Öffentlicher Nahverkehr

Apenrades und Sonderburgs Bürgermeister sind jetzt Sydtrafik-Lenker

Apenrades und Sonderburgs Bürgermeister sind jetzt Sydtrafik-Lenker

Apenrades und Sonderburgs Bürgermeister Sydtrafik-Lenker

Vejen
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Die Zahl der Busreisenden hat das Vor-Corona-Niveau noch längst nicht wieder erreicht. Dabei bekommt der öffentliche Nahverkehr im Rahmen der Energiewende in Dänemark einen höheren Stellenwert. Foto: Paul Sehstedt

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Die in Nordschleswig für den Busverkehr verantwortliche Verkehrsgesellschaft hat einen neuen Vorstand bekommen. Neben Erik Lauritzen als Vizevorsitzendem sind Jan Riber Jakobsen, Bjarne Lund Henneberg und Cecilie Haaland im Vorstand. Auch 2021 blieb die Buskundschaft aus.

Die für Nordschleswig und das angrenzende Südjütland zuständige Verkehrsgesellschaft „Sydtrafik“ hat in Verbindung mit den Kommunal- und Regionswahlen im November einen neuen Vorstand erhalten.

Sydtrafik-Spitzenmann aus Varde

Anstelle des Venstre-Stadtratsmitglieds aus Esbjerg, Henning Ravn, steht seit wenigen Tagen das Regionsrats- und Stadtratsmitglied Preben Friis-Hauge (Venstre) aus Varde während der kommenden vier Jahre an der Spitze des Unternehmens.

Der Venstre-Politiker Preben Friis-Hauge leitet vier Jahre als Vorsitzender den Vorstand der regionalen Verkehrsgesellschaft „Sydtrafik". Foto: Jydske Vestkysten

 

Auch Nordschleswig sitzt mit am Lenker von „Sydtrafik“. Zum Stellvertreter des Venstre-Politikers Friis-Hauge ist der sozialdemokratische Bürgermeister der Kommune Sonderburg (Sønderborg), Erik Lauritzen, gewählt worden.

Alle Kommunen vertreten

Aus Nordschleswig wurden von ihren Heimatkommunen außerdem der Bürgermeister von Apenrade (Aabenraa), Jan Riber Jakobsen (Konservative), und Cecilie Haalund (Sozialdemokraten) aus Hadersleben (Haderslev) sowie Bjarne Lund Henneberg (Sozialistische Volkspartei) aus Tondern (Tønder) in den Vorstand gewählt. Preben Friis Hauge, der bisher Vizechef im Sydtrafik-Vorstand war, unterstrich nach seiner Wahl, dass es eine große Aufgabe für das Unternehmen sei, die Zukunft des regionalen Busangebotes zu sichern und dieses im Rahmen der Energiewende umzubauen.

Sicherung des Liniennetzes

„Wir haben während der vergangenen Jahre eng zusammengearbeitet, um mit ,Sydtrafik’ das Liniennetz zu sichern, das die elf Kommunen miteinander verbindet“, erklärte Friis-Hauge. Als große Herausforderung steht „Sydtrafik“ vor der Herausforderung, die Zahl der Buspassagiere wieder zu steigern. Neue Zahlen belegen laut der Zeitung „JydskeVestkysten“, dass nach einem Einbruch der Zahl der Busreisenden bei „Sydtrafik“ seit Beginn der Corona-Krise vor zwei Jahren auch 2021 die Passagierzahl weit unter dem Niveau im Vorkrisenjahr 2019 gelegen hat.

Neun Millionen Reisende 2021

Es wurden 2021 nur neun Millionen Reisende gezählt, das sind sechs Millionen weniger als 2019. Nach Aufhebung der Anti-Corona-Maßnahmen hofft „Sydtrafik“ auf eine Rückkehr der Reisenden. Nachdem die Krisendefizite der vergangenen zwei Jahre aus der Staatskasse ausgeglichen worden sind, droht auch in diesem Jahr ein Minus in der Kasse, wenn nicht bald mehr Menschen den umweltfreundlichen Busverkehr nutzen.

Ausgedünnte Angebote

Allerdings ist das keine leichte Aufgabe, denn sinkende Einwohnerzahlen in Nordschleswig und Streichungen im Liniennetz haben dessen Attraktivität vermindert. So sind Urlaubsgebiete wie auf der Insel Röm (Rømø) oder in Westküstenbereichen wie Hoyer (Højer) oder Ballum vor allem am Wochenende kaum noch per Bus erreichbar. Das Alternativ-Angebot per Anruf-Bus „Flextrafik“ hat sich noch nicht besonders herumgesprochen.

Bahnanschlüsse könnten besser sein

Verbesserungsbedürftig sind auch die Verknüpfungen der „Sydtrafik“-Linien mit den Eisenbahnlinien Niebüll-Tondern-Esbjerg und Kolding-Tingleff (Tinglev) sowie Tingleff-Sonderburg bzw. Flensburg (Flensborg). Seit diesem Jahr hat „Sydtrafik“ einen erweiterten Vorstand, damit alle Kommunen in dessen Einzugsbereich, alle Bereiche der Region Süddänemark westlich des Kleinen Belts, im Führungsgremium ein Wörtchen mitreden können. Zwei Mitglieder entsendet der Regionsrat Süddänemark. 

 

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