Beschäftigungspolitik

Venstre will Jobzentren abschaffen

Venstre will Jobzentren abschaffen

Venstre will Jobzentren abschaffen

Kopenhagen
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Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) will mit einer neuen Beschäftigungspolitik in den Wahlkampf ziehen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Jakob Ellemann-Jensen meint, die Beschäftigungspolitik solle von Grund auf neu überdacht werden. Die einzelne arbeitslose Person soll entscheiden können, welches Arbeitsvermittlungsangebot sie nutzen möchte.

Zu teuer und zu ineffizient. So bezeichnete der Venstre-Vorsitzende Jakob Ellemann-Jensen das derzeitige Beschäftigungssystem. Daher tritt er dafür ein, dass die kommunalen Jobzentren abgeschafft werden.

„Wir glauben nicht daran, dass das derzeitige System angepasst und geflickt werden kann“, sagte er bei einer Pressekonferenz am Montag.

Die Jobzentren kosten jährlich fünf Milliarden Kronen. Insgesamt koste das Beschäftigungssystem zwölf Milliarden Kronen und sei das teuerste in Europa.

„Wir wollen das Beschäftigungssystem, das wir kennen, abschaffen. Wir wollen die Jobzentren stilllegen. Wir wollen sie durch ein Angebot ersetzen, der den einzelnen Menschen ins Zentrum rückt“, so Ellemann-Jensen.

Durch die Abschaffung der Jobzentren will Venstre drei Milliarden Kronen sparen.

Kürzung der Leistungen

Die Partei stellt sich ein System vor, das weniger bürokratisch ist. Die einzelne arbeitslose Person soll selbst entscheiden können, welches Angebot sie nutzen möchte, um wieder auf den Arbeitsmarkt zu gelangen. Diese könnte eine Arbeitslosenkasse, ein anerkannter privater Anbieter oder auch die Kommune sein.

„Der Einsatz soll an den Einzelnen angepasst werden. Das bedeutet weniger Anforderungen und Kontrolle an jene, die eine starke Anknüpfung an den Arbeitsmarkt haben. So können wir den Einsatz auf jene konzentrieren, die mehr Hilfe benötigen“, meint der rechtsliberale Staatsministerkandidat.

Darüber hinaus will Venstre Leistungen für arbeitslosen Menschen kürzen. Dies würde größere Motivation schaffen, sich eine Arbeit zu suchen.

Die Sanktionen gegenüber Menschen, „die betrügen und dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen“ sollen nach Vorstellung der Partei verschärft werden.

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