Dr.-Kleemann-Zuchtausleseprüfung

„Das ist die Weltmeisterschaft“ – Hund Lenni aus Hattstedt erhält renommierten Preis

Hund Lenni aus Hattstedt erhält renommierten Preis

Hund Lenni aus Hattstedt erhält renommierten Preis

Udo Rahn
Hattstedt
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Kay Hahnheiser trainiert Lenni seit vielen Jahren in unterschiedlichen Disziplinen. Foto: Udo Rahn/shz.de

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Kay Hahnheiser aus Hattstedt bildet seit vielen Jahren seine Hunde zu Jagdgefährten aus. Sein Deutsch-Kurzhaar Rüde Lenni gewann nun die bekannte Dr.-Kleemann-Zuchtausleseprüfung.

Kay Hahnheiser (49) aus Hattstedt ist stolz und glücklich. Sein treuer Gefährte, der vierjährige Jagdhund Lenni vom Möwensee, ein Deutsch-Kurzhaar Rüde, hat erreicht, wovon viele Besitzer dieser Rasse ihr Leben lang träumen: Er ist bester Hund in der alle zwei Jahre ausgetragenen Dr.-Kleemann-Zuchtausleseprüfung, die speziell für Deutsch-Kurzhaar ausgerichtet wird. „Das ist die Weltmeisterschaft. Mehr geht nicht“, freut sich der gebürtige Schobüller, der seit 32 Jahren als passionierter Jäger im Hegering Hattstedt aktiv ist.

Doch der Auszeichnung gingen viele Trainingsstunden voraus, ehe das Vertrauen zwischen Hund und Herrchen gefestigt war. Dabei wurde Hahnheiser von seinen Vereinskollegen und dessen Vorsitzenden Frank Eschenbach aus dem Verein Deutsch-Kurzhaar Westküste unterstützt. „Jeden Tag bin ich mit Lenni unterwegs im Jagdrevier. Dabei stelle ich ihm immer wieder spielerische Aufgaben“, sagt der Besitzer.

Internationales Teilnehmerfeld

Doch auch der Praxisbezug ist ein wichtiger Aspekt im Training: Kay Hahnheiser legt ein Leckerli auf die Pfote des Hundes. Erst nach einem eindeutigem Kommando darf er zuschnappen. „In dieser Übung muss sich Lenni völlig ruhig verhalten. Ähnlich wie wenn er ein Wildtier aufgespürt hat“, erklärt Hahnheiser das Procedere. „Das ist das Ergebnis vieler Übungseinheiten und hat viel Geduld und Schweiß gekostet.“

Beim Wettkampf auf Fehmarn setzte sich Lenni gegen 72 andere Hunde durch, die mit ihren Herrchen aus ganz Europa und auch aus den Vereinigten Staaten angereist waren. Die Teilnahme erfordert schon im Vorwege höchste Zulassungsbedingungen, die bei diversen Vorprüfungen unter Beweis gestellt werden müssen sowie hohe Noten auf Zuchtschauen.

Als Zuchtrüde begehrt

Im Rahmen der dreitägigen Prüfung beurteilten die Richter die Nasenleistung, den Stil des Suchens, des „Vorstehens am Wild“, also die Beute zu fixieren und durch Bewegungslosigkeit dem Jäger zu zeigen, dass der Hund etwas gefunden hat. Bewertet wurden auch das selbständige Stöbern in Schilfflächen nach Enten, die Zusammenarbeit mit dem Hundeführer oder der Gehorsam bei Wildkontakt. Lenni war in allen Bereichen fehlerfrei und erhielt als einziger Hund dreimal das begehrte Prädikat „Hervorragend“.

„Ich kann mich kaum retten vor Anfragen für Lenni als Zuchtrüden. Dabei ist er schon mehrfacher Vater und sein Nachwuchs wächst deutschlandweit“, erzählt sein Besitzer.

Mit 16 Jahren erwarb Hahnheiser seinen Jagdschein und den ersten Hund. Der wurde fast 16 Jahre alt. Vier Jahre lang besaß er dann keinen Vierbeiner, bis er einen neuen anschaffte. Der wurde nur neun Jahre alt. Mit ihm hatte er eine enge Verbindung und auch etliche Preise gewonnen.

„Ich war tieftraurig, als er starb“, so Hahnheiser. Zu Lenni sei er per Zufall gekommen, denn eigentlich wollte er erneut eine „Hundepause“ einlegen. Er war beim Züchter Jörn Jensen in Süderlügum zu Besuch und der hatte noch einen Welpen zu vergeben. „Da konnte ich einfach nicht Nein sagen. Ich hoffe, dass er mich noch lange begleitet auf meinen Jagdtouren.“

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