Dammpark

An Fratellis Pizza-Dom scheiden sich die Geister

An Fratellis Pizza-Dom scheiden sich die Geister

An Fratellis Pizza-Dom scheiden sich die Geister

Hadersleben/Haderslev
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Auf Facebook veröffentlichten die Besitzer des italienischen Restaurants „Fratelli“ einige Entwürfe, wie ein neues Restaurant im Dammpark aussehen könnte. Das Design orientiert sich am Dom zu Hadersleben. Foto: Ristorante Fratelli

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Noch ein Dom für Hadersleben? Wenn es nach den Besitzern des italienischen Restaurants „Fratelli“ geht, wäre das zumindest eine Option. Die Mehmeti-Brüder wollen im Dammpark ein neues Restaurant eröffnen, dessen Antlitz seine Inspiration vom Haderslebener Dom bezieht. Doch nicht überall kommt der Vorschlag gut an.

Im Herbst 2020 sorgten die „Fratelli“-Eigentümer mit ihren Restaurantplänen für den Dammpark für Schlagzeilen in Hadersleben. Nun liefern die beiden Inhaber des italienischen Restaurants erneuten Diskussionsstoff. In dem sozialen Netzwerk Facebook veröffentlichte das Brüderpaar am Donnerstag einen ersten Entwurf, wie ein Restaurant im Dammpark aussehen könnte und bat die Haderslebenerinnen und Haderslebener, sich mit eigenen Vorschlägen einzubringen.

Einzigartig soll es sein

„Wir glauben, dass der richtige Weg, ein Restaurant für uns alle zu schaffen, darin besteht, alle einzubeziehen“, beschreiben Armend und Labi Mehmeti auf Facebook ihr Anliegen. Alle seien daher eingeladen, ihre Gedanken und Ideen zum Restaurant-Projekt zu äußern. „Wir hoffen, ihr erkennt unseren Wunsch, gemeinsam mit der Stadt etwas Besonderes zu schaffen, und beteiligt euch konstruktiv an unserem Bestreben, der Stadt etwas Einzigartiges zu verleihen.“

Ein großes Restaurant mit Blick auf den Haderslebener Damm, davon träumen die Fratelli-Eigentümer Armend und Labi Mehmeti (v. l.). Foto: Annika Zepke

In den Stein gemeißelt sei noch nichts, bislang handele es sich bei den Skizzen lediglich um Vorschläge, betonen die beiden Restaurant-Besitzer. Dennoch gebe es eine wesentliche Inspirationsquelle, an der sich der erste Entwurf orientiert: „Unsere große Inspiration war der Haderslebener Dom“, verkünden Armend und Labi Mehmeti auf Facebook. „Es ist unser Traum, dass man beim Blick in das Restaurant mit dem Dom im Hintergrund die Präsenz der Vergangenheit wahrnehmen kann.“ Man wolle mit den beiden „Kathedralen“ eine direkte Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schaffen, so die „Fratelli“-Inhaber.

Es herrscht Uneinigkeit

Bei den Facebook-Nutzern stoßen die Mehmeti-Brüder mit ihrem Vorschlag auf gemischte Gefühle. Während einige Feuer und Flamme sind, zeigen sich andere weniger begeistert. Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: „Seid so gut und baut kein Lokal am einzigen Fleckchen Grün in der Stadt. Lasst den Dammpark Dammpark sein.“ Etliche sprachen zudem der langjährigen Damkiosk-Pächterin Thuy Bich Thi Nguyen ihre Solidarität aus, die für das derzeitige Vorhaben der Mehmetis ihren Platz am Borgervænget 1 räumen müsste.

Der Kiosk im Dammpark müsste weichen, um die derzeitigen Restaurant-Pläne in die Tat umzusetzen. Foto: Ristorante Fratelli

Auch Helge C. Jacobsen, Vorsitzender des Vereins „By & Land Haderslev“, der sich die Bewahrung des Kulturerbes der Domstadt auf die Fahnen geschrieben hat, äußert auf Nachfrage des „Nordschleswigers“ Kritik an dem Pizza-Dom in seiner bislang angedachten Form. „Das Gebäude sieht auf der Zeichnung sehr wuchtig und dominant aus, vor allem, wenn es so nah an der Wasserkante stehen soll, wie es auf den Bildern den Anschein hat.“

In Anbetracht der Lage würde er für ein dezenteres Gebäude plädieren, das einen leichteren Übergang zwischen dem flachen Dammpark und den höheren Bauten der Innenstadt schafft. „Das ist ein beliebter Park, und es scheint, als würde sich der Bau zu sehr aufdrängen“, meint Jacobsen.

Benny Bonde, Mitglied des Haderslebener Kommunalparlaments und Vorsitzender des Technischen Ausschusses, steht den Plänen der Mehmeti-Brüder grundsätzlich positiv gegenüber. Für eine ernsthafte Debatte sei es aber noch zu früh, so Bonde. Foto: Ute Levisen

Noch nicht der Rede wert

Benny Bonde, Mitglied im Haderslebener Kommunalparlament, hingegen steht den Plänen der beiden Restaurantbesitzer grundsätzlich positiv gegenüber: „Das sind interessante Zeichnungen, und mir gefällt, dass sie etwas Neues ausprobieren wollen.“ Die Skizzen ernsthaft zu diskutieren, sei jedoch zu voreilig, meint der Vorsitzende des Technischen Ausschusses. „Erst einmal muss der Masterplan für den Dammpark ausgearbeitet und Anfang September öffentlich gemacht werden. Dann sehen wir weiter. Wir müssen den Dingen jetzt erst mal ihren Lauf lassen.“

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