Klima

Flugtickets: Dänische und deutsche Minister wollen Steuern

Flugtickets: Dänische und deutsche Minister wollen Steuern

Flugtickets: Dänische und deutsche Minister wollen Steuern

cvt/dpa/Ritzau
Kopenhagen/Berlin
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Ein Flugzeug am Himmel
Foto: Karin Riggelsen

Der Transportminister erwägt, Steuern auf Flugtickets zu erheben, um die Klimaziele von Regierung und Unterstützerparteien erreichen zu können. Bis 2030 sollen Treibhausgas-Emissionen in Dänemark um 70 Prozent reduziert werden. Auch Deutschlands Umweltministerin will die Kosten für Flüge erhöhen.

Transportminister Benny Engelbrecht (Soz.) hat mitgeteilt, dass die Regierung erwägt, Steuern auf Flugtickets zu erheben, um die Klimaziele von Regierung und Unterstützerparteien erreichen zu können.

Bis 2030 sollen Treibhausgas-Emissionen in Dänemark um 70 Prozent reduziert werden. Es gebe mehrere Schrauben, an denen gedreht werden könne, so der Sonderburger zu Danmarks Radio.

Noch prüfe die Regierung, wie genau eine Besteuerung von Personenflügen umgesetzt werden könne. Vor der Wahl hatten die Sozialdemokraten sich noch gegen die Besteuerung von Flügen ausgesprochen.

Deutsche Umweltministerin stößt auf Skepsis in Regierung

Auch in Deutschland wird das Thema derzeit diskutiert. Mit der Forderung nach höheren Preisen im Flugverkehr stößt Bundesumweltministerin Svenja Schulze allerdings auf Kritik in der großen Koalition. Die SPD-Politikerin will zunächst die Luftverkehrsabgabe in Deutschland erhöhen und drängt auf eine europaweite stärkere finanzielle Beteiligung der Flugbranche am Klimaschutz.

Kritik kam unter anderem vom Wirtschaftsminister Peter Altmaier: „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, über Einzelmaßnahmen zu diskutieren“, sagte der CDU-Politiker. „Vorpreschen“ trage nicht dazu bei, dass in der Bundesregierung eine Einigung auf ein Gesamtpaket für mehr Klimaschutz gelinge.

Schulze platzierte ihren Vorschlag, über den zuerst die „Rheinische Post“ berichtete, unmittelbar vor der dritten Sitzung des Klimakabinetts am Donnerstagabend.

Die Minister sollen sich dort unter Leitung von Kanzlern Angela Merkel (CDU) bis Ende September darauf einigen, wie Deutschland in Zukunft eigene und internationale Klimaziele erreicht. Im Gespräch ist, Sprit, Heizöl und Erdgas über einen CO2-Preis teurer zu machen, Fliegen wäre davon nicht betroffen.

„Es kann nicht sein, dass auf bestimmten Strecken Fliegen weniger kostet als Bahnfahren“, schrieb Schulze am Donnerstag unter anderem in ihrem Whatsapp-Kanal und auf Twitter.

Die Instrumente, die es schon gebe, reichten nicht aus, es brauche mehr Klimaschutz-Anreize beim Fliegen. Ein europaweites Vorgehen sei der beste Weg, aber darauf könne Deutschland nicht warten. „Ich bin deshalb dafür, dass wir die Luftverkehrsabgabe in einem ersten Schritt erhöhen.“

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