Entdeckung
89 Jahre alter Zeitungs-Fund im ersten Stock der Alten Lateinschule
89 Jahre alter Zeitungs-Fund im ersten Stock der Alten Lateinschule
89 Jahre alter Zeitungs-Fund in der Alten Lateinschule
Ausschnitte aus der „Nordschleswigschen Zeitung" verbargen sich hinter der Vorsatzmauer. Im Haus der Gemeinden wird dem nassen Übel auf den Grund gegangen.
„Das ist eine Kuriosität“, sagt Jørn Vestergaard, während er auf dem Holzfußboden im ersten Stock der Alten Lateinschule am Kirchplatz 9 in Tondern kniet und auf alte Zeitungsausschnitte blickt.
Der gelernte Typograf hat keine Schwierigkeiten damit, in der „Nordschleswigschen Zeitung“ von Montag, 29. Februar 1932, die gotische Schrift zu entziffern.
Keine lokalen Nachrichten
Gelernt ist schließlich gelernt. Er prüft die betagten und vergilbten Ausschnitte jedoch vergeblich nach lokalen Nachrichten.
Beim Einreißen von Vorsatzwänden im Zuge von angestrebten Renovierungsarbeiten stießen die Handwerker außerdem auf eine Ausgabe des „Nordischen Kuriers“ vom 23. Juli 1931, wie der Gebäudebeauftragte (Kirkeværge) des Tonderner Gemeinderats, Jørn Vestergaard, berichtet.
Das obere Stockwerk des unter Denkmalschutz stehenden alten Eckhauses aus dem Jahr 1612 wurde 2013 renoviert, und „Sognets Dagligstue“ wird von der deutschen und der dänischen Gemeinde als Treffpunkt genutzt.
Die Wohnung im Parterre ist vermietet.
Ein massives Problem
Eine kleine Gruppe von Freiwilligen kümmert sich um den Betrieb der gemütlichen Stube.
„Wir haben massiv mit Feuchtigkeitsproblemen gekämpft, und die Nässe triefte nur so von den Wänden Richtung Schmiedestraße hinab.
„Der Kern des Übels"
Daher sind wir der Sache auf den Grund gegangen, um zum Kern des Übels vorzustoßen“, berichtet Vestergaard.
Die Vorsatzwände, die nicht aus dem besten Material waren, seien seinerzeit wohl aus Gründen der Isolierung gezogen worden.
Warten auf das Gutachten
Nun wartet die Gemeinde auf ein Gutachten des Architekten Anker Ravn Knudsen aus Rödding/Rødding, das kurz bevorsteht.
„Der Gemeinderat soll dann dazu Stellung beziehen, bevor die Sache weiter durch das kirchliche System rollt“, so Vestergaard in Gedanken an die staatliche Behörde für Kulturerbe als erste Instanz.
Dann folgen die Propstei und das Stift als Geldgeber.
Die Mauern erzählen Geschichten. Hier gab es wahrscheinlich einen Kamin.
Jørn Vestergaard, Gebäudebeauftragter
„Die Mauern erzählen Geschichten. Hier gab es wahrscheinlich einen Kamin“, sagt Vestergaard und zeigt auf einen dunkel gefärbten Abschnitt der Mauersteine.
„Vielleicht hatte der Lehrer hier oben seine Dienstwohnung, während die Lateinschule unten war“, spekuliert er.
Wiederholt Innenklima-Probleme
Es ist nicht das erste Mal, dass die Kirchengemeinde in ihrer Häuserzeile am Kirchplatz mit Feuchtigkeit kämpft.
Das Nachbarhaus, dort, wo nun die dänische Pastorin Trine Hauge Nielsen wohnt, wurde 2007 wegen Schimmelbefalls saniert.
Drei Pastorinnen nebeneinander
Ihre Nachbarin ist wiederum die deutsche Pastorin Dorothea Lindow, und ihre Nachbarin zur linken Seite ist die dänische Pastorin Kirsten Elisabeth Christensen.
Die Zeitungsausschnitte, die von der Geschichte des Hauses plaudern, sollen für die Nachwelt erhalten bleiben, versichert Vestergaard, bevor es ihn mit seinem Fahrrad weiterzieht.