Ein Jahr Hospiz in Schleswig

Emotionale Momente bei Daniel Günthers Besuch im Petri Haus

Emotionale Momente bei Daniel Günthers Besuch im Petri Haus

Emotionale Momente bei Daniel Günthers Besuch im Petri Haus

SHZ
Schleswig
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Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Ministerpräsident Daniel Günther unterhalten sich bei ihrem Besuch im Schleswiger Hospiz Petri Haus mit einem der Bewohner. Foto: Stephan Schaar/shz.de

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Seit einem Jahr gibt es das Hospiz Petri Haus und es ist zu einer wichtigen Institution in Schleswig geworden. Ministerpräsident Günther und Innenministerin Sütterlin-Waack würdigten die Arbeit des engagierten Teams.

Der Besuch von Ministerpräsident Daniel Günther im Schleswiger Hospiz Petri Haus war eigentlich schon zur Eröffnung 2021 geplant, musste aber immer wieder verschoben werden. Nun hat es immerhin zum einjährigen Jubiläum geklappt. Der Landesvater kommt gemeinsam mit Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, die als Schleswigerin das Hospiz schon lange unterstützt, in das Haus an der Moltkestraße.

Neben den Mitarbeitern sowie Vertretern der Petri Haus gGmbH, des Freundeskreises, des Ambulanten Hospizdienstes und der Hospizstiftung freut sich auch Stifterin Renate Meier über den hohen Besuch aus Kiel. Günther und Renate Meier hatten fast die Hälfte der Baukosten von rund 4,4 Millionen Euro gestiftet und so dieses wichtige Projekt überhaupt erst möglich gemacht. Dies würdigen die Landespolitiker ebenso wie Stiftungs-Vorstand Enno Körtke zu Beginn des Treffens mit großer Dankbarkeit.

Großer Respekt und Dank für die Arbeit des Teams

Körtke fasst das erste Jahr des Petri Hauses kurz zusammen und stellt neben dem Dank an die vielen Unterstützer und Spender vor allem die Arbeit des Teams in den Vordergrund. „Das Haus zu planen, zu finanzieren und zu bauen war die eine große Aufgabe und auch bei der laufenden Finanzierung sind wir stets gefordert, da wir immer auf Unterstützung von Spendern angewiesen sind“, sagt Körtke. „Aber dieses Haus zu führen, ihm Leben und diesen wunderbaren guten Geist einzuhauchen, das ist noch einmal eine ganz andere Herausforderung – und die ist dem Team hervorragend gelungen.“

Das Schleswiger Hospiz hat Platz für bis zu zwölf Gäste, die hier auf ihrem letzten Weg mit sehr viel Liebe und individueller Betreuung begleitet werden. Die Zimmer und das ganze Haus sind sehr hell und freundlich gestaltet und eingerichtet. Jedes Zimmer hat Zugang zu einer Terrasse oder einem Balkon, und wenn das Wetter mitspielt, können alle Gäste mit ihren Betten ins Freie geschoben werden. „Das Grundstück mit seinem großen Garten in ruhiger und doch zentraler Lage ist schon ideal für unser Haus“, schwärmt Körtke.

Schon 120 Gäste im ersten Jahr

Im vergangenen Jahr hatte das Petri Haus insgesamt 120 Gäste, die durchschnittlich 23 Tage blieben. „Das war aber sehr unterschiedlich“, erklärt Melanie Sommer, Leiterin des Petri Hauses, „manche blieben nur wenige Stunden, andere bis zu sechs Monate.“

Sommer führt die Besuchergruppe durch das ganze Haus und zeigt den interessierten Kieler Politikern nicht ohne Stolz, wie das Hospiz seinen Gästen und deren Angehörigen die schwere Zeit so angenehm wie möglich zu machen versucht. Unter anderem mit Zimmern für Angehörige, einer Hightech-Badewanne und einer fröhlichen Köchin, die den Gästen fast jeden kulinarischen Wunsch erfüllt.

Günther und Sütterlin-Waack sind beeindruckt

Die Besucher aus Kiel sind offensichtlich beeindruckt, sprechen unter anderem auch mit Mitarbeiterin Anja Dülsen vom psychosozialen Dienst, deren Hilfe von Gästen und vor allem deren Angehörigen sehr gern in Anspruch genommen wird. „Es gibt insgesamt aber viel zu wenig Angebote für Trauerarbeit, dabei ist das so wichtig. Die Menschen sind so dankbar, wenn sie in ihren schweren Stunden Hilfe bekommen können“, erklärt sie.

Im Erdgeschoss treffen Günther und Sütterlin-Waack zufällig auf einen Gast im Rollstuhl, den sie zunächst nur etwas verlegen begrüßen. Daraus ergibt sich dann aber spontan eine angeregte und sehr bewegende Unterhaltung, für die sich die beiden Politiker trotz Termindrucks ausgiebig Zeit nehmen. Auch für die Politprofis wohl keine alltägliche Situation, aber ein schöner und berührender Abschluss ihres Besuchs im Schleswiger Hospiz.

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