Demokratie-Festival

Sofie Knauer: Das Folkemøde ist ein schönes Bild für die dänische Demokratie

Sofie Knauer: Das Folkemøde ist ein schönes Bild für die dänische Demokratie

„Folkemøde ist ein schönes Bild für die dänische Demokratie“

Walter Turnowsky
Allinge
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Sofie Knauer vor dem Zelt der Europabewegung Foto: Walter Turnowsky

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Als zweite Vorsitzende der Europäischen Jugend ist die Nordschleswigerin Sofie Knauer das erste Mal beim Folkemøde auf Bornholm. Sie ist gespannt, was die drei Tage in Allinge bringen werden.

Der erste Vormittag beim Folkemøde war für Sofie Knauer hektisch. Als zweite Vorsitzende der Europäischen Jugend ist sie im Planungsausschuss der Organisation. Und vom Aufstellen der Zelte bis zum Verteilen von Aufgaben will so einiges geregelt werden.

„Es ist alles ein bisschen stressig mit dem ganzen Koordinieren. Aber ich glaube, das legt sich nach heute. Dann haben alle ihre Zelte aufgebaut und wissen, was sie machen müssen, und dann haben wir Zeit, das Folkemøde komplett selber zu genießen“, sagt die junge Nordschleswigerin.

Politisches Interesse

Sie ist Neuling beim Folkemøde und ist daher gespannt, was die Tage auf der Ostseeinsel bringen werden.

„Meine Erwartung ist, dass man sehr viele politisch interessierte Leute trifft, da freue ich mich drauf. Auch darauf, dass man die Möglichkeit bekommt, etwas näher an unsere Politikerinnen und Politiker heranzukommen und auch all die Organisationen zu treffen. So kann ich einen Eindruck von politischen Leben und vom engagierten Leben in Dänemark bekommen.“

Wir treffen die politisch engagierte Frau beim Zelt der Europabewegung, deren Jugendabteilung die Jungen Europäer sind. Am Stand vor dem Zelt kommt Knauer mit den Leuten ins Gespräch.

„Mein erster Eindruck ist, dass alle sehr nett und happy sind. Ich finde alles sehr positiv, die Leute sind interessiert, es sind viele Menschen da, die sich für Politik interessieren, die hier an unseren Stand und zu den Events kommen“, so Knauer mit Blick auf die Tatsache, dass es ansonsten nicht so einfach ist, Menschen zu politischen Veranstaltungen zu locken.

Preis für die Volksabstimmung

Kurz vor dem Gespräch wurde im Zelt der Preis als „Europäer des Jahres“ kollektiv an die Parteien des nationalen Kompromisses zur Verteidigung verliehen. Die Parteichefinnen und -chefs mit Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) an der Spitze nahmen ihn entgegen.

„Das war megaspannend und megacool“, sagt Sofie Knauer, die sich für ein Ja bei der Volksabstimmung im Juni des vergangenen Jahres eingesetzt hatte.

„Ich finde es klasse“

30.000 Menschen oder mehr besuchen täglich das Folkemøde. Mehr als 200 Organisationen sind vertreten. Die Vision von einem Roskildefestival der Politik, die der Venstrepolitiker Bertel Haarder vor dem ersten der Sorte formulierte, scheint sich erfüllt zu haben.

„Ich finde es klasse. Es ist ein richtig schönes Bild für die dänische Demokratie, in der Platz für alle ist, sich politisch zu beteiligen und man versucht, Menschen und Politik einander nahezubringen.“

Zwei Stunden nach dem Gespräch hat Sofie Knauer ihren eigenen Auftritt. Sie wird gemeinsam mit dem deutschen Botschafter Pascal Hector kochen und sich über deutsche Kultur unterhalten. Wobei das mit dem Unterhalten wohl eher ihre Spitzenkompetenz ist als das Kochen, wie sie gesteht – und lacht dabei.

„Mein Ziel ist, dass es essbar ist, und sich niemand in die Finger schneidet.“

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