Fussball

Ein Stück Normalität

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Ein Stück Normalität

Hadersleben/Haderslev
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Die SønderjyskE-Kicker wurden zuletzt häufig in die Knie gezwungen. Foto: Scanpix/Liselotte Sabroe

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Ein Kommentar von Jens Kragh Iversen.

Elf Spiele, elf Punkte, elfter Tabellenplatz. Die SønderjyskE-Fußballer sind in der Superliga-Tabelle durchgereicht worden und dorthin abgerutscht, wo sie jahrelang gegen den drohenden Abstieg kämpfen mussten. Die SønderjyskE-Fans sind in den vergangenen beiden Jahren mit einer sensationellen Vizemeisterschaft und einer Teilnahme an der ersten Meisterschafts-Endrunde der Superliga-Geschichte verwöhnt worden. Erfolge, die Geschmack auf mehr, aber  auch ein wenig blind gemacht haben.  Die Erwartungshaltung im Umfeld ist dramatisch gestiegen, teilweise ist hier der Realismus verloren gegangen. Der Unmut, zumindest einiger Fans, ist groß, die Kritik ungewohnt scharf, und der Kopf von  Claus Nørgaard wird gefordert.

Es ist dem Trainer noch nicht gelungen, das Optimale aus dem breitesten SønderjyskE-Kader aller Zeiten zu kitzeln. Oft hat man das Gefühl, dass mehr rauszuholen ist, aber der Pfeil zeigt in erster Linie in Richtung Spieler. SønderjyskE zahlt auch den Preis für den Aderlass der vergangenen beiden Transferfenster. Das neue Mannschaftsgefüge stimmt offenbar noch nicht ganz. Ungewohnt ist es zumindest, dass eine SønderjyskE-Mannschaft sich so schwertut, Rückschläge zu verdauen und so leicht vom Kurs abzubringen ist. 

Das Abrutschen in den Tabellenkeller ist für ein Klub wie SønderjyskE ein Stück Normalität, nachdem man in den beiden Spielzeiten zuvor über sich hinausgewachsen ist. Die zweite Tabellenhälfte ist die  Region, wo SønderjyskE von den finanziellen Möglichkeiten her hingehört. Das darf man nicht vergessen. Die SønderjyskE-Elf der vergangenen beiden Jahre gehörte national zur (erweiterten) Spitze, der Klub ist noch weit davon entfernt. Da fehlen schlichtweg die finanziellen Muskeln, um auf Dauer oben zu bleiben.

Man darf aber nicht den Fehler machen, sich ständig dahinter zu verstecken. SønderjyskE hat auch finanziell zugelegt, macht kleine Schritte nach vorne und verfügt über einen Kader, der besser ist als die aktuelle Platzierung und auch um die Endrunden-Plätze mitspielen kann. Sollten die finanzstärkeren Klubs am Ende die Nase vorn haben, kann man auch mal mit einem relativ ungefährdeten Klassenerhalt zufrieden sein. Es darf aber nicht sein, dass man das Gefühl hat, dass mehr aus der Mannschaft rauszuholen wäre.

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