Förderung ländlicher Räume

Ohne Engagement kein blühendes Dorf

Ohne Engagement kein blühendes Dorf

Ohne Engagement kein blühendes Dorf

Nordschleswig
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Jede Menge Baugrundstücke: Kurt Asmussen ist fasziniert davon, wie sich die Gemeinde Ladelund südlich der Grenze entwickelt. Foto: Karin Riggelsen

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Die Regierung und die Parteien im Folketing sind sich einig, dass der ländliche Raum gefördert werden muss. Eine entsprechende Initiative ist beschlossen. Eine gute Sache, meint SP-Politiker Kurt Asmussen und blickt von Renz aus nach Süden, kurz hinter die Grenze.

Kurt Asmussen von der Schleswigschen Partei begrüßt die kürzlich vom Parlament verabschiedete Initiative, die das Ziel hat, den ländlichen Raum und die Provinzstädte vor einem weiteren Niedergang zu bewahren – unter anderem soll das (Wieder-)Entstehen von Kaufmannsläden gefördert werden. Asmussen, Landwirt und Firmeninhaber aus Renz (Rens), setzt sich als Politiker für die Stärkung des ländlichen Raumes ein.

Er hält es für eine gute Idee, mit Kaufmannsläden die Dörfer zu beleben, dies sei gerade für Ältere sehr wichtig. Doch wendet er ein: „Die Jüngeren brauchen Kindergärten und Schulen, die Grundstruktur muss da sein.“

Ein „Dilemma"

Er beobachtet, dass nicht nur die Jungen die Dörfer verlassen, auch die Älteren gehen, weil es eben keinen Kaufmann um die Ecke gebe, so sein Standpunkt. Hans Grundt, Abteilungsleiter des Sozialdienstes für Nordschleswig, meint: „Es ist ein Dilemma.“ Die Kinder der Älteren würden heutzutage oft weit entfernt wohnen, eine schnelle Hilfe sei dann nicht möglich. Nun sei es mit den neuen Kreditmöglichkeiten aber so, dass sich Häuser auf dem Land leichter verkaufen ließen. Dies hat nach den Worten Grundts nun die Folge, dass Ältere ihre Immobilien verkaufen und in Wohnungen ziehen, in denen beispielsweise Hausmeister einiges an Arbeit abnehmen.

Mit Blick auf junge Familien erwähnt Hans Grundt das gut ausgebaute Internet, das es seinen Worten nach in Nordschleswig gibt – ein Pluspunkt für das Aufs-Land-Ziehen.

 

Wenn man nichts macht, passiert auch nichts.

Kurt Asmussen, Schleswigsche Partei

„Wenn man nichts macht, passiert auch nichts“, lautet die Auffassung von Kurt Asmussen, der auf das Dorf Ladelund als gutes Beispiel verweist, dort konnte der Wegzug gestoppt werden. Die Bürger waren eingeladen, sich Gedanken zu machen, was es braucht, um Menschen zum Bleiben zu bewegen. „Wir benötigen einen Bebauungsplan", sagt Asmussen, wenn er an Renz denkt, und der gezückt werden kann, wenn sich Menschen für den Ort als Wohnort interessieren.

Inhalt der dänischen Initiative ist auch, dass es einen Versuch geben soll. Zehn Dörfer unter 1.500 Einwohnern oder die 27 dänischen kleinen Inseln (småøer) sollen von bestehenden gesetzlichen Schranken befreit werden, um zu untersuchen, wie sich dies auf die Entwicklung der Gemeinschaften auswirkt. Im ersten Halbjahr soll laut Initiativentext der Beschluss gefasst werden, ob der Versuch startet und welche Regeln genau für die zehn Dörfer wegfallen.

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Hannah Dobiaschowski
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