Folketingswahl 2022

Südjütland hat gewählt: Die politische Landkarte ist rot gefärbt

Südjütland hat gewählt: Die politische Landkarte ist rot gefärbt

Südjütland hat gewählt: Die politische Landkarte ist rot

Der Nordschleswiger
Der Nordschleswiger
Nordschleswig/Südjütland
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Am 1. November 2022 haben die Wahlberechtigten in Dänemark ihr neues Parlament gewählt. Foto: Karin Riggelsen

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Machtwechsel in der Venstre-Hochburg: Die Sozialdemokraten haben überall die Oberhand. Außerdem machen zwei neue Parteien das Rennen und holen jede fünfte Stimme. So fallen die Mandate.

Das war eine historische Folketingswahl in Südjütland: Venstre hat ihre Machtposition im Landesteil verloren und wurde in mehreren Kommunen – auch in Nordschleswig – mehr als halbiert. Dadurch zogen die Sozialdemokraten an der bürgerlichen Konkurrenz vorbei.

Die Sozialdemokraten holten 122.138 Stimmen in Südjütland (28,4 Prozent). Das ist ein Plus von 2,3 Prozent, während Venstre von 28,7 Prozent der Stimmen im Jahr 2019 auf 16,5 Prozent der Stimmen abrutschte.

Große Gewinnerin in Südjütland war allerdings Inger Støjberg. Die Ex-Ministerin die aus dem Folketing geworfen wurde, kehrt nun mit den Dänemarkdemokraten zurück. 11,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler setzen ihr Kreuz bei der Liste Æ.

Lars Løkke Rasmussens Moderaten holten auf Anhieb 9,3 Prozent der Stimmen, während die Liberale Allianz nach einem guten Wahlergebnis die fünftstärkste Kraft in Südjütland ist (von 2,2 auf 7,6 Prozent).

Die großen Verlierer sind neben Venstre die Dänische Volkspartei (von 12,5 auf 2,8 Prozent) und Radikale Venstre (von 5,9 auf 2,3 Prozent.)  

So fallen die Mandate

Die Sozialdemokraten haben wie bisher sechs Mandate erreicht. Aus Nordschleswig müssten Benny Engelbrecht aus Sonderburg und Jesper Petersen aus Hadersleben dabei sein, während Theis Kylling Hommeltoft aus Apenrade (Aabenraa) seine Vertretungsstelle mit einem festen Platz im Folketing austauschen könnte.

Venstre ist in Südjütland noch mit einem blauen Auge davongekommen. Obwohl die Partei in Südjütland fast halbiert wurde, werden immerhin noch vier V-Politikerinnen und -Politiker ins Folketing ziehen – statt bisher sechs.

Das könnten die bisherigen Folketingsmitglieder Anni Matthiesen, Hans Christian Schmidt und Eva Kjer Hansen sein. Um den vierten Platz kämpfen unter anderem Jacob Christian Nielsen aus Hadersleben (Kreis Apenrade) und Chris Preuss (Sonderburg).

Die Dänemarkdemokraten von Inger Støjberg haben drei Mandate geholt. Hier ist völlig offen, wer aus der neuen Partei ins Folketing zieht.

Ex-Bürgermeister ist drin

Tonderns Ex-Bürgermeister Henrik Frandsen gilt als gesetzt für das eine der beiden Mandate für die Moderaten. Kann Lars Løkke Rasmussen seine Partei noch als Regierungspartei positionieren, könnte für Frandsen ein Ministertitel drin sein.

Radikale Venstre hatte eine katastrophale Wahl, und das bedeutete zunächst, dass Lotte Rod aus Apenrade ihren Platz auf Christiansborg aufgeben musste. Derzeit sieht es allerdings danach aus, dass Rod ein Zusatzmandat erreicht und ihr Mandat retten kann, schreibt TV2.

Auch die Einheitsliste (bisher Henning Hyllested) hat ihr Direktmandat in Südjütland verloren, während die Liberale Allianz zwei Mandate gewonnen hat – davon geht eins wahrscheinlich an Henrik Dahl aus Ripen (Ribe).

Im Großwahlkreis Südjütland wurden die Stimmzettel zur Folketingswahl 2022 ausgezählt. So haben die Bürgerinnen und Bürger abgestimmt:

Welcher Buchstabe gehört zu welcher Partei?

A – Sozialdemokratie
V – Venstre
M – Die Moderaten
F – Sozialistische Volkspartei
Æ – Dänemarkdemokraten
I – Liberale Allianz
C – Konservative
Ø – Einheitsliste
B – Radikale Venstre
D – Neue Bürgerliche
Å – Die Alternative
O – Dänische Volkspartei
Q – Freie Grüne
K – Christdemokraten