Drogenkriminalität

Kokain im Lkw-Trailer: Anklage gegen 31-Jährigen erhoben

Kokain im Lkw-Trailer: Anklage gegen 31-Jährigen erhoben

Kokain im Lkw-Trailer: Anklage gegen 31-Jährigen erhoben

Fröslee/Frøslev
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Die Grenzkontrollen am Autobahnübergang Fröslee sind vielen Einreisenden lästig. Doch die eher seltenen Kontrollen des Zolls auf der Suche nach „heißer Fracht“ führen auch zu Erfolgen im Kampf gegen den internationalen Drogenschmuggel. Auf dem Foto eine Zollkontrolle eines Lkw im Aarhuser Hafen. Foto: Toldstyrelsen

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Bei einer Routinekontrolle am Autobahn-Grenzübergang Fröslee schöpften Zollbeamte im Mai dieses Jahres Verdacht: In dem von einem Niederländer gelenkten Fahrzeug wurden bei einem intensiven Einsatz in einer Durchsuchungshalle zehn Kilogramm Kokain entdeckt. Ein Drogensuchhund wurde fündig.

Eine Stichprobenkontrolle des dänischen Zolls, ein misstrauischer Beamter und die Spürnase eines Suchhundes haben dem internationalen Drogenhandel am Autobahn-Grenzübergang Fröslee einen schweren Schlag versetzt.

Ermittlungen führten zur Anklageerhebung

Nachdem ein Drogenkurier am 24. Mai am Übergang mit zehn Kilogramm Kokain als Fracht aufgeflogen war, sind die Ermittlungen gegen den 31-jährigen Tatverdächtigen nun so weit fortgeschritten, dass die Anklagebehörde bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig Anklage gegen den Niederländer erhoben hat.

Zöllner schöpfte Verdacht

Der 31-jährige Lkw-Fahrer war mit seinem Fahrzeug am Nachmittag des 24. Mai unterwegs von den Niederlanden an einen Bestimmungsort in Dänemark. Im Zuge einer Routinekontrolle der dänischen Zollfahndung in Zusammenarbeit mit der Polizei wurde er gebeten, rechts anzuhalten. „Bei der anschließenden Kontrolle kam einem Zöllner das Fahrzeug verdächtig vor, weshalb es in eine Untersuchungshalle in der Nähe der Grenze gefahren wurde.

Auf diesem Foto der Zollbehörde ist die Kokainfracht zu sehen, die bei der Intensivkontrolle im Sattelauflieger eines Lkw-Gespanns zutage gekommen ist. Foto: Toldstyrelsen

Hier schlug ein Drogensuchhund der Behörde an, der Drogen witterte. Daraufhin wurde das Fahrzeug ganz gründlich durchsucht, was zum Auffinden von zehn Kilogramm Kokain, versteckt im Trailer des Gespanns, führte“, so der für den Kontrolleinsatz zuständige Direktor der Zollbehörde, Michael Lund. 

Bis zu zehn Jahre Haft in Sicht

Der Lkw-Fahrer wurde daraufhin vom Personal der Ausländerkontrollabteilung West (UKA Vest) der Polizei festgenommen, wegen des dringenden Tatverdachts auf Drogenschmuggel. 

Nach monatelangen Ermittlungen durch die Polizei für Südjütland und Nordschleswig ist nun aufgrund zahlreicher belastender Beweismittel offiziell Anklage gegen den 31-Jährigen erhoben worden. Der Gerichtstermin steht bereits: Am  6. Dezember wird der Tatverdächtige in Esbjerg vor Gericht stehen. Ihm wird ein Verstoß gegen den Strafrechtsparagrafen 191 vorgeworfen, der sich auf Schmuggel unter besonders schwerwiegenden Tatumständen bezieht. Bei einer Verurteilung drohen dem 31-Jährigen bis zu zehn Jahre Haft. In besonders schwerwiegenden Fällen können sogar 16 Jahre Haft fällig werden.  

Partnerschaft zwischen Zoll und Polizei funktioniert gut

Der Polizeiinspektor der „UKA Vest“, Jeppe Kjærgaard, lobt im Zusammenhang mit der Aufklärung des großen Falls von Drogenschmuggel den Einsatz der Zollfahndung: „Wir haben Tag für Tag an den Grenzen eine richtig gute und enge Zusammenarbeit mit der Zollbehörde beim Einsatz gegen Drogen und andere illegale Waren. Wir pflegen eine erfolgreiche Arbeitsteilung bei Nachforschungen, die für Polizei und Zoll von Interesse sind. Dabei spielen wir die jeweiligen besonderen Kompetenzen aus. In diesem Fall geht es um eine Beschlagnahme, die man nicht jeden Tag erlebt“. 

Der Polizeiinspektor der UKA Vest, Jeppe Kjærgaard, lobt die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Zollbehörde beim Einsatz gegen den Drogenschmuggel. Foto: jv

Der Schwarzhandelswert der beschlagnahmten zehn Kilogramm Kokain liegt bei rund sechs Millionen Kronen. Keine Angaben machte die Polizei zur Herkunft der heißen Ware und zu den vorgesehenen Empfängern in Dänemark. Die schwer gesundheitsschädliche Droge scheint sich in Dänemark weiterhin großer Nachfrage zu erfreuen. 

Nicht die erste Festnahme wegen Kokain-Schmuggels

Ende Mai dieses Jahres war ein 30-jähriger Niederländer am Grenzübergang Pepersmark (Pebersmark) mit drei Kilogramm Kokain in seinem Fahrzeug bei der Einreise nach Dänemark erwischt worden. Er ist im Juli zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Dass es einen intensiven Drogenhandel über die deutsch-dänische Grenze gibt, bestätigte auch die Festnahme von zwei Spaniern in Frifeld (Frifelt) nördlich von Scherrebek (Skærbæk) am 9. Oktober. Sie hatten die deutsch-dänische Grenze bei Mühlenhaus (Møllehus) überquert.      

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