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SønderjyskE pirscht sich heran

SønderjyskE pirscht sich heran

SønderjyskE pirscht sich heran

Hadersleben/Haderslev
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Anders K. Jacobsen war mehrmals gefährlich, traf aber nicht. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt ohne Umweg über de Playoffs ist bei den SønderjyskE-Fußballern dramatisch gestiegen.  Mit einem 1:0-Heimsieg im ersten kleinen Finale gegen Lyngby Boldklub ist der Rückstand auf den direkten Konkurrenten auf zwei Punkte geschmolzen.

Der erste Schritt ist gemacht. Wie groß der Schritt ist, werden die letzten fünf Spiele dieser Abstiegsrunde zeigen. Die Hellblauen haben zumindest im ersten von vielen Abstiegs-Krimis Nervenstärke bewiesen, die Abgeklärtheit aus den engen Pokal-Erfolgen mitgenommen. Über 94 Minuten gesehen war SønderjyskE die bessere Mannschaft und siegte verdient mit 1:0 gegen Lyngby.

Die Platzherren versäumten es aber, den Sack rechtzeitig zuzumachen, nachdem Johan Absalonsen früh in der zweiten Halbzeit das gegnerische Abwehrbollwerk geknackt und das Tor des Tages erzielt hatte.

So mussten die Hellblauen bis zum Ende die Luft anhalten, nicht zuletzt als Lyngby-Torwart Thomas Mikkelsen in der Nachspielzeit nach einer Ecke mit nach vorne gelaufen war und den Ball nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbeischoss.

 

Julius Eskesen war zuletzt stets ein Aktivposten. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Lyngby war nach Hadersleben gekommen, um den einen Punkt zu verteidigen, stand tief hinten drin, überließ dem Gegner die Initiative  und lauerte auf Konter. SønderjyskE war so in der ersten  halben Stunde drückend überlegen.

Viele gute Ansätze waren dabei, aber gefährlich wurde es nur einmal, als Anders K. Jacobsen in letzter Sekunde abgeblockt wurde. 

Die Pfeife von Schiedsrichter Jonas Hansen blieb stumm, als Lyngby-Verteidiger Kevin Tshiembe in der gleichen Minute  im Strafraum klammerte. Hätte es hier Elfmeter geben müssen, hätte er aber auch auf der anderen Seite pfeifen müssen, als  Stefan Gartenmann in der 31. Minute Emil Nielsen den entscheidenden kleinen Schubser   gab und der Abschluss von Sebastian Mielitz   abgewehrt werden konnte.

In beiden Situationen war es jedoch zu wenig für einen Strafstoß.

Die dicke Konterchance für Emil Nielsen verunsicherte jedoch die SønderjyskE-Mannschaft, die fortan vorsichtiger agierte. Es schlich sich die Angst ein, dass man ins offene Messer laufen und mit einer Niederlage alles schon entschieden sein könnte in dieser Abstiegsrunde.

 

Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Es war aber nicht SønderjyskE, sondern der Gast, der ins offene Messer lief. Johan Absalonsen vollstreckte nach einem Konter in der 53. Minute und  brachte die Platzherren auf die Siegerstraße.

Sein Sprint über die Hälfte des Spielfeldes und seine Abgeklärtheit im Abschluss bewies, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Der Kapitän revanchierte sich nicht nur für den vergebenen Elfmeter gegen Silkeborg, der 34-Jährige erzielte auch sein 34. Superliga-Tor im SønderjyskE-Trikot und ist somit alleiniger Rekordhalter des Klubs vor Tommy Bechmann (33). Die Vorarbeit machte Alexander Bah, als er den Ball über eine halbe Spielfeldlänge nach vorne trieb. 

Lyngby musste nun nach vorne, hatte aber offensiv nur wenig zu bieten, bis auf zwei gefährliche Situationen, auch weil SønderjyskE mit viel Erfahrung im Abstiegskampf kühlen Kopf behielt.

Nach dem Pokal-Erfolg mit einem blutjungen Mittelfeld hatte Riddersholm diesmal mit Johan Absalonsen, Mads Albæk und Eggert Jonsson drei alte Hasen ins Mittelfeld geworfen. Diese Erfahrung und auch die Breite des Kaders könnten  für SønderjyskE im Abstiegskampf den Ausschlag geben.

Die Hoffnung ist zumindest wieder gestiegen.

SønderjyskE - Lyngby (0:0) 1:0

1:0 Johan Absalonsen (51.)
SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Alexander Bah (85.: Patrick Banggaard), Pierre Kanstrup, Stefan Gartenmann, Joao Pereira – Victor Mpindi (46.: Emil Frederiksen) – Julius Eskesen, Eggert Jonsson (68.: Rasmus Vinderslev), Mads Albæk (75.: Artem Dovbyk), Johan Absalonsen – Anders K. Jacobsen (68.: Peter Christiansen).
Lyngby: Thomas Mikkelsen – Kevin Tshiembe (85.: Kasper Enghardt), Nicolai Geertsen (62.: Ertugrul Teksen), Pascal Gregor – Lasse Fosgaard (85.: Lasse Nielsen), Rezan Corlu, Marcel Rømer (73.: Magnus Westergaard), Mathias Hebo Rasmussen, Patrick da Silva – Gustav Marcussen (46.: Magnus Warming), Emil Nielsen.
Gelbe Karten: Victor Mpindi, Alexander Bah, Joao Pereira, Rasmus Vinderslev – Rezan Corlu, Lasse Nielsen.
Schiedsrichter: Jonas Hansen.
Zuschauer: 300.