Gesellschaftliche Verantwortung
„Wir sind nicht darauf aus, Urkunden zu sammeln, die Sache an sich ist uns wichtig“
„Sind nicht darauf aus, Urkunden zu sammeln, die Sache ist uns wichtig“
„Sind nicht auf Urkunden aus, die Sache ist uns wichtig“
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Soziale Verantwortung wird beim Verband Deutscher Büchereien Nordschleswig traditionell großgeschrieben, dennoch lässt die Büchereidirektorin sich und ihrem Team dies in dieser Woche erstmals mit Brief und (CSR-)Siegel bestätigen.
Zum ersten Mal wird auch eine Abordnung der Deutschen Zentralbücherei Apenrade dabei sein, wenn die Kommune Apenrade am 23. Februar im Rahmen eines Rathausempfanges die diesjährigen CSR-Urkunden verteilt.
CSR ist die Abkürzung für Corporate Social Responsibility und steht für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
Büchereidirektorin Claudia Knauer freut sich natürlich darüber, dass ihrem Haus die Auszeichnung zuerkannt wurde. Das Zertifikat ist für sie jedoch eher Nebensache. „Wir sind nicht darauf aus, Urkunden zu sammeln, die Sache an sich ist uns wichtig“, sagt sie. Wobei Knauer das Reflexivpronomen „uns“ besonders betont.
Es sei nämlich eine Auszeichnung für das ganze Team, wie sie unterstreicht. Sie geht deshalb auch nicht allein zum Empfang, sondern lässt sich von zwei Mitarbeiterinnen begleiten. Am liebsten hätte sie die gesamte Belegschaft mitgenommen, weil „soziale Verantwortung bei uns eine Teamleistung ist“, wie die Büchereidirektorin betont.
Engagement hat Tradition
Soziales Engagement wird beim Büchereiverband traditionell großgeschrieben. „Ich habe die Sozialpolitik des Hauses eigentlich nur weitergeführt, als ich mit der Büchereileitung betraut wurde“, sagt Knauer bescheiden.
„Wir beziehen zudem ein Drittel unseres Haushalts aus dänischen Steuermitteln. Ich sehe es deshalb auch nur als unsere Pflicht an, etwas an den dänischen Staat beziehungsweise an die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zurückzugeben“, unterstreicht Claudia Knauer. Dass auch sie mit vollem Herzen dieses soziale Engagement unterstützt, kommt jedoch hinzu.
Verschiedene Angebote
Im Laufe der Jahre hat der Verband Deutscher Büchereien Nordschleswig in seinen Häusern in Apenrade, Tondern (Tønder), Hadersleben (Haderslev), Tingleff (Tinglev) und Sonderburg (Sønderborg) viele Bürgerinnen und Bürger aus den Jobcentern aller nordschleswigschen Kommunen bei Eingliederungsmaßnahmen auf den Arbeitsmarkt geholfen – entweder durch Flexjob-Angebote, kürzere oder längere Praktika oder bei Arbeitsfähigkeitsprüfungen (arbejdsprøvning).
„In den allermeisten Fällen finden diese Praktika oder andere Maßnahmen bei uns in der Zentralbücherei Apenrade statt, weil wir hier im Hause einfach leichter Arbeiten und Aufgaben finden können, die sich für die betroffenen Personen eignen. Wir sind hier auch räumlich flexibler als unsere Filialen“, sagt die Bücherei-Chefin.
Claudia Knauer trägt die übergeordnete Verantwortung, führt beim Flexjob die abschließenden Gespräche mit den Jobcentern der vier nordschleswigschen Kommunen und unterzeichnet die getroffenen Absprachen. Wenn es die betroffenen Bürgerinnen und Bürger wünschen, begleitet sie diese auch zu den Gesprächen in die Arbeitsagenturen. „Die andere Organisationsarbeit leistet jedoch meine Stellvertreterin Ingela Wieking“, unterstreicht die Büchereidirektorin.
Großes Herz und Erfahrung
Eine kleine Besonderheit ihres Hauses ist, dass sich mit Anke Christensen eine Flexjobberin um die Personen kümmert, die vom Jobcenter vermittelt werden. „Sie hat ein großes Herz und hat zudem aus ihrer eigenen Historie entsprechende Erfahrung.“ Diese Kombination ist quasi der Grundstein für die große Zufriedenheit aller drei beteiligten Gruppen – den Betroffenen selbst, dem Jobcenter und der Bücherei. Momentan betreut der Büchereiverband vier Personen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Jobcentern.
Auch wenn Anke Christensen die direkte Kontaktperson der Praktikantinnen und Praktikanten sowie der Flexjobberinnen und -jobber ist, so tragen alle im Haus zum guten Gelingen bei. „Es ist eine Teamleistung“, unterstreicht Knauer erneut.
„Die Jobcenter kennen mittlerweile auch unser Anforderungsprofil. Die vermittelten Personen müssen Deutsch verstehen und sprechen können, und sie müssen mehr als eine Stunde pro Woche am Stück arbeiten können“, sagt Claudia Knauer.
Kein großer Aufwand
Eigentlich hätte die Zentralbücherei das Zertifikat schon seit Langem bekommen können. „Ich hatte vor einigen Jahren auch begonnen, das entsprechende Formular auszufüllen. Damals war es jedoch noch mit sehr viel Aufwand verbunden, weshalb ich es seinerzeit aufgab“, gesteht die Büchereidirektorin.
„Dieses Mal hat mich die Kommune Apenrade jedoch direkt aufgefordert, die Auszeichnung zu beantragen. Und ich konnte feststellen, dass der Prozess doch deutlich vereinfacht worden ist. Das Onlineformular ist sehr übersichtlich und leicht verständlich“, sagt Claudia Knauer und kann deshalb nur allen anderen Unternehmen und Einrichtungen empfehlen, sich bei der nächsten Zertifizierungsrunde zu bewerben.