Grenzland

Kindgerechtes Alsion-Konzert mit Deutsch und Dänisch

Kindgerechtes Alsion-Konzert mit Deutsch und Dänisch

Kindgerechtes Alsion-Konzert mit Deutsch und Dänisch

Sonderburg/Sønderborg
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230 Schülerinnen und Schüler ließen sich von dem Dirigenten Anders Møller anleiten. Foto: Karin Riggelsen

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Mit dem neuen Liederheft „Grænseklang - Grenzklang“ wurde in Sonderburg ein Grundstein für die unverwechselbare zweisprachige Grenzlandkultur gelegt.

Die 230 Mädchen und Jungen sprühten vor Eifer und befolgten alles, was der manchmal wild herumfuchtelnde Dirigent Anders Møller vorn auf der Bühne des Konzertsaals Alsion von ihnen verlangte.

Die Kinder waren trotz der für sie wohl recht ungewöhnlichen Umgebung voll bei der Sache. Alle wollten die sechs speziell für dieses Ereignis komponierten Lieder mit ihrer vornehmsten Grenzlandmischung aus Deutsch und Dänisch perfekt präsentieren.

Rechts stehen die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

Ihr Besuch im vornehmen Konzertsaal war ja auch nicht nur ein witziges Erlebnis mit Schülern anderer Schulen. Um 15 Uhr kamen Geschwister, Eltern und Großeltern zu ihrem Konzert. 

Vier Schulen waren dabei

Sie hatten eine Mission. Aber zwischen dem konzentrierten Singen mussten sie immer wieder lachen. „Marmelade? Ist das richtig ausgesprochen?“, fragte Anders Møller die elf Schüler der Deutschen Schule Sonderburg, die ganz rechts auf der großen Bühne standen.

Wenn Anders Møller (l.) „Arme hoch" sagte, dann hoben die Schülerinnen und Schüler ihren rechten Arm. Foto: Karin Riggelsen

Die insgesamt 230 Kinder der DSS, „Dybbøl Skole“, „Digeskolen“ und „Nordals Skolen“ waren ein gutes Beispiel dafür, dass beim Projekt „Grænseklang/Grenzklang“ die Sprache und die Kultur das Nachbarlandes mit Gesang sehr viel Spaß bereiten können. Sie hatten die sechs Lieder schon vorab geübt.

„Das Konzept funktioniert"

Die Projektleiterin Birgitte Boelt, UC Syd, freute sich über die Energie der Kinder. „Die Begeisterung zeigt, dass das Konzept funktioniert“, so ihre Reaktion. Gesang und Musik waren schon immer ein entscheidender kultureller Träger, der nun auch den Deutsch-Unterricht in Dänemark und den Dänisch-Unterricht in Deutschland bereichern soll.

Projektleiterin Birgitte Boelt Foto: Karin Riggelsen

So hat das Ehepaar Mette und Anders Møller aus Odense für die Grenzlang-Initiative Lieder  mit einem spritzigen Sprachen-Mischmasch produziert. Bei den deutschen Texten hat ihnen die Fachberaterin Adeline Raahauge Muntenjon geholfen. Die Melodien sind rhythmisch und laden zum Mitsingen ein, während die Texte und die Reime dazu anregen, die Sprache und die Kultur des anderen Landes zu erkunden.

Schulen aus Deutschland erst im Mai

Das von KursKultur/Interreg, VidensBy Sønderborg, Musikschule Kreis Schleswig-Flensburg, Dansk Sang und CFU UC Syd geförderte Projekt schlägt mit 300.000 Kronen zu Buche. Für diesen Betrag wurde dann aber auch das Material für den Unterricht auf beiden Seiten der Grenze finanziert.

Texterin Mette Møller Foto: Karin Riggelsen

Eigentlich hätten auch einige Schulen aus Deutschland bei dem grenzüberschreitenden Projekt dabei sein sollen. Die Schüler durften aber wegen Corona nicht gemeinsam singen. Damit auch sie die Gelegenheit erhalten, zusammen mit den Kindern aus Dänemark singen können, wurde eine Notlösung inszeniert. Die Kinder aus Deutschland sollen am 19. Mai in einer Sporthalle in Flensburg zusammen mit den Kindern aus Dänemark auftreten. Aus einem werden also zwei Konzerte.

Kinder und Musik ihre Spezialität

Eigentlich hatten sich 285 Kinder aus Dänemark für das Grenzklang-Projekt im Alsion angemeldet. Wegen Corona waren am Mittwoch aber „nur“ 230 Mädchen und Jungen zugegen. Die Texterin Mette Møller verfolgte die Proben von den Zuschauerreihen im Konzertsaal aus. Sie freute sich, dass ihre Kompositionen auf der Bühne für so viel Begeisterung sorgten. „Das könnte gar nicht besser sein“, stellte sie fest.

Anders Møller ist es gewohnt, mit Kindern zu arbeiten. Foto: Karin Riggelsen

Ihr Ehemann, der Dirigent Anders Møller, ist es gewohnt, mit Kindern zu arbeiten. Immer wieder kam ein witziger Kommentar von ihm. So wurden die Kinder von ihm zu einem schmissigen „Grüß Gott“ aufgefordert.

Anders Møller ist ausgebildeter Lehrer, hat aber nun sein eigenes Unternehmen, das sich ganz auf Kinder spezialisiert hat. Er arbeitet außerdem zusammen mit dem Syddansk Musikkonservatorium. Die Band des Tages im Alsion bestand übrigens aus Schülern des Musikkonservatoriums.  

Im Heft „Grænseklang - Grenzklang" finden sich sechs unterhaltsame Lieder Foto: Karin Riggelsen
In der Pause tankten die Kinder frische Luft vor dem Alsion. Foto: Karin Riggelsen
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