Verkehr

Als-Fünen-Brücke: Gewinn ist größer als die Ausgaben

Als-Fünen-Brücke: Gewinn ist größer als die Ausgaben

Als-Fünen-Brücke: Gewinn ist größer als die Ausgaben

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Die Als-Fünen-Brücke würde die E45 südlich von Kolding und die E20 zwischen Kolding und Odense entlasten. Foto: JT

Ein Bericht der Straßenbehörde zeichnet ein positiveres Bild von der festen Verbindung zwischen Alsen und Fünen – allerdings ist die Investition höher als gedacht.

Der Bericht der Verkehrsbehörde zur festen Verbindung zwischen Alsen und Fünen zeichnet ein besseres Bild, als es das vom Brückensekretariat damit
beauftragte Ingenieurbüro COWI   getan hat. Der Bericht hält fest, dass der Gewinn   der Brücke größer als die Ausgaben ist. Wenn die Brücke 2030 fertig ist, sollen täglich  17.000 Fahrzeuge über sie rollen.   COWI hatte  mit 15.400 operiert.  Die Brücke entlastet die E45 südlich von Kolding und die E20 zwischen Kolding  und Odense, bedeutet aber umgekehrt, dass der Verkehr   auf der fünschen Autobahn und der Große-Belt-Brücke  zunimmt, um 3,5 Prozent.

Das Wirtschaftsleben  wird von der Brücke profitieren. Die feste Querung wird den Zugang zur Arbeitskraft   mit 134 Prozent  für Betriebe in der Sonderburger Kommune  verbessern, für die übrigen Kommunen mit 10 bis  20 Prozent.  Den Investitionsbedarf beziffert  die Behörde auf 22,4 Milliarden, COWI hatte    18,8 Milliarden geschätzt, also eine Verteuerung um  3,6 Milliarden.  Das wird der allgemeinen Preisentwicklung zugeschrieben.  Die Kosten decken eine elf Kilometer lange Brücke über  den Kleinen Belt, 42 Kilometer  Autobahn  und 13 Kilometer Ausbau bestehender Straßen.

Nutzerfinanzierung

Die Anlage sollen gerne  die Nutzer finanzieren. Bei einer Gebühr von 70 Kronen für Pkw (COWI: 60 Kr.) und 290 Kronen für Lkw werden im ersten Jahr 560 Millionen Kronen eingenommen. Das heißt, dass die Nutzer allein die Brücke  nicht abbezahlen können. Eine staatliche Mitfinanzierung ist notwendig.  Die fällt  dank der guten Prognosen jedoch  geringer aus. Statt 11,8 werden  11,1 Milliarden  gebraucht, bei einer Rückzahldauer von 40 Jahren. Wird die Fertigstellung auf nach 2030 verschoben, reduziert sich der Zuschuss sogar auf 10,4 Milliarden. Betrieb und    Instandhaltung   sollen im Jahr  200 Millionen Kronen kosten.  

Volkswirtschaftlich   hat die Brücke  Vorteile, denn  wie festgestellt, ist der Gewinn größer als  die Kosten.  Ein Pendler in den morgendlichen Stoßzeiten von Pattburg oder Sonderburg nach Odense spart gut eine Stunde Fahrzeit,   anderthalb Stunden sogar, wenn es nach Südfünen/Svendborg geht. Die Brücke dürfte den  Tourismus befördern. 43 Prozent der Nutzer machen Urlaubsreisen,   37 Prozent sind  beruflich unterwegs  , und 20 Prozent  sind Pendler. Laut Behörde wird die Brücke Alsen-Fünen  vor allem den Verkehr zwischen Fünen, Nordschleswig, Alsen und Deutschland  befördern.

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.)  sieht im Bericht ein „Gütesiegel“: „Es ist immer Skepsis   da, wenn die Initiatoren selbst einen Bericht vorlegen,  aber die Straßenbehörde muss als unabhängig  betrachtet werden. Das qualifiziert  das Material, das bisher vorgelegt wurde.  Das sollte an den Einstellungen auf Christiansborg und in der Region rütteln“, sagt Lauritzen gegenüber „JydskeVestkysten“. 

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Fünenshaff/Fynshav Um das zu erreichen, ist der Chef des Radfahrendenverbandes, Kenneth Øhrberg Krag, in das Komitee der Interessengemeinschaft „Als-Fyn-Forbindelsen“ eingetreten. Eine mögliche Brücke solle in der Zukunft ein „Fahrradleuchtturm“ werden, heißt es mit Blick auf den Tourismus. Außerdem wird geplant, das Projekt so nachhaltig wie möglich umzusetzen. Dafür läuft eine entsprechende Analyse.