Das im Kompagnietor ansässige Europäische Zentrum für Minderheitenfragen (European Center for Minority Issues), ECMI, öffnet seine Türen am 11. September für die Öffentlichkeit. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Anlass ist der Tag des offenen Denkmals. Von 12 bis 15 Uhr sind Besucherinnen und Besucher in die Schiffbrücke 12 in Flensburg eingeladen, mehr über die maritime Geschichte des historischen Gebäudes und die Arbeit des ECMI zu erfahren. Neben Speisen und Getränken gibt es auch ein Kinderprogramm.

Damals Handelsbörse

1603 wurde der Bau des heutigen Kompagnietores fertiggestellt. Ursprünglich diente das Gebäude als Versammlungshaus der Flensburger See- und Kaufmannsgemeinschaft, welche zusammen mit dem städtischen Waage- und Brückenmeister auch die Stadtwaage beaufsichtigte und für das Wiegen und Verzollen von Handelswaren sowie für das Einziehen der Schiffsliegegebühren verantwortlich war. Das Kompagnietor hatte damals die Funktion einer Art Handelsbörse. Von 1878 bis 1985 war es ebenfalls Sitz des Seegerichtes.

Heute Forschungszentrum

Seit 1997 ist das Flensburger Kompagnietor Sitz des ECMI, welches von Dänemark, Deutschland und Schleswig-Holstein gegründet wurde. Um die Achtung von Diversität durch ein stärkeres Bewusstsein für Minderheitenrechte gesellschaftlich zu stärken, betreibt das internationale Forscherteam des Zentrums unabhängige, interdisziplinäre Forschung und setzt sich für die Verbesserung der Situation der nationalen Minderheiten in Europa ein.

Ziel der Arbeit des ECMI ist es, den Akteurinnen und Akteuren neues Wissen und neue Instrumentarien zur Verfügung zu stellen, um sich in einem konstruktiven Dialog darüber auszutauschen, wie ein friedliches und vielfältiges Europa aufgebaut werden kann. Das Zentrum unterhält aktive Beziehungen zu anderen akademischen Institutionen, die sich mit Konfliktlösung und interethnischen Beziehungen befassen.