Eishockey

SønderjyskE am vorläufigen Tiefpunkt angelangt

SønderjyskE am vorläufigen Tiefpunkt angelangt

SønderjyskE am vorläufigen Tiefpunkt angelangt

Woyens/Vojens
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Kein Glück brachten die Trikots zur Feier des 60-jährigen Bestehens von Vojens IK. Foto: Karin Riggelsen

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Die Eishockeyspieler von SønderjyskE sind vom Tabellenführer zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit vorgeführt und gedemütigt worden. Eine Woche vor Playoff-Beginn wehrten sich die Hellblauen erst, als es schon zu spät war. Torwart Galbraith wurde früh vom Eis genommen und rastete vor der eigenen Bank aus.

Auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht sind die Eishockeyspieler von SønderjyskE, doch das ist eine Woche vor Playoff-Beginn das kleinste Problem. Ein desolater Auftritt gegen den Tabellenführer lässt befürchten, dass der Sommerurlaub vor der Tür steht.

Seit Ende November gab es für den einstigen Titelkandidaten mehr Niederlagen als Siege. Am Freitagabend sind die Hellblauen am vorläufigen Tiefpunkt angelangt. Das 1:6 vor 3.078 Zuschauern in der Woyenser Frøs Arena gegen die Aalborg Pirates war nicht nur die dritte Niederlage in Folge, es war eine Demütigung.

Anders Biel & Co. hatten ständig das Nachsehen. Foto: Karin Riggelsen

Der Klassenunterschied war unschwer zu erkennen, nicht zuletzt im Anfangsdrittel. Es spielte nur eine Mannschaft. Die Torschussbilanz nach den ersten 20 Minuten lautete 15:3 zugunsten der Gäste. Wann hat es das schon mal in dieser Arena gegeben? Und das nur eine Woche vor Playoff-Beginn.

Kaum Gegenwehr

SønderjyskE ist seit Wochen und Monaten vom Verletzungspech arg gebeutelt. Acht Ausfälle waren es diesmal, davon fünf Verteidiger. So musste Stürmer Gabriel Desjardins als Verteidiger aushelfen. Das gehört zur Geschichte dazu.

Das bedeutet aber nicht, dass es für die auf dem Eis stehenden Spieler nicht erlaubt ist zu verteidigen. Völlig frei und ungehindert kamen die ehemaligen SønderjyskE-Stürmer Matt Salhany und Thomas Spelling zum Torschuss. 0:2 nach fünf Minuten.

Und als Mikkel Højbjerg zwei Minuten später das dritte Tor nachlegte, holte Trainer Mario Simioni seinen Torwart Patrick Galbraith vom Eis, um ihn durch Nicolaj Henriksen zu ersetzen.

Galbraith rastet aus

Dem langjährigen Nationaltorhüter platzte der Kragen. Galbraith schimpfte wie ein Rohrspatz in Richtung Ersatzbank und knallte wutentbrannt die Bandentür zu. Es hatte den Anschein, als wäre sein Wut auf Mario Simioni gemünzt, doch der Trainer wies dies zurück.

Patrick Galbraith schmorte auf der Bank. Foto: Karin Riggelsen

„Das hatte mit mir nichts zu tun. Das hatte etwas damit zu tun, was wir gestern als Team besprochen hatten, aber das behalten wir für uns. Ich wiederhole, das war nicht auf Mario Simioni gemünzt“, sagt der SønderjyskE-Trainer zum „Nordschleswiger“: „Ich habe Paddy nicht rausgenommen, weil er schlecht gespielt hat. Er war nicht Schuld, dass wir nach sieben Minuten mit 0:3 hinten lagen. Ich wollte die Spieler wachrütteln und sehen, was passiert. Paddy ist einer unserer Führungsspieler und definitiv ein Spieler, dem es nicht egal ist, ob wir gewinnen oder verlieren.“

Da wird es mit Sicherheit noch Redebedarf geben. Auch über die Leistung auf dem Eis. SønderjyskE wehrte sich erst, als es schon zu spät war. 

Erst nach dem 0:4 kamen die Gastgeber ein wenig ins Spiel. Die Torschussbilanz von 15:40 sagt einiges über das Spiel aus. Die Aalborg Pirates behielten locker die Oberhand und stehen zwei Spieltage vor Schluss an der Tabellenspitze.

Valdemar Ahlberg erzielte das einzige SønderjyskE-Tor des Abends. Foto: Karin Riggelsen

SønderjyskE ist mit einem Punkt weniger als der kommende Viertelfinal-Gegner Esbjerg Energy Tabellenfünfter und muss am Sonntag beim Tabellenzweiten Herning Blue Fox antreten.

„Das war heute mit Sicherheit nicht das, was wir und was sich die Fans sich vorgestellt hatten. Es bedeutet nicht so viel, ob wir als Vierter oder Fünfter in die Playoffs gehen, wir müssen die richtige Attitüde finden und erhobenen Hauptes in die Playoffs gehen. Und wir müssen wieder mehr Spieler auf dem Eis haben, aber das werden wir in den Playoffs auch haben“, so Mario Simioni, der zum Auftakt der Viertelfinalserie am Freitag alle fünf ausgefallenen Verteidiger und auch Stürmer Nikolaj Krag-Christensen zurückerwartet.

 

SønderjyskE - Aalborg Pirates (0:3,0:2,1:1) 1:6

0:1 Matt Salhany (3:37), 0:2 Thomas Spelling (5:01), 0:3 Mikkel Højbjerg (20:38), 0:4 Nikolaj Carstensen (20:38), 0:5 Jeppe Jul Korsgaard (38:42/5 gegen 4), 1:5 Valdemar Ahlberg (42:06), 1:6 Thomas Spelling (46:29/5 gegen 3).

Zeitstrafen: 7x2 – Aalborg 0x2 Minuten. Schiedsrichter: Niclas B. Lundsgaard/Rasmus Toppel. Zuschauer: 3.078.

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