Die Sønderjyske-Fußballer haben den sechsten Sieg in Folge geholt und befinden sich weiter auf Aufstiegskurs, haben sich aber beim 1:0-Erfolg im Heimspiel gegen Verfolger Hobro nicht mit Ruhm bekleckert und den Sieg fast aus der Hand gegeben.

Zwei Glanztaten von Torhüter Nicolai Flø verhinderten in der Schlussphase den Ausgleich der Gäste, der nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit nicht mehr unverdient gewesen wäre.

„Die erste Halbzeit war okay. Wir hätten vielleicht ein oder zwei Tore mehr machen können, aber die Erlösung ist ausgeblieben. Die zweite Halbzeit war sehr schlecht, am Ende sogar chaotisch. Wir haben uns viele Dummheiten geleistet, aber der Sieg schmeckt dennoch gut“, sagt Nicolai Flø zum „Nordschleswiger“.

Flø wurde mit den zwei starken Reflexen zur spielentscheidenden Figur und konnte den Kritikern für eine Weile das Maul stopfen, die zu wenige spielentscheidende Paraden vom Sønderjyske-Torwart gesehen haben wollen.

„Das ist mir egal, was andere sagen. Ich spiele jedes Mal und genieße großes Vertrauen von Rinke und Thomas (Torwarttrainer Jens Rinke und Cheftrainer Thomas Nørgaard, d. Red.). In den engen Spielen dieser Saison, auswärts gegen Kolding und Fredericia sowie heute gegen Hobro, bin ich da gewesen, wenn mich die Mannschaft gebraucht hat“, so der Sønderjyske-Torwart, der sich über seine Paraden freute.

„Ich bin ein wenig schockiert, dass ich den ersten Ball parieren konnte, weil ich den Stürmer so spät gesehen habe. Beim zweiten Ball war auch eine Portion Glück dabei“, meint Flø.

Sønderjyske war gegen Hobro in der ersten Halbzeit deutlich überlegen, machte aber trotz zahlreicher Möglichkeiten den Sack nicht zu und verlor nach dem Seitenwechsel Rhythmus und Faden.

Hier lauert im Aufstiegskampf die größte Gefahr, wenn sich im Gefühl der eigenen Überlegenheit Nachlässigkeiten einschleichen.

Traumstart nach 105 Sekunden

Sønderjyske hatte einen Traumstart erwischt, als sich Hobro-Torhüter Jonathan Fischer bei einem weiten Abschlag seines Torwartkollegen Nicolai Flø verschätzte und Kristall Mani Ingason ein leichtes Tor schenkte.

1:0 nach nur 105 Sekunden. Mit der frühen Führung im Rücken trumpften die Gastgeber stark auf und erspielten sich eine Torchance nach der anderen. Es wurde aber zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht.

Sønderjyske verlor nach dem Seitenwechsel immer mehr den Rhythmus. Hobro setzte den Gegner unter Druck und hatte in der Schlussphase zwei dicke Ausgleichschancen, die Nicolai Flø mit starken Reflexen zunichtemachte.

Die Punkte blieben in Hadersleben, doch die zweite Halbzeit war ein Denkzettel, dass trotz der guten Ausgangsposition nichts auf die leichte Schulter genommen werden darf.

Sønderjyske - Hobro IK (1:0) 1:0

1:0 Kristall Mani Ingason (2.)

Sønderjyske: Nicolai Flø – Maxime Soulas, Daniel Gretarsson, Tobias Sommer (65.: Ivan Nikolov), Atli Barkarson – Sefer Emini, Rasmus Vinderslev – José Gallegos (46.: Jonas Thorsen), Kristall Mani Ingason (75.: Sebastian Koch), Peter Christiansen (85.: Emil Berggreen) – Søren Andreasen (75.: Mads Agger).

Gelbe Karten: Peter Christiansen, Rasmus Vinderslev, Daniel Gretarsson, Ivan Nikolov, Thomas Nørgaard – Villads Rasmussen, Moubarack Compaoré.

Schiedsrichter: Jacob Rasmussen. Zuschauer: 3.801.