Nachwuchs

Rekordjahr für Seeadler

Rekordjahr für Seeadler

Rekordjahr für Seeadler

Kopenhagen/Nordschleswig
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Bei Hoyer werden derzeit etliche Seeadler gesichtet. Foto: Volker Heesch

138 Seeadlerjunge sind in diesem Jahr flügge geworden. Das ist die bislang höchste Anzahl. Etliche Paare brüten in Nordschleswig.

Immer mehr der majestätischen Seeadler schweben über dem Land. 2020 können die Ornithologen einen neuen Rekord beim Nachwuchs verzeichnen.

Ende des 19. Jahrhunderts waren die Seeadler in Dänemark ausgestorben. 1996 brüteten den erstmalig wieder zwei Paare mit Erfolg in Nordschleswig. Am Hostrup See bei Apenrade und am Bankel See bei Hadersleben kam jeweils ein Junges zur Welt.

Von hier aus haben sie sich auf das ganze Land ausgebreitet. Aus den zwei Brutpaaren sind 134 geworden, teilt der Ornithologenverband, Dansk Ornitologisk Forening (DOF), mit. 121 von ihnen hatten dieses Jahr Erfolg, mit dem Ergebnis, dass 138 Junge flügge wurden.

Ziel übertroffen

In Nordschleswig gibt es derzeit mindestens neun Nester. DOF erwartet, dass sich die Seeadler vom Wattenmeer aus weiter Richtung Norden verbreiten werden.

„2020 haben die Seeadler einen neuen Rekord beim Fortpflanzungserfolg aufgestellt. Im Laufe der vergangenen 24 Jahre haben wir mindestens 1.224 Seeadlerjunge in der dänischen Natur registriert“, sagt Kim Skelsmose, Leiter des Adlerprojekts bei DOF.

DOF hat 1992 das Projekt eingeleitet. Damals sah man es als ambitioniertes Ziel, dass es 2040 75 Paare geben soll. Dieses Ziel haben die Seeadler somit bereits übertroffen.

„Aufbauend auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre schätze ich einen Bestand von 160 bis 180 brütenden Paaren als realistisch ein. Und 200 Paare sind nicht unmöglich. Mit einer Küstenstrecke von 7.300 Kilometern sowie vogelreichen Förden und Seen bietet Dänemark den Seeadlern eine geradezu ideale Landschaft, denn sie leben hauptsächlich von Wasservögeln und Fischen“, so Skelsmose.

Geringere Scheu

Zum Erfolg trage bei, dass die Seeadler zunehmend die Scheu vor den Menschen verloren haben. Damit stünden ihnen nun weitere Gebiete für die Jagd und Brut zur Verfügung.

„Etwas populär ausgedrückt, kann man sagen, der Seeadler hat den Code geknackt, wie man in Dänemark in Eintracht mit dem Menschen leben kann. Wir sehen jetzt Seeadler in der Nähe von Städten. Dies gilt zum Beispiel für Egå Engsø am Stadtrand von Aarhus. Hier jagen täglich Seeadler, obwohl Besucher ganz in der Nähe sind.“

Skelsmose warnt jedoch, dass ein Schutz der Brutgebiete weiterhin notwendig sei, damit die Entwicklung nicht in die falsche Richtung laufe.

 

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