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Frühverrentung: Ein Jahr Arne-Pension

Frühverrentung: Ein Jahr Arne-Pension

Frühverrentung: Ein Jahr Arne-Pension

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) begrüßt Arne Juhl, der der Frühverrentung den Namen gab. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Arne Juhl, jahrzehntelanger Mitarbeiter der Fuglsang-Brauerei in Hadersleben, gab der Frühverrentung der Sozialdemokraten den Namen. Am Montag gibt es sie seit einem Jahr. Eine kurze Bilanz.

Mit dem Brauereimitarbeiter Arne Juhl als werbewirksame Identifikationsfigur war die sogenannte Arne-Pension für die Sozialdemokraten bei der Parlamentswahl 2019 ein echtes Zugpferd. 

Nach dem Wahlerfolg der Partei wurde die Frührente für Berufstätige Realität. Am Montag ist ein Jahr vergangen, dass die Arne-Pension eingeführt wurde. Nach Zahlen des Beschäftigungsministeriums haben in den vergangenen zwölf Monaten  53.000 Arbeitnehmende einen Antrag auf Frühverrentung gestellt, 39.000 Personen wurde die Arne-Pension zuerkannt.

Gefragt ist sie vor allem in Nord- und Westjütland, am wenigsten auf Nordseeland und in Kopenhagen.

Wer die Frührente in Anspruch nehmen will, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Beantragende müssen mindestens 61 Jahre alt  und 42 Jahre berufstätig gewesen sein. Wer diese Bedingungen erfüllt, kann bis zu drei Jahre vor dem Erreichen des Rentenalters in den Ruhestand gehen.

Nur 7.300 Personen wurde im ersten Halbjahr 2022 die Arne-Pension ausbezahlt, weil Antragstellende weiterarbeiten können, auch wenn die Frührente genehmigt wurde.

Konservative kritisieren Arne-Pension

Mit Ausnahme der Dänischen Volkspartei sprachen sich die bürgerlichen Parteien ursprünglich gegen die Arne-Pension aus. Venstre hat den Widerstand aufgegeben, zum Verdruss der Konservativen, die weiterhin gegen sie ist. Deren fraktionspolitische Sprecherin Mette Abildgaard kritisiert, dass bei der Arne-Pension nicht wie bei der existierenden Senior-Pension darauf geachtet werde, wie abgearbeitet Arbeitnehmende sind. Abildgaard verweist zudem auf den Mangel an Arbeitskräften im Land.

Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) ist der Auffassung, dass nicht diejenigen, die am längsten auf dem Arbeitsmarkt waren,  diesen Mangel nun beheben sollten.

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