Region Süddänemark

Region hätte Bios vorher kündigen können

Region hätte Bios vorher kündigen können

Region hätte Bios vorher kündigen können

Vejle
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Der Bios-Konkurs führte zu Lohnforderungen an die Region. Foto: Archivbild: DN

Konkursverwalter: Pleite des Rettungsdienstanbieters hätte vermieden werden können

Die Region Süddänemark hätte nicht erst auf den Konkurs des Rettungsdienstanbieters Bios warten müssen, um das skandal- und krisenbehaftete Unternehmen vor die Tür setzen zu können. Damit wäre vermieden worden, dass die Regionsbürger über fast ein halbes Jahr nicht ausreichend mit Rettungswagen versorgt waren.  Das geht aus einer Einschätzung zweier Insolvenzverwalterunternehmen hervor, die in den Besitz von DR und Avisen gelangt ist, berichtet DR.

Die Region hatte die Rettungsaufgabe  von Bios, einem niederländischen Anbieter von Rettungsdiensten, übernommen, nachdem das Unternehmen Konkurs anmelden musste. Die Insolvenzverwalter kommen in ihrer, bisher noch geheimen, Darlegung,  zu dem Schluss, dass Bios schon länger nicht mehr in der Lage war, den Vertrag mit der Region zu erfüllen und den Rettungsdienst ordnungsgemäß zu versehen. Zu viele Mängel gab es. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass, als der Konkurs von Bios am 25. Juli 2016  angemeldet wurde, es schon so wesentliche Mängel gab, dass die Region den Vertrag ohne Weiteres hätte auflösen können“, schreiben die Konkursverwalter der Rechtsanwaltsfirma Brun & Hjejle und Andersen.  

In dieser Zeit konnten mehrere Rettungswagen und Notarztfahrzeuge nicht bemannt werden, da Mitarbeiter fehlten. Schon ein halbes Jahr vor dem Bios-Konkurs gab es bei der Region den Plan, den Rettungsdienst in eigene Hände  zu nehmen, weil der finanzielle Druck auf das Unternehmen so groß war, dass ein Konkurs zu befürchten war. Nun warten die ehemaligen Bios-Mitarbeiter auf nicht gezahlte Löhne sowie Urlaubsgeld von Bios.

Weil jedoch der Regionsplan bestand, auf den Konkurs zu warten,  weigern sich Lønmodertagernes Garantifond sowie die Konkursverwalter, die Gelder zu zahlen. Das sei Aufgabe der Region, so die Meinung dort.

Thyge Nielsen (Venstre), Vorsitzender des Prähospitalen Ausschusses der Region Süddänemark, ist jedoch anderer Meinung. „Nach der Meinung unserer Anwälte  konnte der Vertrag mit Bios bis zum Schluss nicht aufgehoben werden“, sagte er. „Wir hätten dann einen wesentlich größeren Erstattungsfall  wegen Vertragsbruches am Hals“, so Nielsen. Eine klassische juristische Situation sei entstanden, meint Thyge Nielsen, der nun abwartet, wie die Konkursverwalter reagieren.

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