Eishockey

Woyenser Eishockey-Geschichte satt

Woyenser Eishockey-Geschichte satt

Woyenser Eishockey-Geschichte satt

Woyens/Vojens
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Per Jessen (links) und Michael Søvsø. Foto: HFR

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Michael Søvsø und Per Jessen stellen am Rande des SønderjyskE-Heimspiels gegen Herning ihr Buch „Vojens på isen – den nye æra“ vor.

Kim Lykkeskov trank in seiner Juniorenzeit Sahne aus dem Karton, um Körpergewicht zuzulegen, und SønderjyskE-Betreuer kauften  im stundenlangen Verlängerungs-Drama der Finalserie 2009 in der Herninger Kvik Hockey Arena alles an Schokolade und Süßigkeiten leer, um eine völlige Unterzuckerung, einen Hungerast, der erschöpften Spieler zu vermeiden.

Das sind nur zwei Anekdoten aus dem Buch „Vojens på isen – den nye æra“, das sich aber auch mit weitaus ernsteren Themen aus der Geschichte des Eishockey-Sports in Woyens beschäftigt.

Die Verfasser Per Jessen und Michael Søvsø brachten 2008 das erste Buch über das nordschleswigsche Eishockey-Flaggschiff auf den Markt, und das war in Windeseile vergriffen. Heute im Rahmen des Heimspiels von SønderjyskE gegen den ewigen Rivalen aus Herning erscheint die zweite Edition des Buches, die den Fokus auf der neueren Geschichte hat, aber auch die Jahre nach der Gründung von Vojens Ishockey Klub 1963 nicht aus den Augen verliert.

„Es gibt viele feine Geschichten aus der jüngsten SønderjyskE-Vergangenheit zu erzählen. Wir sind voller Demut, dass wir durch SønderjyskE-Direktor Klaus B. Rasmussen und die Hinterbliebenen die Geschichte über den Krankheitsverlauf, der 2015 zum viel zu frühen Tod von Søren Stockfisch führte, erzählen dürfen. Er war eine zentrale und markante Persönlichkeit, nicht nur für das nordschleswigsche, sondern auch für das dänische Eishockey“, meint Per Jessen.

„Es ist wichtig, die Geschichte über den Eishockey-Sport in Woyens und in Nordschleswig festzuhalten und zu erzählen. Meine Behauptung ist es, dass Woyens der Ort in Dänemark ist, wo die      Eishockeykultur am stärksten steht“, sagt der Woyenser Freelance-Journalist Michael Søvsø, der mittlerweile in Odense lebt: „In meiner Kindheit in Woyens habe ich mit ramponierten Schlägern und selbst gemachter Torwartausrüstung Straßenhockey gespielt. Jedes Mal, wenn ich zurückkehre, spüre ich überall in der Stadt, dass Eishockey weiter der Gesprächsstoff ist.“

In ihrem  436 Seiten großen Werk beschreiben die beiden Verfasser auch das Drama um Erfolgstrainer Mario Simioni in dessen letzter Saison und die Überlegungen der Verantwortlichen vor den Einstellungen von Trainer Dan Ceman und Sportchef Kim Lykkeskov, sind aber auch im umfangreichen Statistik-Teil detailbesessen gewesen.

„Wir haben unzählige Stunden mit Interviews und Research verbracht und wollen in einer ruhigen und vertiefenden Weise die Geschichten erzählen“, sagt der in Rothenkrug lebende Per Jessen, der als Historiker ausgebildet ist und als Kommunikationskonsulent für SønderjyskE arbeitet: „Ich habe vor mehr als 25 Jahren   das Eishockey in Woyens   kennengelernt, als es nach einem längeren Winterschlaf wieder explodierte. Ich merke täglich das große Interesse fürs Eishockey, und deswegen ist es wichtig, die Geschichte nicht zu vergessen.“

Foto: HFR
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