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Förderung für den „Nordschleswiger“ überlebenswichtig

Förderung für den „Nordschleswiger“ überlebenswichtig

Förderung für den „Nordschleswiger“ überlebenswichtig

Apenrade/Kopenhagen
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Die Regierung will die Medienförderung reformieren. Lokale Zeitungen wie der „Nordschleswiger" sollen mehr Geld erhalten. Für die Zeitung der deutschen Minderheit ist die finanzielle Unterstützung wichtig. Foto: Karin Riggelsen

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Die Regierung will die Medienförderung reformieren und lokale Medien besser unterstützen. Eine gute Idee, findet „Nordschleswiger“-Chefredakteur Gwyn Nissen, denn kleine, lokale Medien stehen vor großen Herausforderungen.

Die Regierung will die bisherige Medienförderung umbauen, sie soll umgeschichtet werden, dies teilte Kulturministerin Ane Halsboe-Jørgensen (Soz.) am Donnerstag mit. Lokale und regionale Medien sollen mehr, landesweite Medien weniger erhalten.

Chefredakteur: Förderung überlebenswichtig

Dies würde, sollte die Regierung Zustimmung im Folketing für die Umschichtung bekommen, voraussichtlich auch dem „Nordschleswiger“ zugutekommen. Die digitale Zeitung der deutschen Minderheit erhält von der dänischen Medienförderung jährlich etwa 3,5 Millionen Kronen. Und diese Zuwendung ist nach den Worten von Chefredakteur Gwyn Nissen für das Medium überlebenswichtig – wie für viele andere lokale und regionale Medien auch.

Chefredakteur Gwyn Nissen Foto: Karin Riggelsen

„Der Nordschleswiger“ bekomme zwar über den Bund Deutscher Nordschleswiger eine großzügige Förderung aus Deutschland, doch die dänischen Mittel beliefen sich auf 18 Prozent der Finanzierung, so Nissen, der daraus den Schluss zieht: „Ohne dieses Geld könnten wir nicht das leisten, was heute möglich ist. Daher würde es mich freuen, wenn wir und andere Lokalmedien mehr aus dem Gesamttopf erhalten würden.“

Stetige Entwicklung

Nissen verweist auf die sich schnell ändernde digitale Technik und das sich ebenso schnell ändernde Nutzerverhalten. „Der Nordschleswiger“, der – bis auf eine 14-täglich erscheinende Papierzeitung – ausschließlich digital erscheint, müsse der stetigen Entwicklung folgen können, so Nissen. Dazu seien fortwährende Investitionen nötig.

„Der Bedarf an der Medienförderung ist immer noch vorhanden – und er wird nicht geringer”, stellt der Chefredakteur fest. Auch wenn, so Nissen abschließend, der Chef des größten Medienkonzerns in Dänemark vor wenigen Wochen vorgeschlagen habe, die Medienförderung ganz abzuschaffen, und eine Kulturministerin vor einigen Jahren die Medien dazu aufforderte, sich von der Medienförderung unabhängiger zu machen.

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