Fussball

SønderjyskE siegt nach der schwächsten Saisonleistung

SønderjyskE siegt nach der schwächsten Saisonleistung

SønderjyskE siegt nach der schwächsten Saisonleistung

Horsens
Zuletzt aktualisiert um:
Die SønderjyskE-Kicker konnten über einen schmeichelhaften Sieg jubeln. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

SønderjyskE sah eine Stunde lang wie eine Mannschaft aus, die bereits den Sommerurlaub angetreten war. Die Bemühungen waren bestenfalls halbherzig, doch trotz eines müden Sommerkicks haben sich die Hellblauen im Endspurt um den Einzug ins Europa-Playoff eine gute Ausgangsposition verschafft.

Nach internationalem Geschäft sah es nicht gerade aus, was da auf dem Rasen in der CASA Arena in Horsens geboten wurde, dennoch haben die SønderjyskE-Fußballer weiter alle Chancen auf ein neues Abenteuer. Der entthronte Pokalsieger kann sich nach dem glücklichen 2:1-Auswärtssieg gegen das bereits abgestiegene Tabellenschlusslicht AC Horsens am letzten Spieltag der Abstiegsrunde zu Hause gegen AaB mit einem Unentschieden begnügen, um ins Europa-Playoff gegen AGF einzuziehen.

Sollte am Ende ein europäisches Abenteuer herausspringen, dürfen die Hellblauen eine Weihnachtskarte an Matej Delac schicken. Der Horsens-Torwart schenkte einer lustlosen und halbherzig agierenden SønderjyskE-Mannschaft den Sieg. 

Der Kroate hatte schon einmal in dieser Saison gegen SønderjyskE doppelt gepatzt und setzte diesmal noch einen drauf. Ein meistens arbeitsloser Delac machte bei beiden Gegentoren eine schlechte Figur und ermöglichte dem  Gegner, alle drei Punkte zu entführen. Verdient war es keineswegs – das war glatter Diebstahl.

Alexander Ludwig jubelt über den 1:0-Führungstreffer. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

AC Horsens hat nach dem feststehenden Abstieg zur Spielfreude gefunden und war die bessere Mannschaft. Vier Spiele ohne Niederlage mit mehr als zwei Toren im Schnitt sind herausgesprungen. Die Lust, den letzten Tabellenplatz zu vermeiden, war bei AC Horsens größer als beim Gegner die Lust, sich im Kampf um den Einzug ins Europa-Playoff eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen.

SønderjyskE zeigte eine der schwächsten Saisonleistungen und brachte sich selbst in Verlegenheit. Eine Rückpass von Stefan Gartenmann, der von der Härte her fast schon den Charakter eines Torschuss hatte, führte zu einer Serie von Ecken und einem Fast-Eigentor von Marc Dal Hende. Alexander Ludwig staubte zu einer frühen 1:0-Führung ab.

Horsens hätte durchaus höher führen können. SønderjyskE fand weder in der Defensive noch in der Offensive statt, spielte viel zu langsam und umständlich. Eine Torchance konnte in der ersten Halbzeit nicht notiert werden.

Drei Einwechslungen in der Halbzeitpause brachten ein wenig mehr Energie in die SønderjyskE-Mannschaft, die aber erst nach bizarrem Abwehrverhalten des Gegners zur ersten Torchance des Spiels kam. Nach knapp einer Stunde ging Torwart Matej Delac viel zu lässig mit einem Rückpass um und ließ sich den Ball abjagen. Haji Wright konnte den dicken Patzer ausnutzen, aber nur mit viel Glück. Der US-Amerikaner hatte nur noch Alexander Ludwig auf der Torlinie und ein 7 Meter und 32 Zentimeter breites Tor vor sich. Der schwache Abschluss aus sieben Metern Entfernung ging durch die Beine von Ludwig und kullerte ins Tor zum mehr als schmeichelhaften Ausgleich.

Haji Wright darf sich nach dem Patzer von Matej Delac freuen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Auftrieb brachte der Ausgleich aber kaum. Nach einem Konterangriff landete der Ball über Bård Finne bei Jeppe Simonsen, der mit links resolut abzog. Keineswegs unhaltbar für Matej Delac, doch der Horsens-Torwart hatte die kurze Ecke aufgemacht und konnte den Ball nicht halten.

Der Absteiger warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch SønderjyskE rettete den Vorsprung über die Zeit.

AC Horsens - SønderjyskE (1:0) 1:2

1:0 Alexander Ludwig (13.), 1:1 Haji Wright (58.), 1:2 Jeppe Simonsen (75.)

AC Horsens: Matej Delac – Malte Kiilerich Hansen, Søren Reese, Alexander Ludwig –  Casper Tengstedt – James Gomez (86.: David Kruse), Jonas Gemmer, Bjarke Jakobsen (86.: Asbjørn Gaarde), Casper Tengstedt, Rune Frantsen (7.: Nikolas Dyhr) – Lirim Qimili (61.: Louka Prip), Muamer Brajanac (61.: Hallur Hansson).

SønderjyskE: Lawrence Thomas – Patrick Banggaard (46.: Pierre Kanstrup), Stefan Gartenmann, Marc Dal Hende – Emil Holm, Victor Mpindi (46.: Julius Eskesen), Mads Albæk, Jeppe Simonsen – Emil Frederiksen (46.: Bård Finne), Anders K. Jacobsen (75.: Peter Buch Christiansen) – Haji Wright (90.: Julius Beck).

Gelbe Karten: Muamer Brajanac – Julius Eskesen, Emil Holm.

Schiedsrichter: Jakob Sundberg. VAR-Schiedsrichter: Jens Maae.