Wirtschaft und Corona

Einreise-Vorgaben mit Auswirkungen auf den Handel

Einreise-Vorgaben mit Auswirkungen auf den Handel

Einreise-Vorgaben mit Auswirkungen auf den Handel

Tingleff/Tinglev
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Wegen der jüngsten Entwicklung bei den Corona-Infektionszahlen und einhergehender Restriktionen herrscht wieder etwas Flaute bei den Grenzläden von „Fleggaard" und Co. Foto: Friedrich Hartung

Während die Grenzhandelskette Fleggaard und andere Grenzhandelsunternehmen wegen der dänischen Corona-Reisempfehlungen einen Rückgang von dänischen Kunden südlich der Grenze verzeichnen, vermisst SuperBrugsen in Pattburg deutsche Kunden, die wegen der Corona-Krise nur mit triftigem Grund nach Dänemark dürfen.

Als wegen der Corona-Krise nicht nur die Grenze nach Dänemark quasi dicht gemacht wurde, sondern auch die Einreise nach Deutschland wochenlang nur mit triftigem Grund möglich war, stieg beim Supermarkt „SuperBrugsen“ in Tingleff der Umsatz.

Insbesondere der Verkauf von grenzhandelstypischen Waren wie Bier, Wein, Spirituosen und Sprudel nahm markant zu, wie der Tingleffer Filialleiter Martin Brønd vor Monaten berichtete.

Nach der deutschen Grenzöffnung im Juni pendelte sich der Grenzhandel wieder auf ein Normalniveau ein, was auch die Märkte nördlich der Grenze spürten.

Von Reisen abgeraten

Dann kam es wieder anders. Aufgrund gestiegener Corona-Infektionszahlen in Deutschland rät die dänische Regierung seit einigen Wochen von Reisen ins Nachbarland ab.

Zur Verunsicherung trug auch bei, als Deutschland seinerseits Dänemark wegen dortiger Zahlen als Risikogebiet einstufte.  

Die Grenzhandelsketten haben einen Teil der Filialen vor diesem Hintergrund wieder geschlossen. Unter anderem das Calle- und das Fleggaard-Geschäft in unmittelbarer Nähe der Krusauer Grenze (Kruså) sind zu.

Einen erneuten Boom im Tingleffer Markt hat die jüngste Entwicklung der Corona-Pandemie diesmal nicht ausgelöst.

 

Von einer Verlagerung des Grenzhandels merkt „SuperBrugsen" in Tingleff zurzeit nichts. In den Sommermonaten war das vorübergehend noch ganz anders. Foto: kjt

„Beim Verkauf von Bier und Sprudel erleben wir keinen Unterschied. Der Verkauf von Wein nimmt zu, wird aber nicht mit einem zurückgegangenen Grenzhandel zu tun haben“, so die Einschätzung von Tingleffs SuperBrugsen-Filialleiter Martin Brønd. Der Handel laufe generell gut, so der Filialleiter.

Er vermutet, dass der Grenzhandel trotz der Empfehlung, im Land zu bleiben, immer noch verhältnismäßig viele Kunden aus Dänemark anlockt. Zumindest Leute aus dem hiesigen Raum. Ein Abstecher zu den Grenzläden ist nicht verboten. Es wird lediglich davon abgeraten, nach Deutschland zu fahren.

Tingleffs SuperBrugsen-Filialleiter Martin Brønd Foto: DN (Archiv)

Deutsche Kunden fehlen in Pattburg

Ein entgegengesetztes Problem hat SuperBrugsen in Pattburg (Padborg). Dass Dänen gern in den Grenzshops einkaufen, damit hat sich der Pattburger Laden längst arrangiert.

„Wir bedauern es sehr, dass Kunden aus Deutschland nicht herüberdürfen, um bei uns einzukaufen. Wir haben stets viele Kunden von südlich der Grenze, insbesondere zur Weihnachtszeit“, so Tina Hahn, stellvertretende Filialleiterin in Pattburg.

„Wir können es nicht verstehen, dass man die Grenze nur für bestimmte Personen öffnet, aber nicht für Kunden aus dem Grenzland, die bei uns einkaufen möchten,“ so Tina Hahn.

Dänische Kunden aus Pattburg und Umgebung halten dem Geschäft weiterhin die Treue.

„Sie kommen nach wie vor, und das freut uns natürlich. Es fehlen aber die deutschen Kunden. Gerade in der Weihnachtszeit kommen viele, um typisch dänische Produkte bei uns zu kaufen. Wir haben dafür auch extra viele Waren angeschafft“, ergänzt die Stellvertreterin von Peter Damgaard Madsen.

Wir können es nicht verstehen, dass man die Grenze nur für bestimmte Personen öffnet, aber nicht für Kunden aus dem Grenzland, die bei uns einkaufen möchten.

Tina Hahn

Sie gehe davon aus, dass man die Produkte trotzdem loswerden wird. „Notfalls mit Rabattaktionen. Schade ist es dennoch, dass die deutschen Kunden sie nicht kaufen können“, so Hahn.

„Wir bekommen immer wieder Anfragen, ob wir Waren auch ausliefern und zur oder sogar über die Grenze bringen. Das dürfen wir aber nicht“.

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