Zugezogene

Darum zieht es so viele Deutsche in die Kommune Apenrade

Darum zieht es so viele Deutsche in die Kommune Apenrade

Darum zieht es so viele Deutsche in die Kommune Apenrade

Apenrade/Aabenraa
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Dänemark ist ein beliebtes Auswandererziel (Symbolfoto). Foto: Der Nordschleswiger/DALL-E

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Eine großangelegte Untersuchung hat die deutschen Zugezogenen unter die Lupe genommen, spannende Details sind dabei zutage gekommen. Was jetzt mit dem neuen Wissen passieren soll, berichtet die Leiterin des kommunalen Zuzüglerservices.

Warum ziehen Deutsche nach Dänemark? Diese grundsätzlich Frage sollte eine großangelegte Studie des Technologischen Instituts (Teknologisk Institut) beantworten. Knapp 1.100 deutsche Zugezogene sind dabei befragt worden.

Die Hauptgründe für einen Umzug: Sympathie für die dänische Kultur, die Nähe zur Natur und die Vorstellung, von einem besseren Leben.

Doch die Macher der Studie wollten mehr wissen: Wie sieht der durchschnittliche deutsche Zugezogene aus? Dies war eine der Fragen, auf welche die Kommunen Apenrade und Sonderburg (Sønderborg) sowie der Sonderburger Zuzüglerservice „Goto Sønderborg“ Antworten haben möchten.

Die Untersuchung zeigte auch:

Der durchschnittliche deutsche Zugezogene ist

  • im arbeitsfähigen Alter;
  • hat eine universitäre Ausbildung;
  • ist aus Schleswig-Holstein eingewandert.
  • hat einen Arbeitsplatz in Deutschland.

Aber warum haben sich die Deutschen in der Kommune Apenrade niedergelassen?

An erster Stelle steht der Wunsch, in einer „besseren Umgebung“ zu leben. Das gaben 70 Prozent der Befragten an. Weitere Gründe sind:

  • Unzufriedenheit mit dem politischen System in Deutschland;
  • Positive Sicht auf die dänische Kultur;
  • Leben in sicheren Verhältnissen;
  • Nähe zur Natur.

Viele der Befragten gaben an, das Land von Ferienaufenthalten zu kennen.

Das unzureichende Erlernen der Sprache wird als Hauptgrund derjenigen genannt, die sich schwer einleben.

Doch was macht die Kommune Apenrade mit dem Wissen über die Zugezogenen?

„Für uns ist es interessant zu sehen, dass ein Teil der Zuzüglerinnen und Zuzügler in der Kommune Apenrade zuvor Ferien im Land gemacht haben. Deshalb ist es für uns in Zukunft von Vorteil, diese Gruppe als mögliche neue Zuziehende anzusprechen“, sagt Helle Malene Kjølsen Olsen, kommunale Abteilungsleiterin für den Bereich Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Sie ist in diesem Amt gleichzeitig verantwortlich für den Apenrader Zuzüglerservice, der beim Einwandern und Sesshaftwerden hilft.
 

Helle Malene Kjølsen Olsen (l.) ist Chefin des Apenrader Zuzüglerservices (Archivfoto). Foto: Jan Peters

Dass der Zuzüglerstrom aus Deutschland etwas nachlässt, lassen die aktuellen Zahlen erkennen. „Doch wir sehen weiterhin Interesse deutscher Staatsbürgerinnen und -bürger nach Apenrade zu ziehen. Zukünftig wollen wir unseren Einsatz vergrößern, Menschen aus ganz Deutschland nach Apenrade zu holen. Eine auf Zuwandererinnen und Zuwanderer ausgerichtete Messe im Herbst ist zum Beispiel Teil dieses Vorhabens“, so Kjølsen Olsen.

Jetzt wird ein sogenannter Handlungskatalog erstellt, in den verschiedene Projekte und Vorhaben integriert werden. So soll der Sprachunterricht in diesen Katalog aufgenommen werden und „weiteres Wissen über die deutschen Zuzüglerinnen und Zuzügler wird sich darin widerspiegeln“, so die Abteilungsleiterin.

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