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Sieben von zehn Frauen erlebten im vergangenen Jahr sexuelle Belästigung

Sieben von zehn Frauen erlebten im vergangenen Jahr sexuelle Belästigung

Sexuelle Belästigung: Sieben von zehn Frauen betroffen

Ritzau/nlm
Apenrade/Aabenraa
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Sexuelle Belästigung ist einer neuen Studie zufolge in der dänischen Gesellschaft weit verbreitet (Symbolbild). Foto: dpa

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72 Prozent der Frauen haben in Dänemark im vergangenen Jahr unerwünschte Berührungen, Bedrohungen oder sexuelle Annäherungen erlebt. Auch die Hälfte der Männer und jedes zweite 16- und 17-jährige Mädchen erlebte sexuelle Nötigung.

Eine neue Studie zeigt, dass sexuelle Belästigung und Sexismus in der gesamten Gesellschaft weit verbreitet sind – und dass insbesondere junge Menschen betroffen sind. Dies berichtet „DR” unter Berufung auf eine Studie des Nationalen Forschungs- und Analysezentrums für Wohlfahrt, „Vive”. Die Studie basiert auf Antworten von 2.946 Personen im Alter von 15 bis 50 Jahren.

Alarmierende Zahlen

Nicht nur Frauen berichteten in der Studie von unerwünschter sexueller Aufmerksamkeit. Knapp die Hälfte der Männer (47 Prozent) sind im vergangenen Jahr Opfer von sexueller Belästigung und sexistischem Verhalten gewesen, während dies sogar ganze 72 Prozent der Frauen erlebt haben.

Gleichstellungsministerin Marie Bjerre (Venstre) sagt gegenüber „DR”, dass sie über die Ergebnisse der Studie schockiert sei. Sie erklärt, dass eine Reihe von Initiativen geplant seien, die insbesondere auf das Problem bei jungen Menschen eingehen.

16- und 17-jährige Mädchen häufig betroffen

53 Prozent der 16- und 17-jährigen Mädchen haben der Studie zufolge im vergangenen Jahr Verhaltensweisen erlebt, die als sexueller Zwang charakterisiert werden. Dazu gehören Drohungen, unerwünschte Berührungen und sexuelle Übergriffe. Die sexuelle Belästigung geschah unter anderem am Arbeitsplatz, in der Ausbildung, in der Freizeit oder auch im Internet.

Gleichstellungsministerin Marie Bjerre (Venstre) ist erschüttert über die besorgniserregenden Statistiken der neuveröffentlichten Studie. Foto: Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix

„Sexistisches Verhalten und Übergriffe sollten weder ein Teil des Jugendlebens noch allgemein sein. Hier müssen die Menschen im Umfeld eingreifen und Grenzen setzen. Wir alle tragen die Verantwortung, dagegen anzukämpfen – egal, wo in der Gesellschaft es passiert”, sagt Marie Bjerre in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Digitalisierung und Gleichstellung.

Die Gleichstellungsministerin hofft, dass die Studie zu einer Debatte über Respekt und den Umgang miteinander beitragen wird.

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