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SønderjyskE verschenkt Final4-Ticket

SønderjyskE verschenkt Final4-Ticket

SønderjyskE verschenkt Final4-Ticket

Woyens/Vojens
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Es ging hart zur Sache im Spiel zwischen SønderjyskE und den Herlev Eagles. Foto: Arne Matthiesen

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Die Eishockeyspieler von SønderjyskE mussten sich nach einer Drei-Tore-Führung den Herlev Eagles noch mit 5:6 in der Verlängerung geschlagen geben. Die unsicheren Schiedsrichter waren mitverantwortlich für eine hochaggressive, unsaubere Partie.

Durch den Sieg in der Verlängerung ist Herlev jetzt bis auf zwei Punkte an SønderjyskE herangekommen. Das Erreichen des Final4 ist in Gefahr, denn in den letzten beiden Partien muss SønderjyskE auswärts gegen die führenden Teams Frederikshavn White Hawks und Aalborg Pirates ran.

Trainer Mario Simioni fand nach der Partie deutliche Worte: „Am Ende hat man auf beiden Seiten gemerkt, wie wichtig den Spielern die Partie war. Alle haben an das Final4 gedacht. Aber die Herlev Eagles-Spieler wollten es mehr. Und meine Spieler dachten beim 5:2 schon, sie hätten gewonnen. Keiner von ihnen hat heute gut gespielt. Das habe ich ihnen auch gesagt. Jetzt müssen sie gegen die Frederikshavn White Hawks und die Aalborg Pirates Charakter zeigen. Das schulden sie nicht nur mir, sondern vor allem sich selbst und den Fans da draußen.“

Sportchef Kim Lykkeskov wusste schon vor der Partie, was auf seine Mannschaft gegen die Herlev Eagles zukommen wird: Gegen die beste Offensive der Liga wird es besonders auf die Physis und Aggressivität ankommen. Die Spieler müssen Vollgas geben, um dagegenhalten zu können. Und er sollte Recht behalten.

Elf Tore sind in der Partie gefallen, doch die Statistik über die Zeitstrafen sagt noch viel mehr über das Spiel aus. 71:59 stand es am Ende nach Strafminuten. Das war vor allem der Unsicherheit der Schiedsrichter geschuldet, die versuchten, sich durch Zeitstrafen Respekt zu verschaffen. Ohne Erfolg.

SønderjyskE hatte die Partie am Anfang gut im Griff und kam auch zu Abschlüssen. Das Tor machte aber die Gastmannschaft aus Herlev. Sønderjyske spielte unbeeindruckt weiter und erzielte nur eine Minute später den Ausgleich.

Dann traten die Schiedsrichter erstmals in Erscheinung. Sie sorgten mit strittigen Entscheidungen dafür, dass SønderjyskE insgesamt acht Minuten lang in Unterzahl spielen musste.

Die Abwehr stand stabil und die Hellblauen gingen gestärkt aus der Unterzahl heraus. Eine Stärkung, die sie im zweiten Drittel gut gebrauchen konnten.

In doppelter Unterzahl musste das Team von Mario Simioni nach sechs Minuten im zweiten Drittel einen erneuten Rückstand hinnehmen. Doch SønderjyskE zeigte wieder Moral, als Christian Silfver zum Ausgleich traf.

Das gab dem Heimteam einen Schub. Anthony Nigro nutzte die erste Überzahl für SønderjyskE in der 33. Minute zur Führung und Steffen Frank verwandelte ein Penalty zum 4:2.

Als dann am Anfang des letzten Drittels das 5:2 fiel, dachten viel Zuschauer an eine Entscheidung. Doch die Herlev-Spieler und die Schiedsrichter brachten noch einmal Spannung und Hektik in die Partie. 

Zehn Minuten vor dem Ende kam der Einbruch. Die Spieler konzentrierten sich wegen der vielen Fehlentscheidungen und der überharten Spielweise der Herlev Eagles nicht mehr aufs Spiel. Sie ließen sich provozieren und zu Fouls hinreißen. Es hagelte Zeitstrafen auf beiden Seiten und plötzlich stand es fünf Minuten vor Schluss nur noch 5:4.

Mario Simioni versuchte noch, das Ruder herumzureißen: „Ich habe sieben Minuten vor dem Schluss einen Time-Out genommen und den Spielern gesagt, dass sie sich entspannen sollen und aufs Spiel konzentrieren müssen. Die Leistung der Schiedsrichter war unter aller Kanone, aber gerade dann darf man ihnen auch keine Angriffsfläche bieten. Da müssen die Spieler schlauer sein. Sie haben den Schiedsrichtern auch immer wieder die Möglichkeit gegeben, sie rauszuschicken.“

Als Steffen Frank dann noch für zwei Minuten runter musste, hielt die Halle den Atem an. Und es geschah, was nicht passieren durfte: Kurz vor Ende kamen die Herlev Eagles zum Ausgleich. Es ging in die Verlängerung und ein Punkt war schon verloren im Rennen um die Top 4.

Am Ende wurden es zwei verlorene Punkte, als die Herlev Eagles nach 3 Minuten der Verlängerung den entscheidenden Treffer landeten. Dass dies im Powerplay geschah, braucht man nicht zu betonen.

Es lief viel gegen SønderjyskE an diesem Abend, aber die Mannschaft muss sich den Vorfall gefallen lassen, dass sie eine 5:2-Führung zehn Minuten vor Schluss aus der Hand gegeben haben. Und das darf auch mit schlechten Schiedsrichtern nicht passieren.

SønderjyskE – Herlev Eagles (1:1,3:1,1:3) 5:6 n.V.

0:1 Joonas Riekkinen (5:15), 1:1 Mike Little (6:55/Ass.: Daniel Madsen), 1:2 Niklas Tikkinen (26:28/5 gegen 3), 2:2 Christian Silfver (30:31/Ass.: Konsta Mäkinen, Phil Lane), 3:2 Anthony Nigro (32:18/5 gegen 4), 4:2 Steffen Frank (38:50/Penalty), 5:2 Daniel Nielsen (41:33/Ass.: Martin Eskildsen, Mads Lund/5 gegen 4), 5:3 Alexander Lindqvist-Hansen (50:52), 5:4 Benjamin Mauritzen (52:22), 5:5 Joonas Riekkinen (59:34), 5:6 Victor Rollin Carlsson (63:26)

Zeitstrafen: SønderjyskE: 18x 2, 1x 5, 1x 10, 1x 20 Minuten. Herlev Eagles: 12x 2, 1x 5, 1x 10, 1x 20 Minuten. Schiedsrichter: Jonas Reimer/Michael Nielsen. Zuschauer: 2.389.

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