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„Wir haben Blut geleckt“

„Wir haben Blut geleckt“

„Wir haben Blut geleckt“

Hadersleben/Haderslev
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Julius Eskesen jubelt nach seinem Traumtor im Pokal-Halbfinale gegen Horsens. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Julius Eskesen kehrt mit zwei Siegen im Gepäck an seine alte Wirkungsstätte zurück und will gegen OB nachlegen.

Julius Eskesen hat in der abgelaufenen Woche die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Erst mit zwei Scorer-Punkten im Pokal-Halbfinale gegen Horsens  sowie  mit einer erneut auffälligen Leistung und der ungewohnten Rolle als Balleroberer vor dem Tor des Tages beim 1:0-Heimsieg in der Liga gegen Lyngby.

Die SønderjyskE-Fußballer stehen nicht nur zum ersten Mal in einem Pokalfinale, sondern haben auch neue Hoffnung auf den Klassenerhalt ohne den Umweg über die Abstiegs-Playoffs bekommen und wollen am Donnerstag ab 18 Uhr in Odense gegen OB nachlegen.

„Wir haben durch die zwei Siege Selbstvertrauen bekommen. Wir haben Blut geleckt und auch das Gefühl bekommen, dass wir dran sind, aber die Situation ist nicht viel anders als vor einer Woche. Wir haben weiter einen Rückstand und sind weiter in der Rolle des Herausforderers. Ich würde gerne tauschen und die Position von OB oder Lyngby übernehmen“, sagt der 21-jährige Winter–Neuzugang im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

 

Julius Eskesen war zuletzt stets ein Aktivposten. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der technisch versierte Mittelfeldspieler war im Winter Teil eines Tauschgeschäftes, das Mart Lieder von SønderjyskE zu OB sowie Anders K. Jacobsen und Julius Eskesen von Odense nach Hadersleben schickte. Eskesen  wird also an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren, wo das Talent unter Jakob Michelsen auf dem Abstellgleis gelandet war und nur zu Kurzeinsätzen kam. Über seine Gefühle für OB, etwaige Gelüste, es allen zeigen zu wollen, möchte er nicht reden. Das ist für ihn kein Thema, und die Vergangenheit will er ruhen lassen.

„Ich denke primär daran, dass es ein Spiel wie so viele andere auch ist. Wir stehen in einer Situation, wo wir die Punkte benötigen. Dort liegt mein primäres Fokus. Wenn ich erst auf dem Platz stehe, ist es eine Schlacht. Es mag sein, dass ich mit den meisten befreundet bin, aber das wird man auf dem Platz nicht sehen können“, so Eskesen, sich über die ersten Monate bei SønderjyskE freut: „Das ist eine gute Zeit gewesen. Bei OB herrscht ein anderer Druck als hier. Seit ich 15 war, sind viele Augen auf mich gerichtet gewesen. Ich bin geholt worden, weil man hier an mich glaubt. Ich bin länger nicht verletzt gewesen, finde langsam meinen Rhythmus und muss jetzt noch mehr Kontinuität finden. Ich weiß, dass ich Potenzial besitze, und für mich geht es jetzt darum, dass ich meine Spiele mache. Was ich hier vielleicht am meisten mag, ist die Detailbesessenheit, die hier herrscht. Wir haben einen unglaublich tüchtigen Fitnesstrainer, der sich um jedes Detail kümmert. So ticke ich auch.“ 

Der 21-Jährige musste  am Montagabend mitansehen, wie seine ehemaligen Mannschaftskameraden beim Schlusslicht in Silkeborg mit 0:6 baden gingen. 

„Rein mathematisch war das natürlich ein großer Vorteil für uns. In der Tabelle ist jetzt alles eng beieinander. Aber jeder weiß, dass bei OB jetzt eine Trotzreaktion kommen muss. Die werden uns alles abverlangen. Das wird ein körperbetontes Spiel, aber wir haben zuletzt phasenweise guten Fußball und das Potenzial gezeigt, das wir besitzen“, sagt ein zuversichtlicher Julius Eskesen. 

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