Kultur als Attraktion

Interregprojekt zu Kultur am Wattenmeer ohne Hoyer und Tonderner Marsch

Interregprojekt zu Kultur am Wattenmeer ohne Hoyer und Tonderner Marsch

Interregprojekt zu Kultur ohne Hoyer und Tonderner Marsch

Hoyer/Højer
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Die Mühle in Hoyer mit umfangreichen neue Ausstellungen ist als Tor zur Tonderner Marsch neu konzipiert worden. Mit vielen Informationen zur Besiedlung, Eindeichungsgeschichte und Baukultur der Marschen. Foto: Volker Heesch

Deutsch-dänisches Projekt Nakuwa soll kulturelle Erlebnisse im Wattenmeerbereich vermitteln. Das neue „Vermittlungstor“ zur Marsch in Hoyer taucht im Projekt nicht auf.

Schon vor zwei Jahren ist das deutsch-dänische Interregprojekt Nakuwa angelaufen, das darauf abzielt, neben den Naturerlebnissen z. B. mit Zugvögeln und Starenschwärmen auf die kulturellen Attraktionen am Wattenmeer aufmerksam zu machen. Im Juli 2020 wird das Ergebnis vorliegen, in Form von Informationsblättern mit Texten, Fotos und Grafiken, die 18 als „must-see-Kulturerlebnisse“ bezeichnete Orte und Einrichtungen zwischen Eider und Blåvandshuk darstellen.

 Zentrale Bereiche der Wattenmeerkultur übersehen?

Im Bereich des nordschleswigschen Wattenmeeres reibt man sich allerdings die Augen, denn das erst kürzlich eröffnete „Tor zur Tonderner Marsch“, das Museum und Informationszentrum Hoyer Mühle, taucht nicht in der Liste auf.

Tirpitz-Museum nicht am Wattenmeer

Dafür jedoch das Museum Tirpitz, das überhaupt nicht in der Wattenmeerregion liegt. Projektkonsulent Henrik Laue Petersen vom dänischen Nationalpark Wattenmeer auf Röm erklärte gegenüber dem „Nordschleswiger“, dass die Firma Projekthuset EHSB, Brønshøj, die maßgeblich die „must-see-Kulturerlebnisse“ definiert hat, möglicherweise die Bedeutung der neuen Vermittlungsstandorte übersehen hat, die im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch mit großem Aufwand geschaffen werden. „Die neuen Attraktionen sind ja auch gerade erst fertig“, so Laue Petersen entschuldigend. 

Thema Wasser in Hoyer

Die Leiterin der Ausstellungen und der Informationpunkte Hoyer Mühle, Anne Marie Overgaard, hatte mehrfach die Rolle der zum Museumsverbund Museum Sønderjylland zählenden Einrichtung in Hoyer betont, die von den Einwohnern der Marschen geschaffene Kultur, die besondere Architektur, Deiche sowie Be- und Entwässerungssysteme, zu vermitteln. Hoyer konzentriere sich auf die Kulturvermittlung, während das Vadehavscenter in Vester Vedsted das Thema Natur- und Vogelwelt in den Mittelpunkt stelle. 

Beim Projekt Nakuwa ist eine der „Erzählungen“ des Wattenmeeres, so heißt es in der Pressemitteilung, „das Leben mit dem Wasser“. Ähnlich lautet die Formulierung zur Aufgabe der neuen Ausstellung in Hoyer, die über ein Netz von Wanderwegen die Besucher zu Deichen, Schöpfwerken oder Kanalsystemen leiten soll. 

Dröhses Haus und Mögeltondern dabei

Während auf deutscher Seite als kulturelle Attraktionen u. a. das Eidersperrwerk, der Leuchtturm Westerheversand sowie die Halligen Hooge und Langeness samt Sylt, Föhr und Nolde Museum erläutert werden, sind es auf dänischer Seite Dröhses Haus in Tondern, Mandø, Mögeltondern, Röm, das Wattenmeercenter Vester Vedsted, Ripen, Esbjerg und Blåvand mit dem Museum Tirpitz.             

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