Nun gib es also auch ein weiteres Frauenforum. Gegründet, weil sich die männerdominierten Entscheidungsträger überwiegend in einem Männerkochkurs wiederfinden. Das eine Extrem bekommt also ein anderes Extrem entgegengestellt. Ist die linke Herdplatte heiß und die rechte Herdplatte kalt, sind beide demnächst im Durchschnitt warm. Trotzdem wird man sich an der heißen Platte auch in Zukunft die Finger verbrennen und auch der rechten Herdplatte keine Suppe zum Kochen bringen. Trotz im gleichgestellten Durchschnitt die ideale Temperatur erreicht zu haben.

Das scheint gerade Mode zu sein und ist in meinen Augen keineswegs Änderung einer Gesamtsituation. Vielmehr ein Geschlechtertausch.
Ich hätte mir gewünscht, dass es eine offene Kochgruppe gibt, eine für alle. Denn es gibt, man mag es nicht glauben, viele emanzipierte Männer wie Frauen, die sich nach Gemeinsamkeit sehnen und diese auch anpacken wollen. 

Mit einer weiteren Parallelgesellschaft wird man keine Parallelgesellschaft abschaffen. Sondern neue Fronten schaffen. Das braucht aber viel Energie und führt zu mehr Verschleiß als zu sinnvollen Ergebnissen. Für eine offene gemeinschaftliche Gesellschaft brauchen wir aber ein Miteinanderforum und keine weitere Parallelgesellschaft, die das eigene Süppchen kocht, um eben auch mal was zu kochen.

Denn, auch das ist meine Erfahrung mit manchem Frauenforum: Dort wird nicht selten meine Meinung diskreditiert, weil ich eben ein Mann bin. Von Gleichberechtigung also gar keine Spur. Wenn man Gleichberechtigung möchte, geht es nur gemeinsam. Die Suppe wird dann sogar beiden schmecken.