Umwelt

Überkapazität an Heizkraftwerken soll abgebaut werden

Überkapazität an Heizkraftwerken soll abgebaut werden

Überkapazität an Heizkraftwerken soll abgebaut werden

Paul Sehstedt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Die Müllverbrennungsanlage Amager Bakke Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

Energieminister Dan Jørgensen möchte Abfallimporte verbieten, doch diese Importe helfen, heimische Müllverbrennungsanlagen auszulasten.

Die 23 dänischen Heizkraftwerke haben einen Produktionsüberschuss von 700.000 Tonnen, den sie mit Abfallimporte aus anderen EU-Ländern teilweise abdecken können. Doch diesen Verkehr will Energieminister Dan Jørgensen unterbinden. Gemeinsam mit Umweltministerin Lea Wermelin präsentierte Jørgensen vor zwei Wochen einen Plan, der Kunststoffabfälle in die Wiederverwertung abzweigt und somit jährlich 370.000 Tonnen weniger Verbrennungsabfall anfallen würden.

„Der Nordschleswiger" fragte bei der Energiebehörde (Energistyrelsen) an, wie die fehlende Energie aus dem Kunststoffabfall ausgeglichen werden soll, falls die Heizkraftwerke weiterhin die gleiche Produktion an Elektrizität und Wärme aufrechterhalten sollen und Abfallimporte verboten werden.

„Abfall ist eine Handelsware"

„Der Minister ist in den Medien falsch zitiert worden“, erklärte die Presseabteilung der Energiebehörde gegenüber dem „Nordschleswiger" und übermittelte eine jüngst erstellte Analyse über die Entwicklung von Abfallimporten von 2020 bis 2030. „Abfall ist eine Handelsware und daher kann die Einfuhr nicht verboten werden“, so die Energiebehörde.
 

Die Energiebehörde 8Energistyrelsen) rechnet mit einem Fall der Abfallimporte von derzeit 4,0 Millionen Tonnen jährlich auf 3,4 Millionen Tonnen in zehn Jahren. Dieses Ziel soll durch Modernisierungen von Heizkraftwerken erreicht werden. Foto: Energistyrelsen

Derzeit machen die jährlichen Importe rund 4,0 Millionen Tonnen aus und sollen bis 2030 auf etwa 3,4 Millionen reduziert werden. Gleichzeitig sollen ältere Wärmekraftanlage stillgelegt werden und das Produktionsminus durch eine Modernisierung der restlichen Werke aufgehoben werden.

Der Bericht vermerkt außerdem, dass die EU-weite wachsende Wiederverwertung von Kunststoffen zu Versorgungsengpässen mit anderen Müllsorten führen kann. Da Großbritannien im großen Stil Müllverbrennungsanlagen baut, wird der Export nach Dänemark geringer.

Abfälle seien früher ein Entsorgungsproblem gewesen und würden sich in ein Versorgungsproblem verwandeln, bilanziert der Forschungsbericht.

Mehr lesen