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Karoline postet für die deutsche Minderheit

Karoline postet für die deutsche Minderheit

Karoline postet für die deutsche Minderheit

Apenrade/Aabenraa
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Karoline Heide an ihrem neuen Arbeitsplatz im Haus Nordschleswig Foto: Sara Eskildsen

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Karoline Heide arbeitet seit August als Social-Media-Managerin für den Bund Deutscher Nordschleswiger. Wie sieht ihr Alltag aus, und wie kam sie zu dem Job? „Der Nordschleswiger“ hat die 38-Jährige an ihrem neuen Arbeitsplatz besucht.

Es ist ein Posten zum Posten: Die 38-jährige Karoline Heide vermarktet die Vereine und Organisationen innerhalb der deutschen Minderheit online. Ihr Arbeitgeber ist die Hauptorganisation der Minderheit, der Bund Deutscher Nordschleswigers (BDN).

Sie erstellt Beiträge für die Social-Media-Plattformen und produziert Videos für den YouTube-Kanal. Ihre Aufgabe ist es, den BDN, die Schleswigsche Partei (SP) sowie die Verbände und Vereine des BDN nach außen zu präsentieren – und über deren Angebote und Aufgaben zu informieren.

Geboren in Eckernförde, Abitur in Flensburg

Mit der Minderheiten-Thematik im deutsch-dänischen Grenzland kennt sie sich aus. Karoline Heide ist in Eckernförde geboren und hat Kindergarten und Schule der dänischen Minderheit vor Ort besucht. Ihr Abitur machte sie am dänischen Duborg Gymnasium in Flensburg.

Karoline Heide im Gespräch mit SP-Parteisekretärin Ruth Candussi, die ihre Kollegin für eine Kampagne um Hilfe bittet. Foto: Sara Eskildsen

Seit 1. August ist ihr Arbeitsplatz im Haus Nordschleswig, dort teilt sie sich das Büro mit Kulturkonsulent Uffe Iwersen.

 

Studiert hat sie in Flensburg und in Zusammenarbeit mit der Süddänischen Universität (SDU) den deutsch-dänischen Studiengang Sprache und Ökonomie mit den Schwerpunkten Marketing, strategisches Management und Medienmanagement.

„Von Instagram oder TikTok hat da noch niemand geredet“

Ihren Abschluss machte sie 2009. „Damals gab es noch Studi VZ und Facebook war noch relativ klein. Von Instagram oder TikTok hat da noch niemand geredet“, erinnert sie sich.

Karoline Heide ist 38 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann auf einem Hof in Behrendorf. Foto: Sara Eskildsen

Nach dem Studium arbeitete Karoline Heide zunächst einige Jahre lang im Außendienst und verkaufte unter anderem Solaranlagen in ganz Skandinavien – bis hoch nach Finnland. Irgendwann kam der Wunsch nach einer Auszeit – und Karoline Heide ging in die Landwirtschaft.

„Ich begann auf einem Hof Kühe für eine holländische Familie zu melken. Ich war so glücklich damit, dass ich aufgehört habe, mir einen anderen Job zu suchen. Dort war ich fünf Jahre lang, und dann habe ich wieder begonnen, mich umzuorientieren.“

„Es war genau das, wonach ich gesucht und was ich studiert hatte“

Die Stellenanzeige des BDN sah sie das erste Mal auf Facebook – außerdem schickten Freunde ihr die Anzeige zu. „Es war im Grunde genau das, wonach ich gesucht und was ich studiert hatte. Im vergangenen Jahr hatte ich noch eine Schulung für digitales Marketing gemacht, und so passte es perfekt. Die Stellenanzeige war wie auf mich zugeschnitten, alles passte.“

Das fand auch der BDN, der sie nach einer ersten Aufgabe und einem Vorstellungsgespräch umgehend einstellte.

Die Social-Media-Managerin erstellt Beiträge in Text, Bild und Video für Instagram, Facebook und für einen YouTube-Kanal Foto: Sara Eskildsen

Seit 2016 lebt Karoline Heide mit ihren Pferden in Behrendorf  (Bjerndrup) auf dem Hof ihres Mannes, den sie zuvor im Tingleffer Reitverein kennengelernt hatte. Mit vier Hunden und insgesamt sieben Pferden ist die Freizeit nach Feierabend schnell gefüllt, verrät die Social-Media-Managerin lachend.

Neuer YouTube-Kanal für den BDN

Ihre Arbeit für den BDN besteht darin, in den sozialen Medien über das Angebot und die Arbeit der Vereine und Organisationen der Minderheit zu berichten. Sie informiert über neue Initiativen der SP, stellt den neuen Koch im Haus Quickborn mit Fotos und Text vor oder macht Videos für den neuen YouTube-Kanal des Bundes Deutscher Nordschleswiger. 

„Meine Tage sind sehr unterschiedlich. Ich weiß nicht jeden Tag vorab, was ich machen werde. Manche Posts geschehen spontan, manchmal sind Veranstaltungen über Wochen bekannt und ich kann sie einplanen. Ich schreibe einen Text und mache Fotos und Videos. Manchmal bekomme ich die Fotos auch zugeschickt. Ich bediene Facebook und Instagram und habe auf YouTube ein Konto angelegt, auf dem wir die Videos sammeln können. Ich denke, da können wir noch mehr Reichweite erzielen.“

Ihr Büro teilt sich Karoline Heide mit Kulturkonsulent Uffe Iwersen. Foto: Sara Eskildsen

Die Vereine und Verbände innerhalb der Minderheit können sich an Karoline Heide wenden, wenn sie sich Inhalt für Social Media wünschen. „Morgen beispielsweise freue ich mich darauf, den Deutschen Ruderverein Apenrade zu besuchen, die wollen gerne ein Video erstellen. Was genau, besprechen wir dann.“

Die Social-Media-Managerin nimmt Anfragen über Telefon oder Mail entgegen und hört sich an, was die Vereine und Verbände wünschen.

Für die SP beispielsweise soll sie demnächst eine Info-Kampagne für Zugezogene begleiten, und auf dem Knivsberg ist sie in Kürze dabei, wenn der BDN seine Angestellten zum Mind-Body-Heart-Kurstag einlädt. „Ich freue mich immer darüber, wenn ich über die Gesamtheit der Angebote des BDN berichten kann, die es sowohl für Angestellte, als auch für Mitglieder regelmäßig gibt. Die Gemeinschaft abzubilden, die hier erlebt werden kann.“

Alle sind sehr hilfsbereit. Da ich aus der dänischen Minderheit komme, kann ich noch einiges über die deutsche Minderheit lernen.

Karoline Heide, Social Media Managerin

Im Haus Nordschleswig gefällt es ihr nach den ersten Wochen im Job bislang gut. „Was ich schön finde, hier gilt die Politik der offenen Türen. Ich empfinde das Arbeitsklima hier als sehr toll, und ich wurde von Anfang an gut integriert und angenommen. Ich habe gut hineingefunden und bin ein Teil des Ganzen geworden. Alle sind sehr hilfsbereit. Da ich aus der dänischen Minderheit komme, kann ich noch einiges über die deutsche Minderheit lernen.“

Ab und zu lässt Karoline die Drohne in die Luft

Mit ihrem Posten zum Posten will sie dem BDN online einen größeren Wirkungskreis verschaffen. Und wenn sich ein Beitrag dafür eignet, nimmt es Karoline Heide mit der Reichweite auch mal wortwörtlich: Dann schickt sie ihre Drohne in die Luft, die aus der Vogelperspektive und aus der Perspektive der deutschen Minderheit abbildet, was im deutsch-dänischen Grenzland so vor sich geht. 

 

Die Reichweite ihrer Online-Beiträge beobachtet Karoline Heide ganz genau. Foto: Sara Eskildsen
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