist, etwas bewegen zu können, so Johannsen.

Es sei angesichts des generellen Ärztemangels sicherlich nicht einfach, die Lücke in Tingleff zu schließen, zeigt sich Johannsen einerseits verständnisvoll. Der Seniorenrat sehe die Region aber dennoch in der Pflicht.  

„Vielleicht sollte man jungen Ärztinnen und Ärzten noch mehr Anreize bieten, damit sie sich im ländlichen Raum wie etwa Tingleff niederlassen. Man muss sich etwas einfallen lassen“, betont Dieter Johannsen, mit der Hoffnung, dass sich für die älteren Tinglefferinnen und Tingleffer zeitnah eine Lösung auftut.

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