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Steckt Anton Lindskog bei der SG Flensburg-Handewitt in der Sackgasse?

Steckt Anton Lindskog bei der SG Flensburg-Handewitt in der Sackgasse?

SG Flensburg-Handewitt: Steckt Lindskog in der Sackgasse?

Jannik Schappert/shz.de
Flensburg
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Anton Lindskogs Spielzeit bei der SG ist weiterhin überschaubar. Foto: Michael Staudt/shz.de

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Im Sommer vereinbarten SG-Trainer Maik Machulla und Lindskog nach einem schwierigen ersten Jahr des Schweden einen Neustart. Trotzdem ist die Rolle des 28-Jährigen unverändert.

Die Reise in seine Handball-Vergangenheit löst bei Anton Lindskog „nicht mehr viel Kribbeln“ aus. Am Sonntag (14 Uhr/Sky) ist der Kreisläufer mit der SG Flensburg-Handewitt bei der HSG Wetzlar gefordert – dem Verein, dessen Trikot Lindskog von 2016 bis 2021 trug. „Wir wissen, was uns da erwartet“, warnt der 28 Jahre alte Schwede vor einem schweren Bundesliga-Spiel.

Die letzte Niederlage der SG in Wetzlar liegt zwar bereits sieben Jahre zurück. Doch zwei der letzten drei Vergleiche in der Buderus Arena endeten unentschieden, im Oktober 2020 gewann Flensburg nur dank eines bärenstarken Auftritts von Lasse Möller.

Anton Lindskog lobt Wetzlars Qualität

Lindskogs Kontakte nach Mittelhessen werden weniger, zumal „mein bester Kumpel jetzt bei den Löwen spielt“, so der Schwede, der seinen Landsmann Olle Forsell Schefvert meint. Mit Nationalkeeper Till Klimpke, Lenny Rubin, Magnus Frederiksen und Vladan Lipovina im Rückraum oder auch Erik Schmidt am Kreis verfüge die Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke über viel Qualität. Stefan Cavor, der der SG schon öfter Probleme bereitet hat, kuriert einen Kreuzbandriss aus. Wetzlars mäßigen Saisonstart mit 5:11 Punkten blendet Lindskog aus:

Hinzu kommt, dass die Flensburger von ihrer besten Verfassung zuletzt ein gutes Stück entfernt waren. Schon das 27:24 gegen Göppingen war kaum überzeugend. Am Dienstag war SG-Coach Maik Machulla trotz des 35:30-Erfolgs gegen Benidorm in der European League sogar „sehr enttäuscht, das muss ich sagen“. Körpersprache, Konzentration, Präzision – es fehlte an vielem.

„Wir glauben aneinander“

Auch Lindskog rätselt über die Ursachen. „Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft, wir glauben aneinander“, versichert er. Mitunter war der Eindruck zu gewinnen, dass die SG-Profis viel mit sich selbst beschäftigt sind. Der Ausfall von Taktgeber Jim Gottfridsson diene als Erklärung für einige Probleme, so Lindskog. Außerdem sagt der Kreisläufer: „Vielleicht müssen wir ein paar Spielern mehr Pausen geben.“

Das wäre im Sinne des 28-Jährigen, der in Flensburg hinter Johannes Golla und Simon Hald nur Reservist ist. Trainer Machulla greift auch in dieser Saison – Kurzeinsätze ausgenommen – nur in Notfällen auf ihn zurück. Zur Wahrheit gehört: Als Hald verletzt war, nutzte Lindskog das Scheinwerferlicht gegen Berlin und die Rhein-Neckar Löwen nicht für Werbung in eigener Sache. Dafür bot der oft Gescholtene am Dienstag eine gute Leistung, nachdem Hald sich eine Rote Karte abgeholt hatte.

Neustart bei der SG ist nicht geglückt

Daran, dass das für ihn ein Durchbruch war, kann der Schwede nicht glauben. „Ich kenne meine Rolle. Ich muss bereit sein, wenn der Trainer mich braucht“, sagt Lindskog. Er macht keinen Hehl daraus, dass er sich „mehr Vertrauen“ wünscht. Der Neustart, den der Schwede mit Vertrag bis 2024 im Sommer mit Machulla nach einem schwierigen ersten Jahr vereinbart hat, ist verpufft.

Aus diesen Wörtern spricht Frust. „Zum Glück habe ich zu Hause so viel zu tun mit meiner Tochter, dass ich darüber nicht nachdenken kann.“

Dass er seit seinem Wechsel nach Flensburg auch im Nationalteam keine Rolle spielt, macht die Sache für Lindskog nicht besser. „Zu 99 Prozent werde ich die Heim-WM im Januar verpassen“, meint der Kreisläufer.

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