Klimastreik

Wie es mit Fridays for Future weitergeht

Wie es mit Fridays for Future weitergeht

Wie es mit Fridays for Future weitergeht

Kopenhagen/Apenrade
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Green Friday: Klimademo in Apenrade
Am Black Friday fand die erste Fridays-for-Future-Klimademonstration in Apenrade statt. Das Motto: Green Friday. Foto: Lana Riedel

Am 13. März steht der nächste große Klimastreik in Dänemark an. Auch Schüler des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig wollen sich beteiligen.

Erst vergangene Woche trafen sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz Wirtschaftsexperten, Politiker und Wissenschaftler, um über aktuelle globale Fragen wie den Klimaschutz zu diskutieren. Unter ihnen war auch Klimaktivistin Greta Thunberg, die dem Forum nach der Veranstaltung ein schlechtes Zeugnis ausstelle: „Wir hatten einige Forderungen, aber natürlich wurden diese Forderungen komplett ignoriert.“ Dies berichtete die Deutsche Presseagentur.

Jede Politik ist Klimapolitik.

Sussi Lillelund Christiansen, Klimaaktivistin

Bei einer Demonstration forderte Thunberg zusammen mit vielen jungen Leuten unter anderem den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien. Unterstützung erhielten die Klimaaktivisten vom Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher. „Das Weltwirtschaftsforum in Davos war eine Enttäuschung“, schrieb Fratzscher in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“. „Selten lagen zwar die globalen Probleme so klar auf der Hand, selten haben aber auch Politik und Wirtschaft mögliche Lösungswege so blockiert.“

Klimabewegung in Kopenhagen

Sussi Lillelund Christiansen, Studentin an der Universität Kopenhagen und Mitglied bei Fridays for Future in Dänemark, sieht das ähnlich: „Wir sehen keinen Grund, mit dem Streiken aufzuhören.“ Unter dem Namen „Operation Klimahandling“ (Operation Klimamaßnahmen) rufen Kopenhagener Studenten dazu auf, sich jeden Freitag um 11.30 Uhr in der Rigsdagsgården zu treffen und jede Woche vor einem anderen Ministerium zu demonstrieren. „Jede Politik ist Klimapolitik“, erklärt Christiansen gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Der Klimastreik am 13. März steht bevor, und wir beginnen langsam mit der Planung.

Stella Sina, DGN-Klimarat

Christiansen begründet den Frust von Fridays for Future mit „dem enttäuschenden Klimagesetz, das bis 2040 keine Netto-Nullemissionen erwähnt“. Es sei längst an der Zeit, dass die Politiker überlegen, wie echte Reduktionen erreicht werden können. Ihre Worte müssen endlich zu konkreten Klimaschutzmaßnahmen werden, so die Klimaaktivistin.

 

Netto-Nullemission

Der Weltklimarat weist darauf hin, dass die Nettoemissionen auf null reduziert werden müssen, um die globalen Temperaturen zu stabilisieren. Und dass jedes Szenario, welches keine Reduktion auf Null beinhaltet, den Klimawandel nicht aufhalten würde. Netto-​Null bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-​Emissionen durch Reduktionsmaßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen und somit die Klimabilanz der Erde netto, also nach den Abzügen durch natürliche und künstliche Senken, null beträgt. Damit wäre die Menschheit klimaneutral, und die globale Temperatur würde sich stabilisieren.

https://www.myclimate.org/

Bis Juni wollen die Demonstranten alle 18 Ministerien besuchen. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Am 13. März ist nationaler Klimastreik, da werden hoffentlich viele Schüler und Studenten im ganzen Land für das Klima auf die Straße gehen“, hofft Christiansen.

Klimastreik in Apenrade

Auch der Klimarat am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) beschäftigt sich weiterhin mit Fridays for Future. „Der Klimastreik am 13. März steht bevor, und wir beginnen langsam mit der Planung“, berichtet Stella Sina, Mitglied des DGN-Klimarates. Ihrer Meinung nach haben die Schüler am DGN noch Lust, für das Klima auf die Straße zu gehen, allerdings „ist die Anfangseuphorie ein wenig verschwunden“.

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