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Auf der Suche nach einem Leitwolf

Auf der Suche nach einem Leitwolf

Auf der Suche nach einem Leitwolf

Hadersleben/Haderslev
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SønderjyskE-Trainer Claus Nørgaard hofft auf ein besseres Energieniveau als gegen Lyngby. Foto: Scanpix/Frank Cilius

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Die SønderjyskE-Fußballer müssen in Brøndby versuchen, die Talfahrt zu stoppen.

Vier Niederlagen in vier Spielen. So lautet die niederschmetternde Bilanz für die SønderjyskE-Fußballer in der Meisterschafts-Endrunde. Der amtierende Vizemeister muss im Auswärtsspiel am Sonntag ab 18 Uhr beim designierten Vizemeister versuchen, die Talfahrt zu bremsen, wenn man sich nicht frühzeitig aus dem Rennen um eine Europapokal-Teilnahme verabschieden will.

SønderjyskE ist trotz des Abrutschens auf den sechsten und letzten Tabellenplatz nur sechs Punkte von der Bronzemedaille entfernt, bei einem Spiel weniger, hat zuletzt aber keineswegs wie ein Medaillenanwärter ausgesehen. Von den Hellblauen ist nicht zu erwarten, dass sie in einer Meisterschafts-Endrunde von Sieg zu Sieg gehen. SønderjyskE ist zwar als Vizemeister ins Rennen gegangen, aber viele scheinen zu vergessen, dass der Klub im Konzert der Großen immer noch ein kleiner Fisch ist. Enttäuscht darf man aber über die fehlende Energie in den letzten drei Halbzeiten gegen den FC Nordsjælland und Lyngby Boldklub schon sein.

„Wir sind auch selbst nicht mit dem Energieniveau zufrieden gewesen. Da liegt unser Fokus, und es hat beim Training in dieser Woche gut ausgesehen“, meint SønderjyskE-Trainer Claus Nørgaard: „Wir haben mit dem Erreichen der Endrunde unser Ziel erreicht, und dadurch scheinen einige unsere Basis vergessen zu haben, wie wir hier bei SønderjyskE unsere Ergebnisse erzielen. Es hat auch ein Stück weit Kontinuität gefehlt. Wir haben selten zweimal in Folge mit der gleichen Aufstellung spielen können und haben viele Spieler, die mit ihrer Physis kämpfen. Das alles soll nicht als Entschuldigung gelten. Wir arbeiten daran, das richtige Energieniveau zu erreichen, und auch daran, wie wir auf dem Platz kommunizieren.“

In den vergangenen Wochen wurde immer deutlicher, wie sehr der Weggang von Janus Drachmann im Winter schmerzt. Von der „Sechser-Position“ aus gehörte er in der Silber-Saison und auch im ersten halben Jahr der laufenden Spielzeit zu den absoluten Leistungsträgern. Ohne ihn fehlt ein Leitwolf, der die Richtung vorgibt.

„Wir haben mit Drachmann einen Leitwolf verloren. Wir müssen jetzt sehen, wer ihn ersetzen kann. Wir haben anderswo Führungsqualitäten, aber es fehlt einer, der im zentralen Mittelfeld sagt, wo es lang geht. Viele Spieler haben ihre Leistung gebracht, aber die Qualitäten, auf dem Platz zu schreien und zu dirigieren, und auch die richtigen Dinge zu schreien, ist oftmals angeboren“, meint Sportchef Hans Jørgen Haysen.

„Wir haben unser Fokus darauf, wie wir auf dem Spielfeld besser kommunizieren und auch wie wir mehr Verantwortung übernehmen. In diesen Zusammenhang ist es natürlich ärgerlich, dass Eggert Jonsson, der als direkter Ablöser von Drachmann geholt wurde, sich bereits nach 29 Minuten bei uns verletzte“, so Nørgaard, der hofft, dass die Rolle des Leitwolfes auf mehrere Schultern verteilt wird.

Sakari Mattila hat in den vergangenen Wochen auf der  Sechser-Position   gespielt. Seine Leistungen waren ansprechend, aber die Rolle des Leitwolfes hat der Finne noch nicht ausfüllen können. Nach der vorletzten Trainingseinheit zu urteilen, wird sich der SønderjyskE-Trainer gegen Brøndby mit Nicolaj Madsen auf der zurückgezogenen Position im zentralen Mittelfeld versuchen. Davor kommen Troels Kløve und Sakari Mattila zum Einsatz.

Rechtsverteidiger Marc Pedersen fällt auch gegen Brøndby aus. Mikkel Hedegaard handelte sich gegen Lyngby eine Gelbsperre ein und ist gesperrt. So kommt Ramon Rodrigues auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz. 

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