Erderwärmung nicht menschengemacht"

Politiker kritisieren Königin für Klima-Interview

Politiker kritisieren Königin für Klima-Interview

Politiker kritisieren Königin für Klima-Interview

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Königin hat mit ihren Aussagen über den Klimawandel Kritik auf sich gezogen. Foto: Lars Salomonsen/ Flensborg Avis

Gegenüber der Zeitung „Politiken“ sagte Margarethe II. unter anderem, dass sie nicht komplett davon überzeugt sei, dass die Erderwärmung menschengemacht sei. Gegenwind kommt nun aus der Politik: SF und Einheitsliste sehen die Klimaziele der Regierung torpediert.

Weltweit besteht unter den Klimaforschern eine breite Einigkeit darüber, dass der Mensch die Hauptursache für die globale Erwärmung ist.

Trotzdem ist die dänische Königin Margrethe II. davon nicht vollends überzeugt. In einem Interview mit der Zeitung „Politiken“ sagte das dänische Staatsoberhaupt, dass sie „nicht komplett davon überzeugt ist“, dass die Klimaveränderungen auf der Erde menschengemacht sei.

Bei dänischen Politikern sorgen diese Aussagen für Besorgnis.

SF: Königin stößt Jugendliche vor den Kopf

„Die Königin stößt allen Jugendlichen vor den Kopf, die sich Sorgen um die Klimaveränderungen und die Zukunft auf der Erde machen. Ich wünschte, die Königin hatte dies nicht gesagt“, so die Sprecherin für Klimapolitik der Sozialistischen Volkspartei, Signe Munk, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

In dem Interview sagte die Königin, dass die Gesellschaft „keine Panik“ wegen des Klimawandels haben sollte.

Auf die Frage, ob sie der Wissenschaft glaube, wenn diese sage, dass der Klimawandel menschengemacht sei, antwortete sie: „Nun, dass Menschen eine Rolle beim Klimawandel spielen, daran besteht kein Zweifel, aber ob sie direkt daran Schuld sind, davon bin ich nicht überzeugt.“

Einheitsliste: „Unklug und schädlich“

Signe Munk ist der Meinung, dass die Regentin von Dänemark solche Aussagen nicht machen sollte.

„Ich denke, dass es sehr merkwürdig ist, wenn man als Königin sein Sprachrohr zur Bevölkerung dafür nutzt, über die Klimaveränderungen, die wir bereits alle spüren, zu sprechen und anzweifelt, dass die Menschen damit im Zusammenhang stehen“, so Munk.

Ihre Kollegin von der Radikalen Venstre, Sofie Carsten Nielsen, ist primär der Meinung, dass die Königin sagen kann, was sie will. In diesem Fall gehe die Meinung der Königin aber mit der von der Wissenschaft und der Bevölkerung auseinander.

Das Wichtigste sei es, dass eine breite Mehrheit hinter dem ambitionierten Klimaziel stehe, die Treibhausgase um 70 Prozent zu reduzieren, sagt Nielsen.

Bei der Einheitsliste ist man ebenfalls wenig begeistert von den Aussagen der Königin. Die Sprecherin für Klimapolitik, Mai Villadsen, fürchtet, dass diese zu einer Gegenreaktion in der Bevölkerung führen könnte. „Das ist unklug und schädlich, so Villadsen.

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“