Fussball

Lokalderby weckt nur beim kleinen Bruder starke Gefühle

Lokalderby weckt nur beim kleinen Bruder starke Gefühle

Lokalderby weckt nur beim kleinen Bruder starke Gefühle

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Peter Buch Christiansen freut sich auf das Lokalderby. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zum ersten Mal seit 15 Jahren spielen die Fußballer von Kolding IF und Sønderjyske um Punkte. Mehr als 5.000 Zuschauende werden in dem alten und nicht mehr zeitgemäßen Stadion in Kolding erwartet.

Historisch gesehen wird der Blick nach Süden gerichtet, wenn die beste Fußball-Mannschaft Haderslebens einen Lokalrivalen ausfindig machen muss. 

Der AaBK aus Apenrade (Aabenraa), der von 1973 bis 1977 in der zweitbesten Spielklasse Dänemarks kickte, war bis Anfang der 1990er-Jahre die Nummer eins in Nordschleswig, ist aber mittlerweile in die Serie 1 abgestürzt.

Keine echte Rivalität

Der Abstand nach Kolding ist ungefähr der gleiche, doch eine ähnliche Rivalität hat es mit dem nördlichen Nachbarn nie richtig gegeben. Zu selten stand man in derselben Spielklasse.

Kolding IF und SønderjyskE spielen zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder um Punkte, wenn es am Freitag ab 19 Uhr in Kolding zu einem Lokalderby in der 1. Division kommt. 

In Kolding ist die Lust groß, dem großen Bruder eins auszuwischen. Das ist deutlich zu spüren, doch das Lokalderby weckt nur beim kleinen Bruder starke Gefühle.

Ist der Aufsteiger ein Aufstiegskandidat?

„Das ist natürlich ein Spiel, das mehr Spaß macht, als irgendein Spiel weit weg. Ich spüre auch, dass es für den Gegner sehr viel bedeutet“, sagt Sønderjyske-Stürmer Peter Buch Christiansen zum „Nordschleswiger“, ohne den Eindruck zu erwecken, dass er jahrelang auf dieses Duell gewartet hat.

„Esbjerg und Kolding sind die Gegner, wo man von einem Lokalderby sprechen kann. Es ist aber viele Jahre her, dass wir gegen Kolding gespielt haben, auch in der Jugend. Da ist keine Rivalität aufgebaut worden“, so der 23-jährige Haderslebener, der Respekt vor dem Aufsteiger hat.

Kolding IF ist mit drei Siegen und einem Unentschieden hervorragend in die neue Saison gestartet, und die Frage ist, ob der Aufsteiger auch zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt werden muss.

Vier Tore in zwei Spielen

„So gut, wie die gestartet sind, wäre es dumm, die abzuschreiben. Die reiten momentan auf einer Welle“, sagt Peter Buch Christiansen, der eine glänzende Woche hinlegte und sowohl beim 4:1-Sieg in Næstved als auch beim 5:0-Erfolg gegen AC Horsens zwei Tore erzielte.

„Das ist immer schön für einen Offensivspieler. Daran wird man gemessen“, so der Haderslebener vor dem Lokalderby.

„Wir haben großen Respekt vor dem Spiel. Es werden viele Leute ins Stadion kommen, und Kolding besitzt ganz offensichtliche Stärken, in erster Linie bei Standardsituationen und in ihrer direkten Spielweise“, meint Trainer Thomas Nørgaard.

Für den Kopenhagener ist das Lokalderby ein Spiel wie viele andere auch.

Ernst zu nehmender Top-6-Kandidat

„Ich akzeptiere zu hundert Prozent, dass es für die Jungs aus der Region ein absurd tolles Spiel ist, aber ich finde, dass sie dieses Gefühl für einen späteren Zeitpunkt aufheben müssen, wenn sie vor 35.000 Zuschauenden im Parken spielen. Unser Fokus muss sein, dass es der fünfte Spieltag ist und eine Aufgabe gelöst werden muss“, so der Sønderjyske-Trainer.

Kolding IF steht nach Siegen gegen AC Horsens, Hillerød und Næstved sowie einem Unentschieden gegen B93 auf dem zweiten Tabellenplatz.

„Ich mache mir keine Gedanken, ob Kolding zu den Aufstiegskandidaten gehört. Das können die Buchmacher tun, ich werde das nicht tun. Mit dem, was ich bislang von Kolding gesehen habe, ist das ein ernst zu nehmender Top-6-Kandidat“, meint Thomas Nørgaard, der gegen Kolding IF auf die verletzten Troels Kløve, Christoffer Remmer, Marcus Kristensen und Mikkel Hyllegaard verzichten muss. 

 

 

Mehr lesen

Leitartikel

Marle Liebelt Portraitfoto
Marle Liebelt Hauptredaktion
„Positiv denken: In Nordschleswig liegt der Schlüssel zur Zukunft“