Wirtschaft

Nationales Datenportal soll Tourismus nachhaltiger machen

Nationales Datenportal soll Tourismus nachhaltiger machen

Nationales Datenportal soll Tourismus nachhaltiger machen

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Röm/Rømø
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Urlauberinnen und Urlauber am Strand von Lakolk Foto: Karin Riggelsen

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Aus einem Pionierprojekt auf Röm wird eine landesweite Wissensdatenbank, die Tourismusagenturen und Reiseunternehmen mit Daten über das Verhalten von Urlauberinnen und Urlaubern versorgt. Das Portal hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des dänischen Tourismus zu steigern und ein nachhaltiges Wachstum auf der Grundlage datengestützter Erkenntnisse zu ermöglichen.

Wo kaufen Touristinnen und Touristen ein? Warum sind sie hier? Fahren die Gäste lieber mit dem Fahrrad, dem Auto, oder gehen sie zu Fuß? Eine neue landesweite Datenplattform soll neue Erkenntnisse über Urlauberinnen und Urlauber liefern. Die Tourismusagenturen der Westküste, Visit Denmark, Dansk Kyst- og Naturturisme und NTT DATA Business Solutions haben in den vergangenen zwölf Monaten an der Entwicklung der Datenplattform gearbeitet, wie es in einer aktuellen Pressemitteilung heißt

Das Projekt basiert auf der Plattform „Destination:Digital“, das auf Röm seinen Ursprung nahm und später auf die gesamte Westküste ausgeweitet wurde. Die dort gesammelten Erfahrungen bilden nun die Grundlage für den Ausbau der ursprünglichen Datenplattform zu einer nationalen Wissensdatenbank und einem skalierbaren Ökosystem von tourismusrelevanten Daten. 

Ziel ist es, den dänischen Tourismusakteuren Wissen und Instrumente an die Hand zu geben, eine bessere Grundlage für die Festlegung von Prioritäten und für Geschäftsentscheidungen zu liefern. Mithilfe der Daten sollen Reiseunternehmen und deren Partner in der Lage sein, Wissen und Erkenntnisse einfacher zu teilen und wiederzuverwenden – etwa den Konsum von Touristinnen und Touristen, die Nachfrage, Bewegungsmuster und Reisemotive sowie Wissen über Nachhaltigkeit und Einkaufsverhalten.

Nachhaltiges Wachstum

Dazu sagt der Minister für Wirtschaftsförderung und Betrieb, Morten Bødskov (Sozialdemokratie): „Eine starke Tourismusindustrie ist wichtig für die dänische Wirtschaft. Deshalb müssen wir uns ständig darauf konzentrieren, den dänischen Tourismus wettbewerbsfähig zu machen, damit er weiterhin zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in ländlichen und städtischen Gebieten beiträgt.“

Alle Akteurinnen und Akteure können durch die Plattform sicherstellen, notwendige Kenntnisse und Daten zu erhalten, die zur Unterstützung der gemeinsamen Ziele eines nachhaltigen Wachstums hilfreich sind. „Ich freue mich darauf, dass die Plattform auf alle Tourismusakteure des Landes ausgeweitet wird, damit sie zur Schaffung einer Tourismusindustrie von Weltrang beitragen kann“, so Bødskov. 

Eine starke Tourismusindustrie ist wichtig für die dänische Wirtschaft.

Morten Bødskov, Minister für Wirtschaftsförderung und Betriebe

Warum eine landesweite Plattform?

Die Entwicklung des dänischen Tourismus basiert bereits weitgehend auf Wissen und Daten über die Nachfrage und das Verhalten von Urlaubsgästen. Mit der zunehmenden Menge an Daten wird es zu einer Herausforderung, die Daten zu verwalten und die verschiedenen Datenquellen miteinander zu verbinden.

Die neue Plattform soll nun den Umgang mit großen Mengen unterschiedlicher Daten ermöglichen und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen gewährleisten. Es werden beispielsweise keine personenbezogenen Daten auf der Plattform zugelassen.

Insgesamt zielt die Datenplattform darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des dänischen Tourismus zu steigern und ein nachhaltiges Wachstum auf der Grundlage datengestützter neuer Erkenntnisse über Touristinnen und Touristen zu ermöglichen.

Visit Denmark, das durch Analysen und Daten Wissen über den dänischen Tourismus schafft, ist zusammen mit Dansk Kyst- og Naturturisme Eigentümer der nationalen Plattform.

„Visit Denmark hat immer betont, wie wichtig solide Daten über Touristinnen und Touristen und ihre Vorlieben als Grundlage für die Initiativen sind. Die neue Plattform ist ein digitaler Sprung nach vorn in Bezug auf die Entwicklung und Umwandlung von Daten in relevantes Wissen und aktuelle Erkenntnisse. Dies wird zu stärkeren Produkten und Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette führen“, sagt der Geschäftsführer von Visit Denmark, Jan Olsen. Dem dänischen Tourismus entstünden so einzigartige Möglichkeiten, sowohl die Entwicklung als auch das Marketing kontinuierlich an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten. 

Lokale Entwicklung soll gestärkt werden

Der dänische Küsten- und Naturtourismus (Dansk Kyst- og Naturturisme) war vom ersten Projekt auf Röm an beteiligt. Direktor Jens Hausted sagt: „Was jedoch wirklich innovativ ist und einen Wettbewerbsvorteil für den dänischen Tourismus darstellt, ist die Tatsache, dass die Datenplattform Unternehmen und anderen Akteuren im dänischen Tourismus ermöglicht, Erfahrungen und Angebote für Gäste und Einheimische zu optimieren.“ Auf diese Weise werde die Datenplattform auch der lokalen Entwicklung zugutekommen. 

Die drei Reiseziele an der Westküste – Destination Nordvestkysten, Destination Vesterhavet und Destination Vadehavskysten – haben eine wichtige Rolle bei der Schaffung der nationalen Datenplattform gespielt, und sie sind es, die besonders viel Erfahrung damit haben, wie die Plattform die Entwicklung des dänischen Tourismus unterstützen kann.

Direktor Peer H. Kristensen, Destination Vesterhavet, sagt: „Wir sind stolz darauf, dass die Westküste an der Entwicklung einer Datenplattform beteiligt ist, die ganz Dänemark zugutekommt. Der Tourismus interagiert mit vielen Branchen an einem Reiseziel, und bis jetzt war es schwierig, die Auswirkungen des Tourismus als Ökosystem zu messen. Kein Bauchgefühl mehr, jetzt haben wir echte Fakten, mit denen wir arbeiten können.“

Große Erwartungen

Der dänische Tourismus hat hohe Erwartungen an die nationale Datenplattform. Mikkel Aarø-Hansen, CEO von Wonderful Copenhagen und Vorsitzender der Entwicklungsgesellschaft Danish City Tourism, lässt den Daten eine entscheidende Bedeutung für die eigene Arbeit zukommen. Etwa, um das Verhalten von Städtereisenden durch Marketing zu beeinflussen, um in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Akteuren eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu erreichen.

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Kommentar

Jan Peters
Jan Peters Lokalredaktion Apenrade
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